Der Zerfall: die letzte Phase der Dekadenz des Kapitalismus

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Der Zusammenbruch des imperialistischen Ostblocks hat bestätigt, daß der Kapitalismus in eine neue Phase seiner Dekadenzepoche eingetreten ist: in die allgemeine Zerfallsphase der Gesellschaft. Schon vor den Ereignissen in Osteuropa hat die IKS auf dieses historische Phänomen aufmerksam gemacht (siehe INTERNATIONALE REVUE, Nr. 11) Diese Ereignisse - der Eintritt der Welt in eine Periode der Instabilität von bisher unbekanntem Ausmaß - verpflichten die Revolutionäre, dieses Phänomen, seine Ursachen und Folgen mit größter Aufmerksamkeit zu analysieren und deutlich zu machen, was in dieser neuen historischen Lage auf dem Spiel steht.

1. In allen früheren Produktionsweisen gab es eine Epoche des Aufstiegs und des Niedergangs. Für den Marxismus entspricht die erste Epoche einem Zeitraum der völligen Kompatibilität der herrschenden Produktionsverhältnisse mit dem Entwicklungsstand der gesellschaftlichen Produktivkräfte, wohingegen die zweite Periode die Tatsache widerspiegelt, daß diese Produktionsverhältnisse zu eng geworden sind, um eine Weiterentwicklung zu ermöglichen. Im Gegensatz zu den irrigen Auffassungen der Bordigisten entgeht auch der Kapitalismus nicht diesem Gesetz. Seit Anfang des Jahrhunderts und insbesondere seit dem Ersten Weltkrieg haben die Revolutionäre aufgezeigt, daß diese Produktionsweise nun ihrerseits in das Stadium ihres Niedergangs eingetreten war. Jedoch wäre es falsch, sich mit der Behauptung  zufriedenzugeben, daß der Kapitalismus schlicht den Spuren der vorherigen Produktionsweisen folgt. Es ist gleichermaßen wichtig, die grundlegenden Unterschiede zwischen der kapitalistischen Dekadenz und der  Dekadenz früherer Gesellschaften herauszustellen. Dabei stellt sich der Niedergang des Kapitalismus, wie er sich seit Anfang dieses Jahrhunderts vor unseren Augen vollzieht, als die Dekadenzperiode par excellence (wenn man so sagen darf) dar. Verglichen mit der Dekadenz früherer Gesellschaften (der Sklavengesellschaft und dem Feudalismus), vollzieht sie sich auf einem anderen Niveau. Dies ist so, weil:

  • der Kapitalismus die erste Gesellschaft der Geschichte ist, die sich weltweit ausgedehnt und alle Erdteile ihren Gesetzen unterworfen hat. Deshalb drückt die Dekadenz dieser Produktionsweise der gesamten Menschheit ihren Stempel auf;
  • im Gegensatz zu den früheren Gesellschaften, als die neuen Produktionsverhältnisse, die den alten, überholten Produktionsverhältnissen folgen sollten, innerhalb der alten Gesellschaft heranreiften - was die Auswirkungen und das Ausmaß ihrer Dekadenz in gewisser Weise einschränkte -, die kommunistische Gesellschaft, die allein dem Kapitalismus folgen kann, sich nicht innerhalb desselben entwickeln kann; es gibt keine Möglichkeit irgendeiner Regeneration der Gesellschaft, wenn es zuvor nicht einen gewaltsamen Sturz der bürgerlichen Klasse und die Auslöschung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse gegeben hat;
  • die historische Wirtschaftskrise, in der die Dekadenz des Kapitalismus wurzelt, sich keineswegs aus einem Problem der Unterproduktion ergibt, wie dies in den früheren Gesellschaften der Fall war, sondern im Gegenteil aus einem Problem der Überproduktion resultiert, was (insbesondere infolge des gewaltigen Gegensatzes zwischen den ungeheuren Möglichkeiten der Produktivkräfte und dem furchtbaren Elend, das sich auf der Welt ausbreitet) zur Folge hat, daß die Barbarei, die mit der Dekadenz der ganzen Gesellschaft einhergeht, ein weitaus höheres Niveau erreicht als in der Vergangenheit;
  • das Phänomen der Aufblähung des Staates, das typisch ist für die Zeiträume des Niedergangs, in der Dekadenz des Kapitalismus mit der historischen Tendenz zum Staatskapitalismus seine vollendeste und extremste Form findet, die Form einer praktisch vollständigen Absorbierung der Gesellschaft durch das staaliche Monster;
  • selbst wenn die Dekadenzperioden der Vergangenheit durch kriegerische Konflikte gekennzeichnet waren, diese nicht vergleichbar mit dem Ausmaß der Weltkriege waren, die die kapitalistische Gesellschaft schon zweimal verwüstet haben.

