„Wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“.
Vom 15. bis 20. Juni 2009 fand in Deutschland der sogenannte erste Bildungsstreik statt. Es war der Versuch, eine Woche lang die Schulen und Hochschulen zu bestreiken, um gegen die zunehmende kapitalistische Bildungsmisere zu protestieren. Gemessen an den eigenen, hochgesteckten Zielen war dieser Bewegung ein nur sehr bescheidener Erfolg beschieden. Sie blieb die Aktion einer Minderheit. Gerade an den großen Universitäten in den Ballungszentren gelang es nicht, eine bedeutende Anzahl von Studierenden zu mobilisieren. Und selbst in den großen Städten wusste man gerade in den Schulen wenig von den geplanten Protesten. Immerhin gelang es Mitte der Aktionswoche knapp unter eine Viertel Million Menschen für Demonstrationen in über 40 Städten auf die Straße zu bringen. Die Bedeutung der Bewegung liegt vor allem darin, dass Teile einer neuen Generation die politische Bühne betreten und dabei erste Kampferfahrungen gesammelt haben.