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Das Studium des Kapitals und der kommunistischen Grundlagen
Teil I: Der geschichtliche Hintergrund
In den vorausgegangenen Artikeln in dieser Reihe sahen wir,
daß, nachdem sie sich mit der Niederlage der Revolutionen von 1848 und dem
Anbruch einer neuen Periode kapitalistischen Wachstums abgefunden
hatten, Marx und seine Richtung mit dem
Projekt einer tiefgreifenden, theoretischen Untersuchung begannen, die
darauf abzielte, die tatsächlichen Antriebskräfte der kapitalistischen
Produktionsweise und somit die wirkliche Basis für ihre eventuelle Ersetzung
durch eine kommunistische Ordnung zu enthüllen.
Schon 1844 hatten Marx in den Ökonomisch-
Philosophischen Manuskripten (ÖPM) und Engels in 'Umrisse zu einer
Kritik der Nationalökonomie' sowohl die ökonomischen Grundlagen der
kapitalistischen Gesellschaft als auch die Wirtschaftstheorien der kapitalistischen
Klasse, allgemein bekannt als "Nationalökonomie", zu untersuchen
begonnen. Die Einsicht, daß eine Theorie des Kommunismus auf dem festen Boden
einer ökonomischen Analyse der bürgerlichen Gesellschaft errichtet werden
muß, stellte bereits einen entscheidenden Bruch mit den utopischen Auffassungen
zum Kommunismus dar, welche in der bisherigen Arbeiterbewegung vorherrschend
gewesen waren. Denn sie bedeutete, daß die Entlarvung der Leiden und der
Entfremdung, die mit der kapitalistischen Produktionsweise einherkamen, sich
nicht mehr auf eine rein moralische Bemängelung ihrer Ungerechtigkeiten
beschränkte. Vielmehr wurden die Schrecken des Kapitalismus als
unvermeidliche Ausdrücke seiner wirtschaftlichen und sozialen Struktur analysiert;
daher konnten sie nur durch den revolutionären Kampf einer sozialen Klasse
entfernt werden, die ein materielles Interesse an der Reorganisation der Gesellschaft
hatte.
In den Jahren zwischen 1844 und 1848 entwickelte die
"marxistische" Fraktion ein klareres Verständnis der inneren Funktionsweise
des kapitalistischen Systems, eine mehr historisch-dynamische Auffassung, die
den Kapitalismus als die letzte in einer langen Reihe von
Klassengesellschaften und als System identifizierte, dessen fundamentalen
Widersprüche schließlich zu seinem Zusammenbruch führen und so die
Notwendigkeit und Möglichkeit einer neuen kommunistischen Gesellschaft eröffnen
würden. Jedoch bestand die vordringlichste Aufgabe, derer sich die Revolutionäre
während jener Phase gegenübersahen, darin, eine kommunistische politische
Organisation zu bilden und in den beispiellosen Aufständen zu intervenieren,
welche Europa 1848 erschütterten. Kurz, das Bedürfnis nach einer aktiven
politischen Kraft gewann gegenüber der Arbeit der theoretischen Weiterentwicklung
den Vorrang. Demgegenüber wurde es mit der Niederlage der Revolutionen von
1848 und mit dem darauffolgenden Kampf gegen die aktivistischen und
immediatistischen Illusionen, der zum Ableben des Bundes der Kommunisten
führte, wichtig, vom reinen Aktivismus abzulassen und einen tiefergehenden,
längerfristigen Blick für das Schicksal der kapitalistischen Gesellschaft zu
entwickeln
Politische Ökonomie und darüberhinaus
Für über ein Jahrzehnt stürzte sich Marx also von neuem in
das riesige theoretische Projekt, das er sich selbst in den frühen 1840ern gestellt
hatte. Es war die Zeit, wo er viele Stunden im Britischen Museum arbeitete,
nicht nur um die klassischen politischen Nationalökonomen zu studieren,
sondern auch um eine unermeßliche Masse an Informationen über die
Wirkungsweisen des zeitgenössischen Kapitalismus zu verarbeiten: das
Fabriksystem, Geld, Kredit, internationaler Handel - und wo er nicht nur die
frühe Geschichte des Kapitalismus, sondern auch die Geschichte der vor-kapitalistischen
Zivilisationen und Gesellschaften studierte. Das anfängliche Ziel dieser
Untersuchung hatte er sich zehn Jahre zuvor gestellt: ein bedeutendes Werk über
die "Nationalökonomen" zu schaffen, das selbst nur Teil eines
globaleren Werkes sein sollte, welches sich unter anderem noch direkter mit
politischen Fragen und der Geschichte der sozialistischen Idee befaßt. Wie
Marx jedoch an Wedemeyer schrieb (27.6.1851):
"Der Stoff, den ich
bearbeite, ist so verdammt viel verzweigt" (MEW; Bd.27 S.560), daß
der Redaktionsschluß für die Arbeit über die Nationalökonomen ständig
hinausgezögert wurde, zuerst um Wochen, dann um Jahre; und tatsächlich sollte
sie nie beendet werden: allein der erste Band des Kapital wurde von Marx wirklich
abgeschlossen. Der Großteil des aus dieser Zeit stammenden Materials wurde
entweder von Engels vervollständigt und nicht vor Marx' Tod veröffentlicht
(die nächsten drei Bände des Kapital) oder kam, wie im Fall der Grundrisse der
Kritik der politischen Ökonomie (Rohentwurf), nie über den Zustand einer
Sammlung von überarbeiteten Notizbüchern hinaus, die im Westen nicht vor den
50er Jahren dieses Jahrhunderts erhältlich und bis 1973 nicht vollständig ins
Englische übersetzt waren. Auch wenn dies eine Periode großer Armut und
persönlicher Not für Marx war, war sie dennoch auch die fruchtbarste Zeit in seinem
Leben, was die eher theoretische Seite seines Werkes angeht. Und es ist kein Zufall,
daß ein so großer Teil der gigantischen Leistung jener Jahre dem Studium der
politischen Ökonomie gewidmet ist, da sie der Schlüssel zur Entwicklung eines
wirklich wissenschaftlichen Verständnisses der Struktur und Dynamik der
kapitalistischen Produktionsweise ist.
In ihrer klassischen Form war die politische Ökonomie einer
der fortschrittlichsten Ausdrücke der revolutionären Bourgeoisie: "Sie ist geschichtlich entstanden als
ein Teil der neuen Wissenschaften von der bürgerlichen Gesellschaft, die von
der Bourgeoisie in ihrem revolutionären Kampf um die Durchsetzung dieser neuen
ökonomischen Gesellschaftsformation geschaffen worden ist. Sie bildet die
realistische Ergänzung zu der großen philosophischen, moralischen, ästhetischen,
psychologischen, juristischen und politischen 'Aufklärung', in der damals die
ideologischen Vertreter der aufsteigenden bürgerlichen Klasse die veränderte
Wirklichkeit des neuen bürgerlichen Lebens und das dieser wirklichen
Veränderung entsprechende neue bürgerliche Bewußtsein zuerst ausgesprochen zu
haben." (Karl Korsch, Karl Marx, Europäische Verlagsanstalt Frankfurt
1967 S.64)
Als solche war die politische Ökonomie bis zu einem gewissen
Punkt imstande, die wirkliche Bewegung der bürgerlichen Gesellschaft zu
analysieren: sie eher als Totalität denn als Summe von Fragmenten zu
betrachten und die ihr zugrundeliegenden Verhältnisse zu begreifen, statt sich
von oberflächlichen Phänomenen täuschen zu lassen. Besonders die Arbeiten von
Adam Smith und David Ricardo waren dem Geheimnis im Herzen des Systems schon
sehr nahe gekommen: der Ursprung und die Bedeutung des Wertes, der 'Wert' von Waren.