Letztendlich kann der Unterschied in Ausmaß und Tiefe zwischen der kapitalistischen Dekadenz und der Dekadenz in der Vergangenheit nicht auf eine simple Frage der Quantität reduziert werden. Diese Quantität bildet eine neue und unterschiedliche Qualität ab. In der Tat ist die Dekadenz des Kapitalismus:
die Dekadenz der letzten Klassengesellschaft, der letzten Gesellschaft, die auf der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen beruht und dem Mangel sowie den ökonomischen Einschränkungen unterworfen ist,
die erste Dekadenz, die das eigentliche Überleben der Menschheit bedroht und die menschliche Gattung vernichten könnte.

2. Alle in der Dekadenz befindlichen Gesellschaften wiesen Elemente des Zerfalls auf: Auflösung des Gesellschaftskörpers, Fäulnis ihrer wirtschaftlichen, politischen und ideologischen Strukturen usw. Dasselbe trifft auf den Kapitalismus seit Anbruch seiner Dekadenzepoche zu. Doch so wie es angebracht ist, eine klare Unterscheidung zwischen der Dekadenz des Kapitalismus und der Dekadenz früherer Gesellschaften zu machen, so ist es auch unverzichtbar, den grundlegenden Unterschied zwischen den Zerfallselementen, die den Kapitalismus seit Anfang des Jahrhunderts erfaßt haben, und dem allgemeinen Zerfall herauszustellen, in den dieses System gegenwärtig versinkt und der sich noch verschlimmern wird. Neben dem streng quantitativen Aspekt erreicht das Phänomen des gesellschaftlichen Zerfalls heute solch ein Ausmaß und solch eine Tiefe, daß eine neue und einzigartige Qualität erlangt wird, die den Eintritt des Kapitalismus in eine besondere Phase, in die ultimative Phase seiner Geschichte manifestiert, eine Phase, in welcher der Zerfall ein, wenn nicht gar der entscheidende Entwicklungsfaktor der Gesellschaft sein wird.
Daher wäre es falsch, Dekadenz und Zerfall gleichzusetzen. Während eine Zerfallsphase außerhalb der Periode des Niedergangs unvorstellbar ist, ist die Existenz einer Dekadenz ohne Zerfallsphase durchaus vorstellbar.

