Aufbrechen: Welche Debatte unter Revolutionären?

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 Wieder einmal wollen wir unseren Lesern die Lektüre der neulich erschienenen fünften Ausgabe der Zeitschrift „Aufbrechen“ ans Herz legen (Aufbrechen 4, Mai 2000). Besonders empfehlenswert sind darin aus unserer Sicht die Artikel, welche den bürgerlichen Charakter der Rot-Grünen Regierung und des demokratischen Antifaschismus aufzeigen („Grüne Karte für die Elite, Rot für den `Mob´“; „Antifa im Haider-Wahn: Joseph Fischers Praktikanten bei der Arbeit“; „Über Sauberkeit und Modernisierung“). Diese Zeitschrift zeichnet sich weiterhin durch eine schrittweise Annäherung an proletarische Positionen, an das politische Erbe des Linkskommunismus aus. Diese Entwicklung muss weiterhin von allen revolutionär Gesinnten begrüßt und unterstützt werden.

Die Notwendigkeit Bilanz zu ziehen.

Wir wollen aber an dieser Stelle unsere Aufmerksamkeit auf zwei andere Artikel der neuen Ausgabe richten. Der erste, unter dem Titel „Alles Neue macht (nicht nur) der Mai“ befasst sich mit der eigenen Entwicklung und dem eigenen Selbstverständnis; der zweite, „Kronstadt und die Kommunisten“ wieder einmal mit der Einschätzung der Russischen Revolution. Der erste Artikel fasst zum einem die programmatische Entwicklung der Genossen zusammen, seitdem sie begonnen haben, die bürgerliche Ideologie des Stalinismus ernsthaft in Frage zu stellen: die Verwerfung insbesondere des „Befreiungsnationalismus“ und der antifaschistischen „Verteidigung der Demokratie“. Zum anderen werden die ursprünglichen Organisationsansätze der Genossen kritisch bilanziert. „Das in der Null-Nummer erklärte Ziel, Ausdruck eines gemeinsamen politischen Aufbaus dreier Gruppen zu sein, der ihre Praxis widerspiegelt und deren theoretischen Diskussionsprozess dokumentiert, hat sich schlicht überlebt.“

Tatsächlich konnte der Versuch, mit den typisch maoistischen Mitteln einer prinzipienlosen Bündnispolitik sich vom Maoismus zu lösen, nicht von Erfolg gekrönt werden. Das sogenannte „Aufbau-Projekt“ zwischen drei völlig unterschiedlichen Gruppen war von vorn herein dazu verdammt in die Brüche zu gehen. Bereits in unserer ersten öffentlichen Stellungnahme gegenüber der Zeitschrift Aufbrechen in Weltrevolution 94 („Der Kosovokrieg: Das Ringen um eine proletarische Haltung“) schrieben wir: „Es scheint ein Grundgedanke des Aufbrechen-Projektes zu sein, dass man dem autonomen Ghetto entrinnen kann, indem man sich bei den Arbeitern in den Betrieben verankert und das Trauma der K-Gruppen hinter sich lasse, indem unter Hintansetzung programmatischer Klärung organisatorisch sowie in der Intervention im Klassenkampf mit Anderen zusammengearbeitet wird.

Diese Grundannahme ist aber aus unserer Sicht ein Irrglaube. Der Bruch mit dem linken Flügel des Kapitals erfordert zuallererst eine radikale Verwerfung der programmatischen Positionen und des Politikverständnisses des Klassenfeindes.“

