Französische Kommunistische Linke

Die Französische Kommunistische Linke (Gauche Communiste de France) wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs von Genossen der Italienischen Linken und weiteren Militanten gegründet, die in Frankreich zu ihnen gestoßen waren. Die GCF lehnte es ab, bei der Gründung der Internationalistischen Kommunistischen Partei in Italien mitzumachen, einerseits weil die damalige historische Phase (gekennzeichnet durch eine tiefe Niederlage der Arbeiterklasse) die Gründung der Partei verunmöglichte, andererseits weil die Kriterien für die Gründung der Partei in Italien zutiefst opportunistisch waren. Die GCF entwickelte die von der Italienischen Fraktion begonnene theoretische Arbeit weiter. Die IKS hat den Hauptteil ihrer politischen Positionen und organisatorischen Kontinuität von der GCF geerbt

Buchrezension: Ante Ciliga - Im Land der verwirrenden Lüge

Wir haben die Zusendung eines Lesers erhalten, dem der bloße Verweis auf die Arbeiterkämpfe als Grundlage einer eigenen Organisierung zu wenig geworden ist. Seit mehreren Monaten beschäftigt er sich intensiver mit der revolutionären Tradition in der Arbeiterbewegung und nimmt Teil an den Diskussionen im linkskommunistischen Milieu. Wir begrüßen die Initiative des Lesers und ermutigen alle anderen Leser/Innen uns solche Texte zur Verfügung zu stellen.

Zeugnis einer fast verschütteten Diskussion

1953 erschien mitten im Kalten Krieg in der Reihe »Rote Weißbücher« im Verlag für Politik und Wirtschaft Ante Ciligas Aufzeichnungen »Im Land der verwirrenden Lüge«. Gekürzt aufgelegt als anti-kommunistische Agitationsausgabe bei Kiepenheuer und Witsch, dem damaligen »Hausverlag« des Gesamtdeutschen Ministeriums. Die schon längst vergriffene Ausgabe ist in dem Berliner Kleinverlag »die Buchmacherei«[i] neu erschienen. Diese Wiederveröffentlichung ist nun eingebettet in die Wiederaneignung eines Teils der verschütteten linkskommunistischen Geschichte. Es gibt ein neues Vorwort der Herausgeber und ein biografisch interessantes Nachwort.

 

Worin besteht der besondere Wert von Ante Ciligas Aufzeichnungen?


[i] Das Buch ist erhältlich bei: https://www.diebuchmacherei.de

Dokument von 1947: Eine internationale Konferenz revolutionärer Gruppen

Am 25. und 26. Mai hat eine internationale Konferenz für den Kontakt unter den revolutionären Gruppen stattgefunden. Die Konferenz wurde nicht nur aus Sicherheitsgründen nicht groß im Voraus angekündigt, wie wir das von stalinistischer und sozialistischer Seite gewohnt sind. Die Teilnehmer der Konferenz sind sich vollumfänglich der schrecklichen konterrevolutionären Periode, die zurzeit das Proletariat heimsucht, sowie der eigenen Isolation

Die Entwicklung des Kapitalismus und die neue Perspektive - Internationalisme 1952

Der hier veröffentlichte Text erschien erstmals in der Nr.46 von "Internationalisme" im Sommer 1952. Das war die letzte Nummer dieser Zeitschrift, und der Artikel enthält, wie schon der Titel sagt, in gewisser Hinsicht eine zusammengefasste Bilanz der Positionen und politischen Orientierungspunkte dieser Gruppe. Deshalb ist er von besonderem Interesse. Was klargestellt werden muss, ist der Unterschied zwischen der Perspektive, wie sie sich aus dem Text ergibt, und der, die wir heute erkennen können.

Polemik: Die Wurzeln der IKS und des IBRP -Die Italienische Fraktion und die Französische Kommunistische Linke

 

Die Polemik des IBRP schneidet dieselben Themen an wie der Artikel in Revolutionary Perspectives Nr. 5: die Ursachen der organisationsinternen Schwierigkeiten, mit denen die IKS in der letzten Zeit konfrontiert war. Die große Schwäche dieser zwei Artikel ist jedoch, daß sie in keiner Weise Bezug auf die Analyse nehmen, welche wir als IKS über diese Schwierigkeiten gemacht haben(1). In den Augen des IBRP können die Ursachen dieser Probleme einzig in unserem Programm oder in unserem Unverständnis gegenüber der aktuellen Weltlage liegen. Selbstverständlich können dies Quellen von Schwierigkeiten für eine revolutionäre Organisation sein. Doch die gesamte Geschichte der Arbeiterbewegung zeigt uns, daß Fragen der Struktur und der Funktionsweise einer Organisation von besonderer politischer Bedeutung sind und daß Schwächen in diesen Bereichen noch viel stärker als in anderen programmatischen oder analytischen Punkten schwerwiegendste Konsequenzen - ja oft dramatische Auswirkungen - auf das Leben revolutionärer Gruppen haben. Müssen wir die Genossen des IBRP, welche für sich in Anspruch nehmen, die Positionen Lenins aufrechtzuerhalten, an das Beispiel des

Polemik: Die Wurzeln der IKS und des IBRP, Teil II Die Gründung des Partito Comunista Internazionalista

In der letzten Ausgabe der Internationalen Revue (Nr. 22) veröffentlichten wir den ersten Teil eines Artikels, der auf die Polemik „Die politischen Wurzeln der Organisationskrankheit der IKS" antwortet, welche in der International Communist Review Nr. 15 erschienen war, der englischsprachigen Revue des Internationalen Büros für die Revolutionäre Partei (IBRP), das sich aus der Communist Workers Organisation (CWO) und des Partito Comunista Internazionalista (PCInt.) zusammensetzt. In diesem ersten Teil gingen wir, nachdem wir eine gewisse Zahl von Behauptungen des IBRP berichtigt hatten, die Zeugnis für einen Mangel an Kenntnissen unserer Positionen ablegen, auf die Geschichte der Italienischen Fraktion der Kommunistischen Linken zurück, einer politischen Strömung, auf die sich sowohl das IBRP als auch die IKS berufen. Insbesondere zeigten wir, daß die Vorfahren der IKS, die Gauche Communiste de France (GCF), mehr als eine „winzige Gruppe" war, wie es das IBRP formuliert: In Wahrheit war sie der tatsächliche politische Erbe der Italienischen Fraktion, indem sie sich auf die Basis der Errungenschaften der letztgenannten stellte. Genau diese Errungenschaften hat der PCInt, als er sich 1943 bildete und noch stärker auf seinem ersten Kongreß 1945, über Bord geworfen oder einfach abgelehnt. Dies beabsichtigen wir in diesem zweiten Teil des Artikels aufzuzeigen.

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