3. So wie der Kapitalismus verschiedene Perioden in seiner historischen Verlauf kennt - Entstehung, Aufstieg, Niedergang -, so beinhaltete im Grunde jede dieser Perioden auch unterschiedliche und voneinander abgegrenzte Phasen. Beispielsweise umfaßte die Aufstiegsphase die nacheinanderfolgenden Phasen des Freihandels, der Aktiengesellschaften, der Monopole, des Finanzkapitals, der kolonialen Eroberungen, der Etablierung des Weltmarkts. Ähnlich hat auch die Dekadenzperiode ihre Geschichte: Imperialismus, Weltkriege, Staatskapitalismus, permanente Krise und heute der Zerfall. Es handelt sich dabei um verschiedene, aufeinanderfolgende  Manifestationen im Leben des Kapitalismus, mit jeweils typischen Charakteristiken, selbst wenn diese Ausdrücke vorher schon bestanden oder nach Anbruch einer neuen Phase weiterbestehen. So kann man auf einer allgemeineren Ebene feststellen, daß die Lohnarbeit zwar schon in der Sklavengesellschaft und im Feudalismus existierte (wie auch die Sklavenarbeit oder die Knechtschaft innerhalb des Kapitalismus aufrechterhalten blieb), daß aber nur der Kapitalismus diesem Ausbeutungsverhältnis einen vorherrschenden Platz in der Gesellschaft einräumt. Ähnlich konnte der  Imperialismus bereits in der aufsteigenden Phase des Kapitalismus existieren. Jedoch nimmt er erst seit dem Eintritt des Kapitalismus in seine Dekadenzperiode eine maßgebliche Stellung in der Gesellschaft, in der Politik der Staaten und in den internationalen Beziehungenen ein, so daß er die erste Phase seiner Dekadenz besonders stark prägte. Daher setzten viele damalige Revolutionäre ihn mit der Dekadenz des Kapitalismus schlechthin gleich.
So stellt die Zerfallsphase der kapitalistischen Gesellschaft nicht einfach die chronologische Fortsetzung jener vom Staatskapitalismus und von der permanenten Krise gekennzeichneten Phasen dar. In dem Maße, wie die Widersprüche und Erscheinungsweisen der Dekadenz des Kapitalismus, die nacheinander die verschiedenen Momente dieser Dekadenz markieren, nicht mit der Zeit verschwinden, sondern sich aufrechterhalten und gar noch zuspitzen, erscheint die Zerfallsphase als das Ergebnis einer Anhäufung all dieser Charakteristiken eines im Sterben liegenden Systems, das ein dreiviertel Jahrhundert lang einer in Agonie befindlichen Produktionsweise vorstand, die von der Geschichte abgeurteilt worden war. Konkret: nicht nur, daß der imperialistische Charakter aller Staaten, die Drohung eines neuen Weltkriegs, die Absorption der Gesellschaft durch den staatlichen Moloch, die permanente kapitalistische Wirtschaftskrise in der Zerfallsphase fortbestehen, sie erreichen in Letzterer eine Synthese und einen ultimativen Abschluß. Die Zerfallsphase ist somit das Resultat:

  • der Verlängerung der Dekadenz (mit sieben Jahrzehnten Dauer länger als die "industrielle Revolution"), eines Systems, dessen eines Hauptmerkmal die außerordentliche Schnelligkeit  des Transformationsprozesses ist, zu der es die Gesellschaft zwingt (zehn Jahre Kapitalismus entsprechen einem Jahrhundert der Sklavengesellschaft);
  • der Häufung der Widersprüche, die diese Dekadenz entfesselt hat.

Sie bildet die letzte Etappe, auf die  sich die gewaltigen Erschütterungen zubewegen, die die Gesellschaft und die verschiedenen Klassen seit  Beginn des Jahrhunderts in Gestalt einer höllischen Spirale von Krise-Krieg-Wiederaufbau-neuer Krise erschüttern:

  • zwei imperialistische Gemetzel, die die meisten der größten Länder ausbluteten und die gesamte Menschheit mit einer beispiellosen Brutalität überzogen;
  • eine revolutionäre Welle, die die gesamte Weltbourgeoisie erzittern ließ und die zu einer Konterrevolution der schlimmsten (Faschismus und Stalinismus) und zynischsten (wie die "Demokratie" und Antifaschismus) Art führte;
  • periodische Rückkehr einer absoluten Verarmung, eines Elends der Arbeitermassen, das überwunden zu sein schien;
  • die Ausbreitung heftigster und mörderischster Hungersnöte in der Menschheitsgeschichte;
  • das Versinken der kapitalistischen Wirtschaft in eine neue offene Krise in den beiden vergangenen Jahrzehnten, ohne daß die Bourgeoisie aufgrund ihrer Unfähigkeit, die Arbeiterklasse für sich zu mobilisieren, ihre eigene Antwort (die natürlich keine Lösung darstellt)  durchsetzen konnte: den Weltkrieg.