In diesem Sinne begrüßen wir ausdrücklich die Schlussfolgerung, welche der obengenannte Aufbrechen-Artikel aus dieser Erfahrung zieht. „Eine kommunistische Perspektive kann nicht durch oberflächliche, kurzfristige Mobilisierungen innerhalb der existierenden Linken eröffnet werden, deren Einheit in der Beliebigkeit ihrer Positionen und deren Differenzen in variierendem taktischen Geschick bestehen. Es hat für uns keinen Wert, pressewirksam an der Spitze beliebig mobilisierter „Massen“ zu stehen. Nicht am 1. Mai und nicht an anderen Tagen. Eine kommunistische Perspektive kann nur entstehen in der nachhaltigen Vermittlung eines theoretischen Verständnisses der gesellschaftlichen Verhältnisse, in Selbstorganisierungen entlang gemeinsamer sozialer Realitäten in konkreten Kämpfen, in einer kommunistischen Organisierung, die den begrenzten sozialen Kämpfen eine politische Kontinuität gibt. Diese kommunistische Organisierung braucht aber gerade ein Maximum an theoretischer Klarheit. Diese zu entwickeln und zu vermitteln ist ihre entscheidende Aufgabe und Existenzberechtigung. Dies erfordert die offene Diskussion und ehrliche Auseinandersetzung und keine PR-Agenturen bürgerlicher Nachwuchspolitiker.“

Diese Einsichten stellen nach unserer Auffassung einen wichtigen Schritt nach vorne dar. Dies trifft ebenso für die öffentliche Veranstaltung zu, welche die „Aufbrechen“ Redaktion (auf einen Vorschlag eines Genossen der GIK aus Österreich hin) zum Thema „Leninismus“ Ende Juni in Berlin organisierte, an der linkskommunistische Gruppen wie die Communist Workers Organisation (CWO) und die IKS, aber auch mit dem Linkskommunismus sympathisierende Kreise wie die eben genannte GIK teilnehmen konnten.

Die Notwendigkeit der offenen und ehrlichen Debatte unter Revolutionären

Dies bedeutet aber unseres Erachtens keineswegs, dass damit sämtliche Herangehensweisen des Maoismus unter diesen Genossen überwundenn worden sind. Wie die Genossen selbst schreiben: „Allerdings mussten wir feststellen, dass die Entwicklung einer kommunistischen Perspektive, das Brechen mit falschen, aus der bürgerlichen Tradition des „Marxismus-Leninismus“ stammenden Theorie- und Praxisvorstellungen doch ungleich schwerer ist, als wir ursprünglich annahmen. Und damit eben auch die theoretische, oder wenn man so will programmatische Klärung.“

Ein Ausdruck einer solchen bürgerlichen Praxisvorstellung, welche man seit Jahrzehnten beispielsweise in maoistischen Kreisen unablässig beobachten kann, besteht darin, unbedingt eine „eigene“ Organisation „aufbauen“ zu wollen, sobald man sich von der „Muttergruppe“ gelöst hat. Es gibt noch keine Hinweise darauf, dass die Aufbrechen-GenossInnen sich von dieser Lieblingspraxis der Maoisten gelöst haben. Dabei zeigt gerade die Erfahrung der letzten Jahrzehnte, dass ausgerechnet für Genossen, welche mit einer bürgerlichen Vergangenheit brechen müssen, die „eigene Organisation“ der denkbar größte Stolperstein auf dem Weg zur proletarischen Klarheit darstellt, und dass ein allen politisch Suchenden offenstehender Diskussionszirkel ein ungleich besser geeignetes Mittel hierfür darstellt. Die Vorteile eines solchen Diskussionskreises gerade für solche Genossen haben wir in unserem Artikel „Wie heute die politische Klärung und den Zusammenschluss der Revolutionäre vorantreiben?“ in Weltrevolution 100 thematisiert.