Indem sie für die "produzierenden Klassen" gegen die wachsende Zahl
des parasitären und trägen Adels eintraten, waren diese Nationalökonomen der
englischen Schule in der Lage zu erkennen, daß der Wert einer Ware im
wesentlichen von dem Betrag der menschlichen Arbeit bestimmt wird, der in ihr
verkörpert ist. Doch eben nur bis zu einem bestimmten Punkt. Da sie den
Standpunkt der neuen ausbeutenden Klasse ausdrückte, mußte die bürgerliche
Nationalökonomie unweigerlich die Realität mystifizieren, um die ausbeuterische
Natur der neuen Produktionsweise zu verschleiern. Und diese Neigung, die neue
Ordnung zu rechtfertigen, tat sich hervor, umso mehr die bürgerliche
Gesellschaft ihre innewohnenden Widersprüche enthüllte, vor allem den sozialen
Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit und die ökonomischen Widersprüche,
die das System periodisch in die Krise stürzten. Bereits während der 1820er
und 1830er Jahre war sowohl der Klassenkampf der Arbeiter als auch die Überproduktionskrise
endgültig wieder in Erscheinung getreten. Zwischen Adam Smith und Ricardo gibt es
bereits einen "Verlust an Fülle und
beginnende formalistische Erstarrung" (Korsch ebenda S.67), da sich
letzterer wenig mit der Untersuchung des System in seiner Gesamtheit befaßte.
Aber spätere Wirtschafts"theoretiker" der Bourgeoisie waren noch
weniger in der Lage, irgendetwas Nützliches zum Verständnis ihrer eigenen
Ökonomie beizutragen. Dieser Niedergangsprozeß erreichte wie alle Aspekte
bürgerlicher Ideen seinen Gipfel in der dekadenten Periode des Kapitalismus.
Die meisten heutigen Wirtschaftsschulen tun den Gedanken, daß menschliche
Arbeit etwas mit Wert zu tun hat, als lächerlichen Anachronismus ab; fast
überflüssig zu erwähnen, daß dieselben Nationalökonomen äußerst verwirrt über
den wachsenden und offenkundigen Zusammenbruch der modernen Weltwirtschaft
sind.
Marx näherte sich der klassischen politischen Ökonomie auf
dieselbe Weise wie der Philosophie
Hegels: Indem er sie von einem proletarischen und revolutionären Standpunkt
aus anfaßte, war er imstande, sich ihre wichtigsten Beiträge einzuverleiben
und über ihre Grenzen hinaus zu gehen. Er war daher fähig aufzuzeigen, daß:
- obwohl diese elementare Tatsache im kapitalistischen
Produktionsprozeß verschleiert wird, der Kapitalismus im Gegensatz zu früheren
Klassengesellschaften nichtsdestoweniger ein System der Klassenausbeutung ist
und nichts anderes. Das war die wesentliche Botschaft seiner Konzeptionen vom
Mehrwert;
- der Kapitalismus,
trotz seines unglaublich expansiven Charakters und seines Drangs, den gesamten
Planeten seinen Gesetzen untertan zu machen, nicht weniger als die Sklaverei
Roms oder der mittelalterliche Feudalismus eine historisch vorübergehende
Produktionsweise ist; daß eine Gesellschaft, die auf eine universale
Warenproduktion fußt, unvermeidlich dazu verurteilt ist, durch die eigentliche
Logik ihrer Wirkungsweise letztendlich zu zerfallen und zu kollabieren;
- der Kommunismus
daher eine materielle Möglichkeit ist, die durch die unerhörte Entwicklung der
Produktivkräfte des Kapitalismus selbst bewirkt wurde; er ist auch eine Notwendigkeit,
wenn die Menschheit den zerstörerischen Konsequenzen der ökonomischen
Widersprüche im Kapitalismus entrinnen soll.
Auch wenn der Höhepunkt des Werkes von Marx während dieser
Periode das - zum Teil erstaunlich detaillierte - Studium der Gesetzmäßigkeiten
des Kapitals ist, sollte sich das Werk in seiner Gesamtheit jedoch nicht darauf
beschränken. Marx hatte von Hegel das Verständnis dafür geerbt, daß das Besondere
und das Konkrete - in diesem Fall der Kapitalismus - nur in seiner
historischen Totalität begriffen werden kann, das heißt, vor dem riesigen
Hintergrund all der Formen menschlicher Gesellschaft seit den frühesten Tagen
der Spezies. In den ÖPM sagte Marx 1844, daß der Kommunismus das "aufgelöste Rätsel der Geschichte"
(ÖPM S.99 (1) sei. Der Kommunismus ist der unmittelbare Erbe des Kapitalismus;
aber ebenso wie das individuelle Kind das Produkt all der Generationen war,
die vor ihm kamen, so könnte man auch sagen,
"Die ganze Bewegung der Geschichte
ist daher, wie sein wirklicher Zeugungsakt -der Geburtsakt seines empirischen
Daseins" (ÖPM S.99) nämlich der kommunistischen Gesellschaft. Aus
diesem Grunde enthält auch ein Gutteil der Schriften von Marx über das Kapital
lange Exkurse sowohl zu 'anthropologischen' Fragen - Fragen über die
Charakteristiken des Menschen im allgemeinen - als auch zu den Produktionsweisen,
die der bürgerlichen Gesellschaft vorausgingen. Dies trifft besonders auf die
Grundrisse zu; in einer Hinsicht die "Rohfassung" des Kapital, sind
sie auch eine Einleitung zu weiterreichenden Nachforschungen, in welchen Marx
sich lang und breit nicht nur mit der Kritik der politischen Ökonomie als
solcher befaßte, sondern auch mit einigen der anthropologischen und
philosophischen Fragen, die er 1844 in den ÖPM aufgegriffen hatte, ganz
besonders mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur und dem Problem der
Entfremdung. Sie enthalten auch Marx' durchdachteste Darstellung der mannigfaltigen
vor-kapitalistischen Produktionsweisen. All diese Fragen finden jedoch auch
Eingang ins Kapital, besonders im ersten Band, wo sie am ausgearbeitetsten und
konzentriertesten erscheinen.
Bevor wir uns der Analyse der kapitalistischen Gesellschaft
im einzelnen zuwenden, wollen wir einen Blick auf die allgemeineren und historischen
Themen werfen, die er in den Grundrissen und im Kapital behandelt, da sie für
Marxens Verständnis der Perspektiven und
Strukturen des Kommunismus nicht minder wichtig sind.