4. Dieser letzte Punkt bildet gerade das neue, spezifische, bislang nicht dagewesene Element, das letztendlich den Eintritt des dekadenten Kapitalismus in eine neue Phase seiner Geschichte, die seines Zerfalls, bewirkt hat. Die offene Krise, die sich seit dem Ende der sechziger Jahre infolge des Endes des Nachkriegswiederaufbaus entwickelt hat, eröffnete abermals den Weg zur historischen Alternative: Weltkrieg oder flächendeckende Klassenkonfrontationen in Richtung proletarischer Revolution. Im Gegensatz zur offenen Krise der dreißiger Jahre breitet sich die gegenwärtige Krise zu einem Zeitpunkt aus, in dem die Arbeiterklasse keiner bleiernen Konterrevolution ausgesetzt ist. Die Arbeiterklasse hat mit ihrem historischen Wiederaufleben seit 1968 bewiesen, daß die Bourgeoisie keine freie Hand hat, um einen dritten Weltkrieg zu entfesseln. Gleichzeitig jedoch hat das Proletariat, das zwar zwar stark genug ist, um zu verhindern, daß solch ein Ereignis eintritt, noch nicht die Kraft gefunden, um den Kapitalismus zu stürzen, weil:

  • das Tempo der Krisenentwicklung viel langsamer ist als in der Vergangenheit,
  • es eine historische Verspätung in der Entwicklung seines Bewußtseins und seiner politischen Organisationen gibt, die aus dem organischen Bruch in der Kontinuität dieser Organisationen herrührt, einem Bruch, der selbst durch das Ausmaß und die Dauer der Konterrevolution ausgelöst worden war.

Doch die Geschichte bleibt in solch einer Situation, in der die beiden fundamentalen - und antagonistischen - Klassen der Gesellschaft aufeinanderprallen, ohne ihre eigene Antwort durchsetzen zu können, nicht stehen. Noch weniger als in den anderen vorhergehenden Produktionsweisen ist im Kapitalismus eine Stagnation, ein "Einfrieren" des gesellschaftlichen Lebens möglich. Während die Widersprüche des krisengeschüttelten Kapitalismus sich noch weiter zuspitzen, führen die Unfähigkeit der Bourgeoisie, der gesamten Gesellschaft  irgendeine Perspektive anzubieten, und die Unfähigkeit des Proletariats, die seinige offen zu behaupten, zum Phänomen des allgemeinen Zerfalls, zur Fäulnis der Gesellschaft bei lebendigem Leib.

5. Tatsächlich kann sich keine Produktionsweise entwickeln, sich lebensfähig halten und den gesellschaftlichen Zusammenhalt sicherstellen, wenn sie nicht in der Lage ist, der von ihr dominierten Gesellschaft in ihrer Gesamtheit eine Perspektive anzubieten. Und dies trifft besonders auf den Kapitalismus als dynamischste Produktionsweise der Geschichte zu. Als die kapitalistischen Produktionsverhältnisse den geeigneten Rahmen für die Entwicklung der Produktivkräfte bildeten, stimmte diese Perspektive mit dem historischen Fortschritt nicht nur der kapitalistischen Gesellschaft, sondern der gesamten Menschheit überein. Unter diesen Umständen konnte sich die gesamte Gesellschaft ungeachtet der Klassenantagonismen oder der Rivalitäten zwischen (insbesondere nationalen) Bereichen der herrschenden Klasse ohne die Gefahr einer größeren Erschütterung entwickeln. Als diese Produktionsverhältnisse zu Fesseln des Wachstums der Produktivkräfte wurden und sich in ein Hindernis der gesellschaftlichen Weiterentwicklung umwandelten, womit der Eintritt in die Dekadenzepoche eingeläutet wurde, mündete dies in die politischen und sozialen Wirren, wie wir sie seit einem dreiviertel Jahrhundert kennen. In solch einem Rahmen war die Art der Perspektive, die der Kapitalismus der Gesellschaft anbieten konnte, natürlich durch die spezifischen Grenzen, die die Dekadenz zog, eingeengt:

  • der "Burgfrieden", die Mobilisierung aller ökonomischen, politischen und militärischen Kräfte hinter dem Nationalstaat, zur "Verteidigung des Vaterlandes", der "Zivilisation" usw.;
  • die "Einheit aller Demokraten", aller "Verteidiger der Zivilisation" gegen die "bolschewistische Hydra und Barbarei";
  • die wirtschaftliche Mobilisierung für den Wiederaufbau nach den Kriegszerstörungen,
  • die ideologische, politische, wirtschaftliche und militärische Mobilisierung für die "Eroberung von Lebensraum" oder gegen die "faschistische Gefahr".