Denn der Bruch mit der bürgerlichen Linken muss nicht nur theoretisch vollzogen werden, sondern ebenso durch eine radikal veränderte Haltung und Praxis konkretisiert werden. Dies erfordert unserer Auffassung nach eine offene und ehrliche Einstellung gegenüber anderen Revolutionären. In dem von uns zitierten Artikel aus Aufbrechen Nr. 4 sprechen sich die Genossen zurecht für „die offene Diskussion und ehrliche Auseinandersetzung aus“ - völlig zu recht. Aber dies erfordert nicht nur schöne Erklärungen, sondern eine entsprechende Praxis, indem man die öffentliche Debatte mit den bestehenden revolutionären Gruppen ohne wenn und aber sucht und nicht scheut. Ob die Aufbrechen-GenossInnen dies in der Praxis verstanden haben, muss sich noch zeigen. Wir wollen hier lediglich auf einen Aspekt der Praxis der GenossInnen hinweisen, welcher stutzig macht: ihre Einstellung gegenüber der IKS. Die Aufbrechen-GenossInnen haben sich zum Ziel gesetzt, sich mit dem Erbe des Linkskommunismus auseinanderzusetzen. Die IKS ist die größte, international am stärksten vertretene Organisation des Linkskommunismus heute und zudem die einzige, welche regelmäßig eine Presse in deutscher Sprache herausgibt. Seit dem obenerwähnten Artikel in Weltrevolution Nr. 94 und bis zur jetzigen Ausgabe Nr. 101 gab es nur eine einzige Nummer unseres deutschen Presseorgans, welche keinen Diskussionsbeitrag gegenüber Aufbrechen brachte. Während dieser Zeit veröffentlichten wir folgende Artikel gegenüber Aufbrechen:

Weltrevolution 95: „Konferenz in Berlin: Programmatische Klärung - Unverzichtbarer Bestandteil des Klassenkampfes.“

Weltrevolution 97: „Aufbrechen und die nationale Frage: Rosa Luxemburg - Sprachrohr der marxistischen Linken“.

Weltrevolution 98: „Manifest gegen die Arbeit: Nicht Abschaffung der Arbeit, sondern Abschaffung der Lohnarbeit.“

Weltrevolution 99: „Aufbrechen: Welche Aufarbeitung der Geschichte?“

Die Artikel in Weltrevolution Nr. 94 und 100 haben wir bereits erwähnt. In der Nr. 100 gibt es auch eine Besprechung der Aufbrechen-Position zur Russischen Revolution im Rahmen eines Berichts über eine öffentliche Veranstaltung der IKS in Berlin. Die Zeitschrift Aufbrechen hat auf keinen einzigen dieser Beiträge bisher geantwortet. Sie haben es in den bisher fünf Nummern ihrer Zeitschrift sogar fertiggebracht, den Namen unserer Organisation nicht ein einziges Mal erwähnt zu haben. Und dies obwohl die IKS die einzige Organisation ist, welche regelmäßig und öffentlich mit den Genossen in ihrer Presse debattiert. Genossen von Aufbrechen! Ihr schreibt, dass ihr „das ernsthafte in Gang bringen einer kommunistischen Debatte zwischen diesen“ (also revolutionären - IKS) „Kräften für dringend notwendig“ erachtet. Ist das eure Vorstellung von einer solchen Haltung?

Die Notwendigkeit eines proletarischen Zugangs zur Geschichte

Auch die Frage der Methode, mit der die Genossen geschichtliche Fragen behandeln, haben wir mehrmals behandelt, vor allem in Weltrevolution 99. Tatsächlich hat sich diese Frage immer wieder gestellt, insbesondere im Zusammenhang mit der Russischen Revolution. Auch diese Frage ist sehr wichtig, wenn es darum geht, den Einfluss des Stalinismus abzuschütteln. Seit Monaten befassen sich die Genossen von Aufbrechen mit der Frage des ‚Leninismus‘. Aus ihrer Zeit als Maoisten daran gewöhnt, Lenin als eine Art übermenschliches „Argument“ behandelt zu erleben, der manipulativ eingesetzt wird, um als „Autorität“ den Kampf zwischen bürgerlichen Cliquen zu entscheiden, sind die Genossen jetzt geneigt, die Auffassungen Lenins als eine Hauptquelle des Unheils anzusehen, welches die Russische Revolution heimsuchte. Sie merken dabei nicht, dass es den „Leninismus“, den sie bekämpfen wollen, gar nicht gibt, weil der „Leninismus“ bzw. der „Marxismus-Leninismus“ eine schlichte Erfindung der stalinistischen Konterrevolution ist. Dagegen gibt es einen Revolutionär Lenin, der kämpfend Position bezieht, in Debatten gegenüber den unterschiedlichsten Fragen Position ergreift, oft klarsichtig ist, manchmal falsch liegt, in der Polemik oft übertreibt, in der Partei manchmal mitreißt, sich aber oft genug auch in der Minderheit befindet. Der „Leninismus“ hingegen ist die Kanonisierung und Dogmatisierung jeden Fehlers und jeder Übertreibung, welche Lenin jemals beging, die Erhebung seiner Lesenotizen über Hegel zu einer Art „Philosophie“ u.s.w, m.a.W. ein konterrevolutionärer Anschlag des Stalinismus auf den lebendigen Geist des Marxismus. Übrigens: Auch der „Luxemburgismus“, von dem heute noch mancherorts die Rede ist, ist eine Erfindung Stalins gewesen.

