Wir haben in der letzten Ausgabe von Weltrevolution den
Diskussionsbeitrag “Antifaschisten legitimieren bis heute die Führung
imperialistischer Kriege” aus Berlin veröffentlicht. Aufgrund der
ungewöhnlichen Qualität und Klarheit dieses Beitrags, sowie der
Wichtigkeit und Aktualität des behandelten Themas, beschlossen wir,
diesen Artikel seiner Länge zum Trotz ungekürzt abzudrucken. Indem er
eine historische Methode anwendet, kann der Artikel aufzeigen, weshalb
der Antifaschismus, einst das ideologische Aushängeschild der DDR, seit
1989 zur offiziellen Staatsideologie des wiedervereinigten Deutschland
avanciert ist. Es wird sehr konkret aufgezeigt, dass diese Ideologie –
weit davon entfernt, einen antikapitalistischen, oder auch nur einen
(von den “Anti-Deutschen” angenommenen) konsequent gegen die Interessen
des deutschen Imperialismus gerichteten Charakter aufzuweisen – heute
die ideale Kriegsideologie der bundesrepublikanischen Bourgeoisie
geworden ist. Der Beitrag aus Berlin gibt sich aber mit diesen
Feststellungen nicht zufrieden. Er zeigt grundsätzlich auf, dass diese
Ideologie jeglicher gegen den Kapitalismus als System gerichteten Natur
entbehrt, indem er nachweist, dass die Bezeichnung und die Ausrichtung
“Antifaschismus” nur Sinn ergibt als Stigmatisierung des Faschismus
gegenüber anderen, als weniger reaktionär erachteten Erscheinungsformen
des Kapitalismus.