Mensch, Natur und Entfremdung
Wir haben bereits erwähnt, daß es eine Geistesschule gibt,
die auch einige authentische Nachfolger von Marx beherbergt, der zufolge das
Werk des reifen Marx zeigt, er habe das Interesse an bestimmten Untersuchungsrichtungen
verloren, ja diese sogar verworfen,
denen er in seinen frühen Arbeiten gefolgt sei, besonders in den
'Pariser Manuskripten' (ÖPM) von 1844: der Frage des "spezifischen
Seins" des Menschen, dem Verhältnis zwischen Mensch und Natur und dem
Problem der Entfremdung. Das Argument lautet, daß solche Konzeptionen an die
"Feuerbachianer" gebunden, humanistische und gar utopische
Blickweisen des Kommunismus seien, die Marx vor der endgültigen Entwicklung der
Theorie vom historischen Materialismus vertrat. Zwar streiten wir nicht ab,
daß es einige "philosophische" Überbleibsel in seiner Pariser
Periode gibt, aber wir haben bereits das Argument vorgebracht, daß das Festhalten
von Marx an der kommunistischen Bewegung sich auf die Annahme einer Position
gründete, die ihn jenseits der utopischen Sozialisten zu einem proletarischen
und materialistischen Standpunkt führte. Die Auffassung vom Menschen, von
seinem "spezifischen Sein" in den ÖPM ist nicht dieselbe wie
Feuerbachs "stumme Gattung", die in den Thesen über Feuerbach
kritisiert worden ist. Es ist keine abstrakte, individualisierte Religion der
Humanität, sondern bereits eine Auffassung vom sozialen Menschen, vom
Menschen als Wesen, das sich selbst durch kollektive Arbeit schafft. Und wenn
wir uns den Grundrissen und dem Kapital zuwenden, sehen wir, daß diese
Definition hier eher vertieft und geklärt als abgelehnt wird. Sicherlich
verneint Marx in den Thesen über Feuerbach kategorisch jede Idee eines statischen
menschlichen Sinnes und besteht darauf, daß "das menschliche Wesen .... kein dem einzelnen Individuum innewohnendes
Abstraktum [ist]. In seiner Wirklichkeit ist es das ensemble der gesellschaftlichen
Verhältnisse". (Fischer Studienausgabe 1 S.142) Aber dies bedeutet
nicht, daß der Mensch "als solcher" eine Nicht-Realität, ein
unbeschriebenes Blatt ist, das in seiner Gesamtheit und absolut von jeder
einzelnen Form der sozialen Organisation gestaltet wird. Solch ein Blick würde
es dem historischen Materialismus unmöglich machen, sich der menschlichen
Geschichte in ihrer Gänze anzunähern; er würde auf eine Reihe von
zersplitterten Schnappschüssen eines jeden 'Typus' von Gesellschaft
hinauslaufen, die nichts miteinander verbindet zu einem umfassenden Bild. Die
Annäherung an diese Frage in den Grundrissen und im Kapital ist weit entfernt
von dieser soziologischen Vereinfachung; stattdessen gründet sie sich auf die
Vision des Menschen als eine Spezies, deren einmaliger Charakter in der Fähigkeit
besteht, sich selbst und seine Werkzeuge durch den Arbeitsprozeß und durch die
Geschichte umzugestalten.
Die "anthropologische" Frage, die Frage, was die
Gattung Mensch von anderen Spezies unterscheidet, wird im ersten Band des
Kapital aufgenommen. Es fängt an mit der Definition von Arbeit, denn es ist die
Arbeit, durch die sich der Mensch selbst schafft. Der Arbeitsprozeß ist "ewige Naturbedingung des menschlichen
Lebens und daher unabhängig von jeder Form dieses Lebens, vielmehr allen seinen
Gesellschaftsformen gleich" (3.Abschnitt, 5.Kapitel, 'Der Arbeitsprozeß'
MEW S.198). "Die Arbeit ist zunächst ein Prozeß zwischen Mensch und Natur,
ein Prozeß, worin der Mensch seinen Stoffwechsel mit der Natur durch seine
eigne Tat vermittelt, regelt und kontrolliert. Er tritt dem Naturstoff selbst
als eine Naturmacht gegenüber. Die seiner Leiblichkeit angehörigen Naturkräfte,
Arme und Beine, Kopf und Hand, setzt er in Bewegung, um sich den Naturstoff in
einer für sein eignes Leben brauchbaren Form anzueignen. Indem er durch diese
Bewegung auf die Natur außer ihm wirkt und sie verändert, verändert er zugleich
seine eigne Natur. Er entwickelt die in ihr schlummernden Potenzen und unterwirft
das Spiel ihrer Kräfte seiner eignen Botmäßigkeit. Wir haben es hier nicht mit
den ersten tierartig instinktmäßigen Formen der Arbeit zu tun. Dem Zustand,
worin der Arbeiter als Verkäufer seiner eignen Arbeitskraft auf dem Warenmarkt
auftritt, ist in urzeitlichen Hintergrund der Zustand entrückt, worin die menschliche
Arbeit ihre erste instinktartige Form noch nicht abgestreift hat. Wir unterstellen
die Arbeit in einer Form, worin sie dem Menschen ausschließlich angehört. Eine
Spinne verrichtet Operationen, die denen des Webers ähneln, und eine Biene
beschämt durch den Bau ihrer Wachszellen manchen menschlichen Baumeister. Was
aber von vornherein den schlechtesten Baumeister vor der besten Biene auszeichnet,
ist, daß er die Zelle in seinem Kopf gebaut hat, bevor er sie in Wachs baut. Am
Ende des Arbeitsprozesses kommt ein Resultat heraus, das beim Beginn desselben
schon in der Vorstellung des Arbeiters, also schon ideell vorhanden war"
(ebenda, S.192/193).
In den Grundrissen wird der soziale Charakter dieser
"ausschließlich menschlichen" Form der Aktivität ebenso betont:
"Daß das Bedürfnis des einen durch
das Produkt des anderen und vice versa
befriedigt werden kann und der eine fähig ist, den Gegenstand dem Bedürfnis
des anderen zu produzieren und jeder dem anderen als Eigentümer des Objekts
des Bedürfnisses des andern gegenübersteht, zeigt, daß jeder als Mensch über
sein eignes Bedürfnis etc. übergreift und daß sie sich als Menschen
zueinander verhalten; daß ihr gemeinschaftliches Gattungswesen von allen
gewußt ist. Es kömmt sonst nicht vor, daß Elefanten für Tiger oder Tiere für andere
Tiere produzieren...." (MEW 42 S.168). Diese Definition des Menschen
als ein Tier, das allein ein Selbstbewußtsein und ein zielbewußtes Handeln
besitzt, das eher universell als einseitig produziert, ähnelt verblüffend den
in den ÖPM enthaltenen Formulierungen (2).