Der Stalinismus, die bürgerliche Konterrevolution also, hat gelehrt, dass es geniale und charismatische Führer gibt, welche über ein Monopol an marxistischer Weisheit verfügen, und dem Proletariat im Stil eines biblischen Propheten den Weg ins gelobte Land weisen. Es ist oft so, dass mit der kapitalistischen Linken brechende Genossen, nachdem sie entdeckt haben, dass Revolutionäre wie Lenin (oder Trotzki) keineswegs unfehlbar waren, einfach den Spieß umdrehen und anstelle der alten Götter neue, ebenso unfehlbare Führer oder Autoritätsquellen suchen. So wird oft eine „anti-lenistisch“ erdichtete Rosa Luxemburg als neuer, alternativer „Guru“ zu Lenin auf einen Sockel gehoben. Auf der obenerwähnten Aufbrechen Veranstaltung in Berlin gab es unseres Erachtens eine gewisse Neigung der Aufbrechen-GenossInnen, die Kommunistische Linke als „Alternative zum Leninismus“ lobzupreisen, ohne zu erkennen, dass die Linkskommunisten der ersten Stunde alle bei Lenin und den Bolschewiki in die Schule gegangen und glühende Verehrer der russischen Parteitradition waren.

Diese Neigung, das Ringen des Proletariats um Klarheit als einen Kampf zwischen einer richtigen und falschen „Linie“ zu betrachten, zieht sich wie ein roter Faden durch die historischen Abhandlungen der Zeitschrift Aufbrechen. Es schwächt folglich die Argumentationslinie der GenossInnen selbst dort, wo sie im wesentlichen recht haben. So z.B. in dem jüngsten Artikel über Kronstadt. Dort wird völlig zurecht der proletarische Charakter sowohl des Kronstädter Aufstandes als der vorangehenden Streikbewegungen in den russischen Großstädten verteidigt. Ebenso richtig ist die Feststellung, dass der proletarische Kern dieses Aufstands in der Forderung nach Wiederherstellung der Macht der Arbeiterräte bestand. Und die Fehler und auch Verbrechen der noch mehr oder weniger in den Händen der Bolschewiki befindlichen russischen Staatsmacht werden ganz zu recht heftig angeprangert.

Zwar ist auch der Kronstädter Aufstand und seine Niederschlagung letztendlich ein tragisches Ergebnis des Scheiterns der Weltrevolution und der daraus folgenden Isolierung und Ausblutung der russischen Arbeiterbastion. Dennoch ist es notwendig, die Fehler der Bolschewiki zu kritisieren, welche zum Niedergang der Revolution beigetragen haben. Worin bestanden nun diese Fehler? Bestanden sie etwa darin, dass Lenin oder die russische Partei insgesamt die „falsche Linie“ vertrat (etwa ein „rein taktisches Verhältnis zu den Räten“ hatten, wie die GenossInnen sagen) oder gar eine bürgerliche Revolution in Russland durchführen wollten, wie der Artikel in Anlehnung an Cajo Brendel auch noch behauptet? Und waren das Fehler, welche von anderen „politischen Linien“, etwa der von Rosa Luxemburg, der KAPD oder der Italienischen Linken sicher hätten vermieden werden können? Und wenn die Politik der Bolschewiki durch die kapitalistische Rückständigkeit Russlands mitbestimmt wurde, wie Aufbrechen glaubt, bedeutet dies, dass es in einem hochentwickelten Land wie Deutschland kein Kronstadt hätte geben können?

