Seit nunmehr fast einem Jahr berichten wir in dieser
Zeitung ununterbrochen über den Stand der aktuellen Rezession, angefangen mit
dem Zusammenbruch des Immobilien- und Hypothekenmarktes in den USA (die
berüchtigte subprime crisis) über den
Kollaps des internationalen Finanzmarktes bis zur Rezession der sog.
Realwirtschaft. Seit derselben Zeit ist dies auch ein Thema der bürgerlichen
Medien mitsamt ihrer Experten. Und dennoch kann auch heute niemand mit
Sicherheit sagen, ob bzw. wann die Talsohle erreicht ist. Kommt die Wende im
kommenden Sommer, oder wird sich die Rezession noch bis ins nächste Jahr
hinziehen? Ist das Schlimmste vorüber, oder wartet es noch auf uns? Darüber
hinaus steht immer drängender die bange Frage im Raum: Ist der Staat wirklich
der Rettungsanker, den er heute angesichts einer weltweiten Rezession, wie sie
der Nachkriegskapitalismus noch nicht erlebt hatte, zu sein vorgibt? Hat er die
Lage überhaupt noch unter Kontrolle, greifen seine
Krisenbewältigungsstrategien? Und überhaupt: gelten seine Maßnahmen wirklich
dem Schutz der Bevölkerung oder nicht vielmehr der Aufrechterhaltung der
bestehenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ordnung?