Keine dieser Perspektiven stellte freilich irgendeine "Lösung" für die Widersprüche des Kapitalismus dar. Sie alle hatten nur den Vorteil für die Bourgeoise, ein "realistisches" Ziel zu verfolgen: entweder das Überleben ihres Systems gegen die Bedrohung zu sichern, die vom Klassenfeind ausging, dem Proletariat, oder die direkte Vorbereitung bzw. die Entfesselung des Weltkrieges zu organisieren bzw. die Wiederbelebung der Wirtschaft nach einem solchen Weltkrieg zu einem guten Ende zu bringen. In einer historischen Lage dagegen, in der die Arbeiterklasse noch nicht in der Lage ist, sich unmittelbar im Kampf für ihre eigene Perspektive, für die einzige realistische, die kommunistische Revolution zu engagieren, in der aber auch die Bourgeoisie keine Perspektive anzubieten hat, noch nicht mal kurzfristig, kann die einstige Fähigkeit Letzterer, das Phänomen des Zerfalls  in der Dekadenzperiode einzuschränken und zu kontrollieren, nicht mehr helfen, sondern löst sich unter den wiederholten Schlägen der Krise in Luft auf. Deshalb stellt sich die jetzige Situation der offenen Krise völlig unterschiedlich gegenüber den früheren Krisen derselben Art, wie jene in den dreißiger Jahren, dar. Daß es in der Krise der dreißiger Jahre keine Zerfallsphase gegeben hat, ist nicht nur darauf zurückzuführen, daß die Krise damals nur zehn Jahre währte, während die jetzige Krise schon mehr als zwei Jahrzehnte andauert. Das Ausbleiben des Phänomens des Zerfalls in den dreißiger Jahre ist vor allem der Tatsache geschuldet, daß die Bourgeoisie angesichts der Krise freie Hand hatte, um eine Antwort vorzuschlagen. Zugegeben eine Antwort von unglaublicher Grausamkeit, eine selbstmörderische Antwort, die zur größten Katastrophe der Menschheit führte; eine Antwort, die die Bourgeoisie nicht freiwillig ausgesucht hat, war sie ihr doch durch die Zuspitzung der Krise aufgezwungen worden, aber eine Antwort, auf deren Basis sie vor, während und nach dem Krieg in Abwesenheit eines bedeutsamen Widerstands des Proletariats den politischen, ideologischen und Produktionsapparat der Gesellschaft organisieren konnte. Heute dagegen, wo die Arbeiterklasse  in den letzten beiden Jahrzehnten verhindert hat, daß eine Antwort dieser Art auf die Tagesordnung gesetzt wird, ist die Bourgeoisie nicht in der Lage, irgendetwas zu organisieren, um die verschiedenen Komponenten der Gesellschaft, die der herrschenden Klasse eingeschlossen, um ein gemeinsames Ziel zu scharen, außer des schrittweisen, aber hoffnungslosen Widerstandes gegen die fortschreitende Krise.

6. Auch wenn sich die Zerfallsphase als das Ergebnis, als die Synthese aller Widersprüche und Manifestationen der kapitalistischen Dekadenz darstellt:

  • ist sie ein voller Bestandteil des Zyklus von Krise-Krieg-Wiederaufbau-neue Krise;
  • frönt sie der kriegerischen und militaristischen Orgie, die für die Dekadenzperiode typisch ist und die seit zwei Jahrzehnten ein Faktor ersten Ranges in der Zuspitzung der offenen Krise ist;
  • resultiert sie aus der Fähigkeit der Bourgeoisie (die sie nach der Krise der dreißiger Jahre entwickelt hatte), insbesondere durch den Staatskapitalismus das Tempo der Krisenentwicklung auf der Ebene eines imperialistischen Blocks zu verlangsamen;
  • resultiert sie ebenfalls aus der Erfahrung derselben Klasse (die sie sich in den beiden Weltkriegen angeeignete), die es vermieden, sich ohne ausreichende politische Unterstützung durch das Proletariat in das Abenteuer der allgemeinen imperialistischen Konfrontation zu stürzen;
  • geht sie auf die Fähigkeit der Arbeiterklasse, heute die Fallen aus der Zeit der Konterrevolution zu umgehen, aber auch auf die politische Unreife zurück, die eine Hinterlassenschaft eben jener Konterrevolution ist.