Wir glauben, dass Lenin und die Bolschewiken im wesentlichen zwei Hauptfehler begangen haben. Zum einem glaubten sie, dass die proletarische Diktatur, von den Räten delegiert, im wesentlichen von der politischen Klassenpartei ausgeübt werden müsste. Zum anderen glaubten sie, dass diese Diktatur identisch sei mit der neuen Staatsmacht, und dass die Arbeiter folglich kein Recht haben dürften, gegen diese Staatsmacht zu streiken oder zu den Waffen zu greifen. Diese Vorstellungen wurden damals von der gesamten marxistischen Bewegung geteilt, von Marx und Engels bis zu Lenin und Trotzki, aber auch Luxemburg und Liebknecht. Wir erinnern beispielsweise an den Ausspruch Rosa Luxemburgs während der Deutschen Revolution, dass die Spartakisten erst dann die Macht übernehmen werden, wenn die Mehrheit der in den Räten organisierten Arbeiter dafür sein sollten (also haargenau dieselbe Haltung wie die der Bolschewiki). Auch die Erfahrungen der Pariser Kommune und der russischen Massenstreiks von 1905, so lehrreich sie auch waren, reichten noch nicht aus, um diese Fragen zu klären. Erst die Degenerierung der Oktoberrevolution und nicht zuletzt die Tragödie von Kronstadt befähigten die Revolutionäre erst Jahre später, ein weitergehendes Verständnis dieser Fragen zu erlangen. Denn die Tragödie von Kronstadt bestand gerade darin, dass ein proletarischer Aufstand von einer Arbeiterpartei niedergeschlagen wurde.

Der Blutzoll von Kronstadt war also nicht das Ergebnis der Auffassung Lenins von der Revolution oder einer der russischen Partei spezifischen Auffassung, sondern dies folgte aus der unzureichenden Klarheit und Erfahrung der gesamten damaligen Arbeiterbewegung. So erklärt sich eine Tatsache, welche der Aufbrechen-Artikel gar nicht zur Kenntnis nimmt: Dass bekannte Vertreter des Linkskommunismus die Niederschlagung von Kronstadt damals unterstützt haben. Dies trifft sogar für bedeutende Teile der „deutsch-holländischen“ Linken zu. So z.B. für Hermann Gorter, der ohnehin stets die Hauptgefahr einer Konterrevolution von Seiten der Bauern ausgehend erblickte und nicht von Seite der wuchernden Staatsmacht selbst. Selbst die KAPD akzeptierte zunächst die offizielle russische Version der Kronstädter Ereignisse.

Erst viel später haben die Linkskommunisten - am klarsten die „italienische“ Auslandsfraktion um die Zeitschrift Bilan in den 30er Jahren - mehr oder weniger vollständig die Lehren daraus gezogen:

- dass die Klasse insgesamt ihre Diktatur ausüben muss und nicht die Partei stellvertretend für die Klasse

- dass die Klasse eine eigene, autonome Organisation und Bewaffnung behalten muss, und die eigenen Interessen, wenn nötig mit der Waffe in der Hand, auch gegen die neue Staatsmacht, gegen Rotarmisten, Tschekisten und Staatsfunktionäre durchsetzen muss.

- dass Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Klasse niemals mit Gewalt gelöst werden dürfen (eine Lehre, welche bereits die Aufständischen von Kronstadt vertraten).

Weit entfernt also, ein ewiges Ringen zwischen einer bürgerlichen und einen proletarischen „Linie“ zu sein, wie es in der Gedankenwelt des Steuermanns Mao erschien, ist die Debatte im Lager des Proletariats ein gemeinsames Ringen aller Beteiligten um Klarheit, wobei alle Beiträge und Bemühungen ihren Wert besitzen als Teil eines Gesamtbestrebens.

Fassen wir abschließend zusammen: Wir begrüßen die Fortschritte, die in dieser Ausgabe von Aufbrechen zum Ausdruck kommen, wie die Absichtserklärung, eine offene und ehrliche Debatte unter den Revolutionären zu suchen. Aber wir sagen mit Friedrich Engels: „The proof of the pudding is in the eating“. Weltrevolution