Erneut gehen diese Definitionen, wie in den ÖPM, davon aus,
daß der Mensch Teil der Natur ist: in obigem Zitat aus dem Kapital ist der
Mensch "eine Naturmacht", während die Grundrisse exakt dieselbe
Terminologie wie in den Pariser Texten benutzen: Die Natur ist der "reale
Leib"(MEW 42 S.447) des Menschen. Der Fortschritt in den älteren Werken
gegenüber den früheren jedoch besteht in dem tieferen Einblick in die
historische Evolution des Verhältnisses zwischen dem Menschen und dem Rest
der Natur:
"Nicht die Einheit der
lebendigen und tätigen Menschen mit den natürlichen, unorganischen
Bedingungen ihres Stoffwechsels mit der Natur und daher ihre Aneignung der
Natur -bedarf der Erklärung oder ist Resultat eines historischen Prozesses,
sondern die Trennung, wie sie vollständig erst gesetzt ist im Verhältnis von
Lohnarbeit und Kapital." (MEW 42 S.347)
Dieser Prozeß der Trennung zwischen Mensch und Natur ist von
Marx auf eine tiefgehende dialektische Weise gesehen worden.
Auf der einen Seite handelt es sich dabei um das Erwachen
der "schlummernden Potenzen" im Menschen, die Macht, sich selbst und
die Welt um ihn herum anzupassen. Dies ist der allgemeine Charakter des Arbeitsprozesses:
die Geschichte als eine allmähliche, auch unstete Entwicklung der menschlichen
Produktionskapazitäten. Aber diese Entwicklung wurde in den sozialen
Formationen, die dem Kapital vorausgingen, immer zurückgehalten, da die
Grenzen einer Naturalwirtschaft den Menschen stets an die Naturzyklen
gefesselt hielt. Der Kapitalismus dagegen schafft ein völlig neues Potential
für die Überwindung dieser Unterordnung:
"Dadurch der große
zivilisierende Einfluß des Kapitals; seine Produktion einer Gesellschaftsstufe,
gegen die alle frühren nur als lokale Entwicklungen der Menschheit und als
Vergötterung der Natur erscheinen. Die Natur ist erst rein Gegenstand für den
Menschen, rein Sache der Nützlichkeit; hört auf, als Macht für sich erkannt zu
werden; und die theoretische Erkenntnis ihrer selbständigen Gesetze erscheint
selbst nur als List, um sie den menschlichen Bedürfnissen, sei es als Gegenstand
des Konsums, sei es als Mittel der Produktion, zu unterwerfen. Das Kapital treibt dieser seiner Tendenz nach ebensosehr
hinaus über nationale Schranken und Vorurteile wie über Naturvergötterung
und überlieferte, in bestimmten Grenzen selbstgenügsam eingepfählte Befriedigung
vorhandener Bedürfnisse und Reproduktion alter Lebensweise. Es ist destruktiv
gegen alles dies und beständig revolutionierend, alle Schranken niederreißend,
die die Entwicklung der Bedürfnisse, die Mannigfaltigkeit der Produktion und
die Exploitation und den Austausch der Natur- und Geisteskräfte hemmen."
(MEW 42 S.323)
Auf der anderen Seite hat die Eroberung der Natur durch das
Kapital, seine Reduzierung der Natur auf ein bloßes Objekt die widersprüchlichsten
Folgen. Wie Marx fortfährt:
"Daraus aber, daß das
Kapital jede solche Grenze als Schranke setzt und daher ideell darüber weg ist,
folgt keineswegs, daß es sie real überwunden hat, und da jede solche Schranke
seiner Bestimmung widerspricht, bewegt sich seine Produktion in Widersprüchen,
die beständig überwunden, aber ebenso beständig gesetzt werden. Noch mehr.
Die Universalität, nach der es unaufhaltsam hintreibt, findet Schranken an
seiner eigenen Natur, die auf einer gewissen Stufe seiner Entwicklung es
selbst als die größte Schranke dieser Tendenz werden erkennen lassen und daher
zu seiner Aufhebung durch es selbst hintreiben" (ebenda S.323f).
Nach 80 Jahren der kapitalistischen
Dekadenz, einer Epoche, in der das Kapital endgültig zum größten Hindernis
seiner eigenen Expansion geworden ist, können wir hier die volle Gültigkeit
der Prognosen von Marx würdigen. Je größer die Entwicklung der Produktivkräfte
des Kapitalismus, je universeller seine Herrschaft über den Planeten, desto
größer und zerstörerischer sind die Krisen und Katastrophen, die er in seinem
Kielwasser mitführt: nicht nur die direkt ökonomischen, sozialen und politischen
Krisen, sondern auch seine "ökologischen" Krisen, die die Drohung
eines vollständigen Zusammenbruchs des "Stoffwechselprozesses des Menschen
mit der Natur" bedeuten.
Es ist völlig klar, daß im Gegensatz zu vielen
pseudo-radikalen Kritiken am Marxismus die Anerkennung des zivilisierenden
Einflusses des Kapitals durch Marx nie eine Entschuldigung für das Kapital
war. Der historische Prozeß, in dem sich der Mensch selbst vom Rest der Natur getrennt hat, ist
gleichzeitig eine Chronik der Selbst-Entfremdung des Menschen. Diese hat ihren
Gipfel bzw. Tiefpunkt mit dem Lohnarbeitsverhältnis erreicht, welches die Grundrisse
als "die äußerste Form der Entfremdung" (MEW 42 S.423) definieren.
Dies mag in der Tat häufig den Anschein gegeben haben, als ob kapitalistischer
'Fortschritt', der jedes menschliche Bedürfnis gnadenlos der unaufhörlichen
Ausweitung der Produktion unterordnet, im Vergleich mit früheren Epochen eher
ein Rückschritt ist:
"So erscheint die alte
Anschauung, wo der Mensch, in welcher bornierten, nationalen, religiösen,
politischen Bestimmung auch immer als Zweck der Produktion erscheint, sehr
erhaben zu sein gegen die moderne Welt, wo die Produktion als Zweck des
Menschen und der Reichtum als Zweck der Produktion erscheint....In der
bürgerlichen Ökonomie -und der Produktionsepoche, der sie entspricht- erscheint
diese völlige Herausarbeitung des menschlichen Innern als völlige Entleerung;
diese universelle Vergegenständlichung als totale Entfremdung und die
Niederreißung aller bestimmten einseitigen Zwecke als Aufopferung des Selbstzwecks
unter einen ganz äußeren Zweck". (MEW 42 S.395f)
Und dennoch bedeutet dieser endgültige Triumph der
Entfremdung auch das Erscheinen von Bedingungen für die volle Verwirklichung
der schöpferischen Kraft der Menschheit, die sowohl von der Unmenschlichkeit
des Kapitals als auch von den Beschränkungen vor-kapitalistischer sozialer
Beziehungen befreit ist: "In Wirklichkeit
aber, wenn die bornierte bürgerliche Form abgestreift wird, was ist der
Reichtum anders, als die im universellen Austausch erzeugte Universalität der
Bedürfnisse, Fähigkeiten, Genüsse, Produktivkräfte etc. ...? Die volle Entwicklung
der menschlichen Herrschaft über die Naturkräfte, die der sogenannten Natur
sowohl wie seiner eigenen Natur? Das absolute Herausarbeiten seiner
schöpferischen Anlagen, ohne andere Voraussetzung als die vorhergegangene
historische Entwicklung, die diese Totalität der Entwicklung, d.h. der
Entwicklung aller menschlichen Kräfte als solcher, nicht gemessen an einem vorgegebenen
Maßstab, zum Selbstzweck macht? Wo er sich nicht reproduziert in einer
Bestimmheit, sondern seine Totalität produziert? Nicht irgendetwas Gewordenes
zu bleiben sucht, sondern in der absoluten Bewegung des Werdens ist?"
