Eine Welle von Protesten gegen die Fahrpreiserhöhungen
des Nahverkehrs erschüttert gegenwärtig die großen Städte Brasiliens.
Insbesondere São Paulo, Rio de Janeiro,
Porto Alegre,
Goiânia, Aracaju
und Natal. Bei den Protesten kamen bislang Jugendliche, Studenten, Schüler und
viele Beschäftigte und “Freiberufler”, zusammen, die gegen die Preiserhöhungen
ankämpfen. Bislang waren die Fahrpreise bei schlechter Qualität des Nahverkehrs
schon sehr hoch, die jüngste Preiserhöhung bedeutet einen weiteren Einschnitt
in die Lebensbedingungen großer Teile der Bevölkerung.
Die brasilianische Bourgeoisie, mit der PT (Partei der
Arbeit) und ihren Verbündeten an der Spitze, behauptete, alles läge im Bereich
der Norm. Dabei sieht die Wirklichkeit ganz anders aus, denn die Mehrheit der
Bevölkerung leidet unter der Inflation. Die bisherigen Geldspritzen zur
Ankurbelung des Konsums, damit das Abrutschen der Wirtschaft in die Rezession
vermieden wird, ändern daran nichts. In ihrem Spielraum eingeengt, ist die
einzige Alternative beim Kampf gegen die Inflation aus der Sicht der
Herrschenden die Erhöhung der Zinsen und die Reduzierung der öffentlichen
Ausgaben im Bereich Gesundheitswesen, Erziehung, Sozialhilfe, wodurch die
Lebensbedingungen für die Menschen, die von diesen Zahlungen abhängig sind,
noch schlechter werden.