Die Zerfallsphase wurde im Kern durch neue, beispiellose und unerwartete  historische Bedingungen bestimmt: die zeitweilige Sackgasse der Gesellschaft, ihre "Blockierung" aufgrund der gegenseitigen "Neutralisierung" der beiden Hauptklassen, die beide daran hindert, ihre entscheidende Antwort gegenüber der offenen Krise der kapitalistischen Wirtschaft durchzusetzen. Die Manifestationen dieses Zerfalls, ihre Entwicklungsbedingungen und Auswirkungen können nur verstanden werden, wenn dieser Faktor in den Vordergrund gestellt wird.

7. Wenn man sich die wesentlichen Merkmale des Zerfalls vor Augen führt, wie sie sich heute manifestieren, stellt man fest, daß ihr gemeinsamer Nenner das vollständige Fehlen einer Perspektive ist:

  • die Zunahme von Hungersnöten in den Ländern der "Dritten Welt" bei gleichzeitiger Zerstörung der Lebensmittellager und erzwungener Nicht-Bestellung des Landes;
  • die Umwandlung der "Dritten Welt" in ein gewaltiges Slum, in dem Hunderte von Millionen Menschen wie Ratten in der Kanalisation leben;
  • die Ausbreitung desselben Phänomens im Herzen der großen Städte der "fortgeschrittenen" Länder, in denen die Zahl der Obdachlosen und Mittellosen so stark ansteigt, daß die Lebenserwartung in einigen Stadtvierteln niedriger ist als in den rückständigen Ländern;
  • die "zufälligen" Katastrophen, deren Zahl sich in der letzten Zeit vervielfacht hat (Flugzeuge, die abstürzen, Züge und U-Bahnen, die zu Särgen werden, nicht nur in rückständigen Ländern wie Indien oder die UdSSR, sondern auch in den Zentren westlicher Städte wie Paris und London);
  • die immer zerstörerischeren Folgen von "Naturkatastrophen" auf menschlicher, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene (Überschwemmungen, Hitzeperioden, Erdbeben, Stürme), angesichts derer die Menschen immer hilfloser erscheinen, während die Technik immer weiter fortschreitet und alle Mittel vorhanden sind, um sich vor solchen Katastrophen zu schützen (Deiche, Bewässerungssysteme, erdbebensichere und sturmfeste Gebäude), aber Betriebe, die in diesem Bereich tätig sind, geschlossen und deren Arbeiter entlassen werden;
  • die Umweltverschmutzung, die unglaubliche Ausmaße annimmt (ungenießbares Leitungswasser, tote Flüsse, Meere als Kloaken, verseuchte Luft in den Städten, zehntausend Quadratkilometer große Gebiete in der Ukraine, in Weißrußland etc. durch Radioaktivität verseucht) und die mit dem Verschwinden des tropischen Regenwaldes am Amazonas (die "Lunge der Erde") das Gleichgewicht des ganzen Planeten bedroht, der Treibhauseffekt und die Zerstörung der Ozonschicht.

All diese wirtschaftlichen und sozialen Katastrophen, die im allgemeinen zwar auf die Dekadenz zurückgehen, bilden mit ihrer Häufung und ihrem Ausmaß die Tatsache ab, daß dieses System sich in einer völlig ausweglosen Lage befindet und dem größten Teil der Weltbevölkerung keine Zukunft anzubieten hat, außer der Zunahme von unvorstellbarer Barbarei. Es ist ein System, dessen Wirtschaftspolitik, Forschungen und Investitionen systematisch auf Kosten der Zukunft der Menschheit und damit auch auf Kosten der Zukunft des Systems an sich verwirklicht werden.