(MEW 42 S. 395f)
Diese dialektische Geschichtsanschauung bleibt ein Puzzle und
ein Skandal für all die Verteidiger des bürgerlichen Standpunktes, welcher auf
ewig in einem 'Entweder-Oder'-Dilemma zwischen einer Blanko-Entschuldigung des
'Fortschritts' und einer nostalgischen Sehnsucht nach einer idealisierten
Vergangenheit steckt: "Auf frühren
Stufen der Entwicklung erscheint das einzelne Individuum voller, weil es eben
die Fülle seiner Beziehungen noch nicht herausgearbeitet hat und als von ihm
unabhängige Mächte und Verhältnisse sich gegenübergestellt hat. So lächerlich
es ist, sich nach jener ursprünglichen Fülle zurückzusehnen, so lächerlich
ist der Glaube, bei jener vollen Entleerung stehnbleiben zu müssen. Über den
Gegensatz gegen jene romantische Absicht ist die bürgerliche nie hinausgekommen,
und darum wird jene als berechtigter Gegensatz sie bis an ihr seliges Ende
begleiten." (MEW 42 S. 95f)
In all diesen Zeilen können wir sehen, daß alles, was auf
die Problematik der "Gattung Mensch" und ihr Verhältnis zur Natur, zutrifft,
auch auf seine Konzeption der Entfremdung zutrifft: weit davon entfernt, die
fundamentalen Auffassungen, die er in seinen frühen Werken formuliert hatte,
abzuschaffen, bereicherte der "reife" Marx sie, indem er sie in ihrer
allgegenwärtigen historischen Dynamik plazierte. Und im zweiten Teil dieses
Artikels werden wir sehen, wie Marx in den Beschreibungen der zukünftigen
Gesellschaft, die hier und da in den Grundrissen und im Kapital enthalten sind,
immer noch berücksichtigt, daß die Überwindung der Entfremdung und die
Errungenschaft eines wirklich menschlichen Handelns der Höhepunkt des gesamten
kommunistischen Projekts bleibt.
Von der alten zur neuen Gemeinschaft
Dieser widersprüchliche "Verfall" vom scheinbar
entwickelteren Individuum früherer Zeiten zum entfremdeten Ego der
bürgerlichen Gesellschaft drückt eine andere Facette der historischen
Dialektik von Marx aus: die Auflösung von ursprünglich gemeinschaftlichen
Formen durch die Entwicklung der Warenbeziehungen. Dies ist ein Thema, das
sich durch die ganzen Grundrisse zieht, aber es wird auch im Kapital
zusammengefaßt. Es ist ein Angelpunkt in der Antwort von Marx zur Sichtweise
der in der politischen Ökonomie der Bourgeoisie gefangenen Menschheit und somit
in seiner Skizze der kommunistischen Perspektive.
Tatsächlich gilt eine der hartnäckigsten Kritiken an der
politischen Ökonomie der Bourgeoisie in den Grundrissen der Art und Weise, wie
sie "mythologisierend sich rein identifiziert mit den vergangenen"
(MEW 42 S.40), wie sie ihre eigenen besonderen Kategorien in absolute Kategorien
der menschlichen Existenz umwandelt. Manchmal wird es die Robinson-Crusoe-Sichtweise
der Geschichte genannt: das isolierte Individuum, nicht der soziale Mensch
als Ausgangspunkt; Privateigentum als ursprüngliche und wesentliche Eigentumsform;
der Handel, mehr noch als die kollektive Arbeit, als Schlüssel zum Verständnis
für die Erzeugung von Reichtum. Daher eröffnet Marx auf der unmittelbar ersten
Seite der Grundrisse das Feuer auf solche "Robinsonaden" und besteht
darauf, "Je tiefer wir in der Geschichte
zurückgehen, je mehr erscheint das Individuum, daher auch das produzierende
Individuum, als unselbständig, einem größren Ganzen angehörig: erst noch in
ganz natürlicher Weise in der Familie und der zum Stamm erweiterten Familie;
später in dem aus dem Gegensatz und der Verschmelzung der Stämme hervorgehenden
Gemeinwesen in seinen verschiedenen Formen. Erst in dem 18.Jahrhundert, in der
'bürgerlichen Gesellschaft', treten die verschiedenen Formen des
gesellschaftlichen Zusammenhangs dem einzelnen als bloßes Mittel für seine
Privatzwecke entgegen, als äußerliche Notwendigkeit." (MEW 42 S.20)
Daher ist das isolierte Individuum vor allem ein
historisches Produkt und insbesondere ein Erzeugnis der bürgerlichen Produktionsweise.
Die gemeinschaftlichen Formen von Eigentum und Produktion sind nicht nur
ursprüngliche soziale Formen, herrschten nicht nur in primitiven Epochen; sie
existierten auch in allen klassengeteilten Produktionsweisen fort, welche der
Auflösung der primitiven klassenlosen Gesellschaft folgten. Dies wird am deutlichsten
in der 'asiatischen' Produktionsweise, in der ein zentraler Staatsapparat sich
den Überschuß von Stadtgemeinden aneignet, die ihrerseits mit dem seit undenklichen
Zeiten üblichen Stammesleben fortfahren - eine Tatsache, die nach Marx "den Schlüssel zum Geheimnis der Unveränderlichkeit
asiatischer Gesellschaften" (MEW 23 S.379) liefert. In den Grundrissen
besteht Marx auf der Klärung der Frage, warum sich die asiatische Form "am zähesten und längsten hält" (MEW
S.394), ein Punkt, der von Rosa Luxemburg in 'Die Akkumulation des Kapitals'
aufgenommen wurde, als sie aufzeigte, wie schwer es für Kapital und Warenbeziehungen
war, die Basiseinheiten dieser Gesellschaft aus der Sicherheit ihrer gemeinwirtschaftlichen
Verhältnisse zu drängen.
