Als Reaktion
auf die ökonomische Krise und die Turbulenzen um die grossen Finanzinstitute
fanden sich auch in der Schweiz beherzte und empörte Menschen am 15. Oktober
2011 zur ersten Vollversammlung der Occupy-Bewegung zusammen. Die darauf
wöchentlich stattfindenden Versammlungen vor den grossen Banken auf dem
Paradeplatz und andere Aktivitäten waren inspiriert durch die zahlenmässig viel
grösseren internationalen Bewegungen der Indignados in Spanien oder Occupy Wall
Street in den USA. Die enorm heterogene Occupy-Bewegung ist in ihrem Kern Teil
eines beginnenden internationalen Nachdenkens und Aufbegehrens gegenüber der
Sackgasse der kapitalistischen Gesellschaft. Trotz der internationalen Gemeinsamkeit
einer (oft allzu eingeschränkten) Fokussierung auf die „Finanzwelt“ werden in
den verschiedenen Ländern auch ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die
international ausgetauscht werden sollten. Dies gerade jetzt, wo überall deutlich
Durststrecken und Ernüchterungen in der Occupy-Bewegung sichtbar werden. Wir
wollen hier einige Erfahrungen aufgrund unserer Beteiligung an den Aktivitäten
von Occupy weitergeben.