In Sklaven- und Feudalgesellschaften war die antike
Gemeinschaft weitaus gründlicher durch die Entwicklung von Warenbeziehungen
und Privateigentum vorangetrieben worden - eine Tatsache, die ein gutes Stück
zu der Erklärung beiträgt, warum Sklaverei und Feudalismus die innere Dynamik
enthielten, welche das Erscheinen des Kapitalismus erlaubte, wohingegen der
asiatischen Gesellschaft der Kapitalismus 'von außen' aufgezwungen werden
mußte. Nichtsdestoweniger können wichtige Überreste der Gemeinschaftsform im
Ursprung der erstgenannten Gesellschaften gefunden werden: Die römische
Stadt zum Beispiel entstand aus einer Gemeinschaft blutsverwandter Gruppen;
der Feudalismus entstand nicht allein aus dem Zusammenbruch der römischen
Sklavengesellschaft, sondern auch aus den spezifischen Charakteristiken
'germanischer' Stammesgemeinschaften; und die Tradition der Allmende (des Gemeindelands)
wurde von den ländlichen Klassen - sehr häufig ein motivierender Anlaß für ihre
Aufstände und Revolten - das ganze Mittelalter hindurch aufrechterhalten. Das
gemeinsame Charakteristikum all dieser sozialen Formen besteht darin, daß sie
von der Naturalwirtschaft dominiert waren: Die Herstellung von Gebrauchswert
hatte Vorrang vor der Produktion von Tauschwert, und es ist die Entwicklung des
letzteren, die die treibende Kraft bei der Auflösung der alten Gemeinschaft
war: "Die Geldgier oder Bereicherungssucht
ist notwendig der Untergang der alten Gemeinwesen. Daher der Gegensatz dagegen. Es selbst ist das Gemeinwesen
und kann kein andres über ihm stehendes dulden. Das unterstellt aber die
völlige Entwicklung der Tauschwerte, also einer ihr entsprechenden
Organisation der Gesellschaft." (MEW 42 S.149) "Bei den Alten war
nicht der Tauschwert der nexus rerum" (ebenda S.149), aber existierte
in ihren "Zwischenräumen"; und so ist es erst die kapitalistische
Gesellschaft, wo der Tauschwert endgültig zum eigentlichen Mittelpunkt des
Produktionsprozesses und das antike Gemeinwesen so endgültig und vollkommen
zerbrochen wird, bis das Gemeinschaftsleben als das tatsächliche Gegenteil der
menschlichen Natur dargestellt wird ! Es ist leicht ersichtlich, wie diese
Analyse der Theorie der Entfremdung von Marx gleichkommt und sie bekräftigt.
Die Wichtigkeit dieses Themas des ursprünglichen
Gemeinwesens im Werk von Marx spiegelt sich im Zeitaufwand wider, den die
Begründer des historischen Materialismus ihm widmeten. Es war bereits in der
Deutschen Ideologie in den 1840ern erschienen; Engels, der sich auf die ethnographischen
Studien von Morgan stützte, nahm dieselbe Frage in den 1870ern wieder auf,
in 'Der Ursprung der Familie, des
Privateigentums und des Staates'. Am Ende seines Lebens vergrub sich Marx
erneut tief in diese Frage - die wenig erforschten 'Ethnographischen Notizbücher'
stammen aus dieser Periode. Sie war eine wesentliche Komponente der
marxistischen Antwort auf die Annahmen der politischen Ökonomie über die menschliche
Natur. Kategorien wie Privateigentum und Tauschwert wurden nicht im
entferntesten als wichtige und unabänderliche Merkmale der menschlichen Existenz,
sondern als vorübergehende Ausdrücke besonderer historischer Epochen
dargestellt. Und während die Bourgeoisie versuchte, die Gier nach monetärem
Reichtum als etwas hinzustellen, das zu
den Grundzügen menschlicher Existenz gehöre, enthüllten die historischen Forschungen
von Marx den wesentlich sozialen Charakter der menschlichen Gattung. All diese
Entdeckungen waren natürlich ein mächtiges Argument für die Möglichkeit des
Kommunismus.
Und nie ist die
Annäherung von Marx an diese Frage in eine romantische Nostalgie für die
Vergangenheit gerutscht. Hier wie in der Frage des Verhältnisses des Menschen
zur Natur ist die gleiche Dialektik angewendet worden, denn die beiden Fragen
sind in Wirklichkeit eine einzige: In der primitiven kommunistischen Gesellschaft
ist das Individuum im Stamm und der Stamm in der Natur aufgegangen. Diese
sozialen Organismen "sind bedingt
durch die niedrige Entwicklungsstufe der Produktivkräfte der Arbeit und entsprechend
befangene Verhältnisse der Menschen innerhalb ihres materielllen Lebensprozesses,
daher zueinander und zur Natur. Diese wirkliche Befangenheit spiegelt sich
ideell in den alten Natur- und Volksreligionen." (Das Kapital, Bd.1, Kapitel 1, Abschnitt 4,
MEW 23 S.93f)
Die kapitalistische Gesellschaft ist daher mit ihren Massen von atomisierten Individuen, die durch die Herrschaft der Ware getrennt und entfremdet voneinander sind, das ganze Gegenteil des primitiven Gemeinwesens, das Resultat eines langen und widerstreitenden historischen Prozesses, der von einem ins andere führte. Aber diese strikte Nabelschnur, die ursprünglich den Menschen an Stamm und Natur band, ist eine schmerzliche Notwendigkeit, falls die Menschheit letztlich in einer Gesellschaft leben will, die gleichzeitig wahrhaft gemeinschaftlich und wahrhaft individuell ist, eine Gesellschaft, in der der Konflikt zwischen sozialen und individuellen Bedürfnissen überwunden ist.
Aufstieg und Dekadenz sozialer Formationen
Das Studium vorhergehender sozialer Formationen wurde erst
durch das Auftreten des Kapitalismus ermöglicht:
"Die bürgerliche
Gesellschaft ist die entwickelste und mannigfaltigste historische Organisation
der Produktion. Die Kategorien, die ihre Verhältnisse ausdrücken, das Verhältnis
ihrer Gliederung gewähren daher zugleich Einsicht in die Gliederung und die
Produktionsverhältnisse aller der untergegangenen Gesellschaftsformen, mit
deren Trümmern und Elementen sie sich aufbaut,..." (MEW 42 S.39)
Gleichzeitig wird dieses Verständnis der sozialen Formationen in den Händen
des Proletariats zu einer Waffe gegen das Kapital. Wie Marx es im Kapital,
Bd.1, ausdrückt: "Derartige Formen
bilden eben die Kategorien der bürgerlichen Ökonomie. Es sind gesellschaftlich
gültige, also objektive Gedankenformen für die Produktionsverhältnisse dieser
historisch bestimmten gesellschaftlichen Produktionsweise, der Warenproduktion.
Aller Mystizismus der Warenwelt, all der Zauber und Spuk, welcher Arbeitsprodukte
auf Grundlage der Warenproduktion umnebelt, verschwindet daher sofort, sobald
wir zu anderen Produktionsformen flüchten." (Kapitel 1, Abschnitt 4, MEW 23 S.90)
Kurz, der Kapitalismus ist nur eine aus einer Reihe von sozialen
Formationen, die entsprechend ihrer sichtbaren ökonomischen und sozialen Widersprüche
aufgestiegen und gefallen sind. In diesem historischen Rahmen ist der
Kapitalismus, die Gesellschaft der universellen Warenproduktion, kein Produkt
der Natur, sondern eine gewisse
historisch bestimmte Produktionsweise,
dazu bestimmt, nicht anders als die römische Sklaverei oder der
mittelalterliche Feudalismus von der Bildfläche zu verschwinden.
Die prägnanteste und gut bekannte Präsentation dieses
allumfassenden Geschichtsbildes erschien in 'Vorwort zur Kritik der Politischen
Ökonomie', 1858 veröffentlicht. Dieser kurze Text war eine Zusammenfassung
nicht nur der in den Grundrissen enthaltenen Arbeit, sondern auch der
Grundlegung der gesamten Theorie des historischen Materialismus von Marx. Die
Passage beginnt mit den grundsätzlichen Voraussetzungen dieser Theorie: "In der gesellschaftlichen Produktion ihres
Lebens gehen die Menschen bestimmte, notwendige, von ihrem Willen unabhängige Verhältnisse
ein, Produktionsverhältnisse, die einer gewissen Entwicklungsstufe ihrer
materiellen Produktivkräfte entsprechen. Die Gesamtheit dieser
Produktionsverhältnisse bildet die ökonomische Struktur der Gesellschaft, die
reale Basis, worauf sich ein juristischer und politischer Überbau erhebt, und
welcher bestimmte gesellschaftliche Bewußtseinsformen entsprechen. Die
Produktionsweise des materiellen Lebens bedingt den sozialen, politischen und
geistigen Lebensprozeß überhaupt. Es ist nicht das Bewußtsein der Menschen,
das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein das ihr Bewußtsein
bestimmt." (Zur Kritik der Politischen Ökonomie, Dietz-Verlag Berlin 1947
S.15)
Dies ist die materialistische Konzeption der Geschichte,
konzentriert auf einige Kerngedanken: Die historische Bewegung kann nicht, wie
bisher, durch die Bilder, die die Menschen von sich selbst hatten, verstanden
werden, sondern durch das Studieren der Hintergründe dieser Bilder - die Prozesse
und sozialen Beziehungen, in denen die Menschen ihr materielles Leben produzieren
und reproduzieren. Nachdem er diesen wesentlichen Punkt zusammengefaßt hatte,
fährt Marx fort:
"Auf einer gewissen
Stufe ihrer Entwicklung geraten die materiellen Produktivkräfte der
Gesellschaft in Widerspruch mit den vorhandenen Produktionsverhältnissen oder,
was nur ein juristischer Ausdruck dafür ist, mit den Eigentumsverhältnissen,
innerhalb derer sie sich bewegt hatten. Aus Entwicklungsformen der Produktivkräfte
schlagen diese Verhältnisse in Fesseln derselben um. Es tritt dann eine Epoche
sozialer Revolution ein. Mit der Veränderung der ökonomischen Grundlagen
wälzt sich der ganze ungeheure Überbau langsamer oder rascher um."
(ebenda) Es ist somit ein eherner Grundsatz des historischen Materialismus, daß
ökonomische Formationen (im gleichen Text erwähnt Marx "asiatische,feudale
und modern bürgerliche Produktionsweisen als progressive Epochen der
ökonomischen Gesellschaftsformationen" (ebenda S.16). notwendigerweise
durch Perioden des Aufstiegs gehen, wenn ihre sozialen Beziehungen
"Formen der Entwicklung" der Produktivkräfte sind, und durch
Perioden des Verfalls oder der Dekadenz, die "Ära der sozialen Revolution",
wenn dieselben Verhältnisse sich in "Fesseln" verwandeln. Diesen
Punkt hier noch einmal neu zu formulieren, mag banal scheinen, aber es ist
notwendig, weil es viele Stimmen in der revolutionären Bewegung gibt, die Anspruch
auf die Methode des historischen Materialismus erheben und immer noch vehement
gegen die Bemerkung der kapitalistischen Dekadenz argumentieren, wie sie die
IKS und andere proletarische Gruppen vertreten. Solche Verhaltensweisen
können sowohl unter den bordigistischen Gruppen als auch bei den Erben der
rätekommunistischen Tradition angetroffen werden. Die Bordigisten insbesondere
mögen noch zugestehen, daß der Kapitalismus durch immer gewaltigere und
zerstörerische Krisen geht, aber sie lehnen unser Beharren auf die Tatsache
ab, daß der Kapitalismus 1914 endgültig in seine eigene Epoche der sozialen
Revolutionen eingetreten ist. Für sie ist dies eine Neuerung, die von der
'Unveränderlichkeit' des Marxismus nicht vorgesehen ist.
Diese Argumente gegen die Dekadenz sind bis zu einem
gewissen Umfang semantische Wortklaubereien. Marx benutzte im allgemeinen
nicht die Formulierung 'Dekadenz des Kapitalismus', weil er nicht davon ausging,
daß diese Periode schon begonnen hatte. Es trifft zu, daß es während seiner
politischen Karriere Zeiten gab, wo er und Engels einem zu großen Optimismus
über die Möglichkeit einer nahe bevorstehenden Revolution erlagen: Dies gilt
besonders für 1848. Und selbst nach der Revision dieser Prognose im Anschluß
an die Niederlage der Revolutionen von 1848 gaben die Begründer des Marxismus
nie ganz die Hoffnung auf, daß die neue Ära anbrechen würde, wenn sie noch da
sind. Aber ihre politische Praxis während ihres Lebens basierte grundsätzlich
auf der Anerkennung, daß die Arbeiterklasse noch immer ihre Kräfte, ihre Identität,
ihr politisches Programm innerhalb einer bürgerlichen Gesellschaft aufbaut,
die ihre historische Mission noch nicht vollendet hat.
Nichtsdestotrotz sprach Marx über die Perioden des
Verfalls, Untergangs oder der Auflösung der Produktionsweisen, die dem Kapitalismus
vorausgingen, besonders in den Grundrissen (3). Und es gibt nichts in seinem
Werk, was nahelegen würde, daß der Kapitalismus in diesem fundamentalen Sinn
anders sei - daß er irgendwie seinen Eintritt in die Periode des Verfalls
vermeiden könne. Im Gegenteil, die Revolutionäre der 2. Internationale stellten
sich selbst völlig auf die Grundlage der Methode und Vorwegnahmen von Marx,
als sie proklamierten, daß der Erste Weltkrieg endgültig und unanfechtbar die
"Epoche des inneren Zerfalls" eröffnet hat, wie es die Kommunistische
Internationale 1919 formulierte. Wie wir in der Einführung zur Broschüre 'Die
Dekadenz des Kapitalismus' argumentieren, trugen all die linkskommunistischen
Gruppen, die sich auf die
Dekadenztheorie stützten, von der
KAPD zu Bilan und Internationalisme diese "klassische" Tradition
weiter. Als konsequente Marxisten konnten sie auch nichts anderes tun: Der
historische Materialismus erforderte von ihnen eine Entscheidung, als der
Kapitalismus zu einer Fessel der Produktivkräfte der Menschheit geworden war.
Das Verschlingen von Generationen akkumulierter Arbeit im Holocaust des
imperialistischen Krieges entschied die Frage ein für allemal.
Einige der Argumente gegen das Konzept der Dekadenz gehen
etwas über das Semantische hinaus. Sie mögen sich dabei selbst auf eine andere
Stelle im Titel beziehen, in der Marx sagt: "Eine Gesellschaftformation geht nie unter, bevor alle Produktivkräfte
entwickelt sind, für die sie weit genug ist, und neue höhere Produktionsverhältnisse
treten nie an deren Stelle, bevor die materiellen Existenzbedingungen
derselben im Schoß der alten Gesellschaft selbst ausgebrütet worden
sind." (Zur Kritik der Politischen Ökonomie, a.a.O. S.15f). Den Gegnern der Dekadenztheorie, besonders
in den 60er und 70er Jahren, zufolge, als die vollkommene Unfähigkeit des
Kapitalismus, die sogenannte Dritte Welt zu entwickeln, noch nicht so klar war,
konnte man nicht davon sprechen, daß der Kapitalismus dekadent sei, solange
er seine Fähigkeiten noch nicht vollkommen entwickelt hat, um auch den letzten
Tropfen Arbeiterschweiß auszupressen. Und es gab immer noch Gebiete in der
Welt, in denen eine Aussicht auf Wachstum herrschte. Daher der
"jugendliche Kapitalismus" der Bordigisten, daher die vielfach nahe
bevorstehenden "bürgerlichen Revolutionen" der Rätekommunisten.
Vor dem Hintergrund der Tatsache, daß die
"Drittwelt-"Länder uns heute ein erschreckendes Bild des Krieges und
des Hungers, des Elends und von Katastrophen präsentieren, sind solche Theorien
nun größtenteils peinliche Erinnerungen, aber in ihnen steckt auch ein
grundsätzliches Mißverständnis, ein methodischer Irrtum. Zu sagen, daß eine
Gesellschaft sich im Verfall befindet, heißt nicht, daß die Produktivkräfte einfach
aufgehört haben zu wachsen, daß sie vollkommen innegehalten haben. Und Marx
gab sicherlich nicht zu verstehen, daß ein soziales System erst dann den Weg
frei gibt für ein anderes, wenn jede einzelne Möglichkeit der Entwicklung erschöpft
ist. Wie wir aus der folgenden Passage in den Grundrissen entnehmen können,
zeigte er, daß selbst im Untergang eine Gesellschaft nicht aufhört, sich zu
regen:
"Ideell betrachtet,reichte die Auflösung einer
bestimmten Bewußtseinsform hin, um eine ganze Epoche zu töten. Reell entspricht
diese Schranke des Bewußtseins einem bestimmten Grad der Entwicklung der materiellen
Produktivkräfte und daher des Reichtums. Allerdings fand Entwicklung statt
nicht nur auf der alten Basis, sondern Entwicklung dieser Basis selbst (die
Blüte, worin sie sich verwandelt; es ist aber doch immer diese Basis, diese
Pflanze als Blüte; daher Verwelken nach der Blüte und als Folge der Blüte) ist
der Punkt, worin sie selbst zu der Form ausgearbeitet ist, worin sie mit der
höchsten Entwicklung vereinbar, daher auch der reichsten Entwicklung der Individuen.
Sobald dieser Punkt erreicht ist, erscheint die weitere Entwicklung als Verfall
und die neue Entwicklung beginnt von einer neuen Basis." (MEW 42 S.446)
Die Fassung ist kompliziert, unbearbeitet: Das ist sehr
häufig das Problem beim Lesen der Grundrisse. Aber die Schlußfolgerungen erscheinen
klar genug: Der Untergang einer Gesellschaft ist nicht das Ende aller Bewegung.
Die Dekadenz ist eine Bewegung, aber eine, die durch das Hinübergleiten in die
Katastrophe und Selbstzerstörung gekennzeichnet ist. Kann irgendjemand ernstlich
daran zweifeln, daß die kapitalistische Gesellschaft des 20. Jahrhunderts, die
mehr Produktivkräfte dem Krieg und der Zerstörung widmete als jede
vorhergehende soziale Formation und deren fortgesetzte Reproduktion eine Bedrohung
der Fortsetzung des Lebens auf der Erde ist, eine Ebene erreicht hat, wo ihre
"Entwicklung als Zerfall erscheint?"
CDW
1)ÖPM=Fischer Bücherei, Marx-Engels 2
2) Vergleiche die folgenden Zeilen mit den oben zitierten: "Der Mensch macht seine Lebenstätigkeit selbst zum Gegenstand seines Wollens und seines Bewußtseins. Er hat bewußte Lebenstätigkeit. Es ist nicht eine Bestimmtheit, mit der er unmittelbar zusammenfließt. Die bewußte Lebenstätigkeit unterscheidet den Menschen unmittelbar von der tierischen Lebenstätigkeit." (ÖPM S.81) Und erneut: "Zwar produziert auch das Tier. Es baut ein Nest, Wohnungen, wie die Biene, Biber, Ameise etc. Allein es produziert nur, was es unmittelbar für sich oder sein Junges bedarf; es produziert einseitig, während der Mensch universell produziert; es produziert nur unter der Herrschaft des unmittelbaren physischen Bedürfnisses, während der Mensch selbst frei vom physischen Bedürfnis produziert und erst wahrhaft produziert in der Freiheit von demselben; es produziert nur sich selbst, während der Mensch die ganze Natur reproduziert; sein Produkt gehört unmittelbar zu seinem physischen Leib, während der Mensch frei seinem Produkt gegenübertritt. Das Tier formiert nur nach dem Maß und dem Bedürfnis der species, der es angehört, während der Mensch nach dem Maß jeder species zu produzieren weiß und überall das inhärente Maß dem Gegenstand anzulegen weiß; der Mensch formiert daher auch nach den Gesetzen der Schönheit." (ÖPM S.81f) Wir können hinzufügen, daß diese Unterscheidungen zwischen dem Menschen und dem Rest der tierischen Natur nicht länger von Relevanz für das marxistische Geschichtsverständnis sind; falls die Auffassung von der Existenz der menschlichen Spezies abgelegt werden muß, so müssen wir auch die Gesamtheit der Freudschen Psychoanalyse aus dem Fenster werfen, da letztere als ein Versuch zusammengefaßt werden kann, die indirekten Folgen eines Widerspruchs zu verstehen, der bis dahin die gesamte menschliche Geschichte gekennzeichnet hat: der Widerspruch, der innere Konflikt zwischen dem Instinktleben des Menschen und seinem bewußten Handeln.
3) Zum Beispiel sagt Marx in den Grundrissen, daß das Herrschafts- und Knechtschaftsverhältnis ein "notwendiges Ferment der Bildung und des Untergangs aller ursprünglichen Eigentumsverhältnisse und Produktionsverhältnisse [bildet], wie sie auch ihre Borniertheit ausdrücken. Allerdings werden sie im Kapital -in vermittelter Form- reproduziert und bilden so ebenfalls Ferment seiner Auflösung und sind Wappen seiner Borniertheit." (MEW 42 S.408) Kurz, die innere Dynamik und die fundamentalen Widersprüche einer jeden Klassengesellschaft müssen auf ihrem Gipfelpunkt lokalisiert werden: den Ausbeutungsverhältnissen. Wir werden prüfen, wie dies im zweiten Teil dieses Kapitels für das Lohnarbeitsverhältnis der Fall sein wird. An anderer Stelle betont Marx die Rolle, die von der Entwicklung der Warenbeziehungen bei der Beschleunigung des Verfalls früherer sozialer Formen gespielt wurde. "Es ist selbstverständlich -und zeigt sich bei näherem Eingehn in die geschichtliche Epoche, von der hier die Rede- , daß allerdings die Zeit der Auflösung der frühren Produktionsweisen und Weisen des Verhaltens des Arbeiters zu seinen objektiven Bedingungen der Arbeit -zugleich eine Zeit ist, wo einerseits das Geldvermögen schon zu einer gewissen Breite sich entwickelt hat, andererseits rasch wächst und sich ausdehnt durch dieselben Umstände, die jene Auflösung beschleunigen. " (ebenda S.413).