8. Doch die Anzeichen eines völligen Fehlens gesellschaftlicher Perspektiven heute werden auf politischer und ideologischer Ebene noch deutlicher:

  • die unglaubliche Korruption, die im politischen Apparat wächst und gedeiht, die Wellen von Skandalen in den meisten Ländern, wie Japan (wo es immer schwieriger wird, den Regierungsapparat vom Gangstermilieu zu unterscheiden), Spanien (wo die rechte Hand des sozialistischen Regierungschefs heute direkt unter Verdacht steht), Belgien, Italien, Frankreich (wo die Parlamentarier eine Amnestie für sich selbst und ihre Schandtaten beschließen);
  • die Entwicklung des Terrorismus, der Geiselnahmen als Mittel der kriegerischen Auseinandersetzung  zwischen Staaten unter Verletzung von "Gesetzen", die der Kapitalismus einst verabschiedet hatte, um die Konflikte zwischen Fraktionen der herrschenden Klasse zu "reglementieren";
  • der ununterbrochene Anstieg der Kriminalität, der Unsicherheit, der Gewalt in den Städten, von denen in wachsendem Maße die Kinder betroffen sind, die auch immer mehr zu Opfern der Prostitution werden;
  • die Ausbreitung des Nihilismus, der  Selbstmorde unter Jugendlichen, der Hoffnungslosigkeit (wie er durch das "No Future" der Riots in den westlichen Großstädten zum Ausdruck kommt), des Hasses und der Fremdenfeindlichkeit unter den "Skinheads" und "Hooligans", für die Sportveranstaltungen eine Gelegenheit sind, um sich auszutoben und Angst und Schrecken zu verbreiten;
  • die Flutwelle der Drogen, die heute zu einem Massenphänomen werden und stark zur Korruption im Staat und den Finanzorganismen beitragen, die kein Teil der Welt verschonen und besonders die Jugend erfassen, ein Phänomen, das immer weniger die Flucht in Trugbilder zum Ausdruck bringt und immer mehr den Wahnsinn und den Selbstmord widerspiegelt;
  • die Fülle an Sekten, das Wiederaufleben religiöser Geisteshaltungen auch in fortgeschrittenen Ländern, die Ablehnung eines vernunftgesteuerten, zusammenhängenden, konstruktiven  Denkens auch in Teilen einiger "wissenschaftlicher" Milieus, die in den Medien, besonders in Gestalt stumpfsinniger Werbung und verdummender Sendungen, einen immer größeren Platz einnehmen;
  • das Überhandnehmen von Gewalt- und Horrorszenen, von Blut und Massakern in eben dieser Medien, einschließlich der Kindersendungen und -magazine;
  • die Belanglosigkeit, die Käuflichkeit all der "künstlerischen" Produktionen, der Literatur, der Musik, der Malerei, der Architektur, die nur Angst, Verzweiflung, die Zersplitterung des Denkens, die Leere zum Ausdruck bringen;
  • das "Jeder für sich", die Atomisierung des Einzelnen, die Zerstörung der Familienbeziehungen, die Ausgrenzung der alten Menschen, die Zerstörung der Gefühle und ihre Ersetzung durch die Pornographie, der kommerzialisierte und in den Medien vermarktete Sport, die Massenversammlungen, in denen Jugendliche in kollektiver Hysterie Liedern lauschen und tanzen, ein trostloser Ersatz für eine Solidarität und soziale Bande, die heute völlig verloren gegangen sind.

All diese Merkmale der gesellschaftlichen Fäulnis haben heute ein in der Geschichte beispielloses Ausmaß angenommen und dringen in alle Poren der Gesellschaft ein, wobei sie nur eins zum Ausdruck bringen: nicht nur die Auflösung der bürgerlichen Gesellschaft, sondern auch die Austilgung jeglichen Prinzips kollektiven Lebens innerhalb einer Gesellschaft, in der es selbst kurzfristig nicht die geringsten Perspektiven,  auch nicht die illusorischsten gibt.

9. Unter den Hauptkennzeichen des Zerfalls der kapitalistischen Gesellschaft muß man die zunehmenden Schwierigkeiten der Bourgeoisie hervorheben, die Entwicklung der Lage auf politischer Ebene zu kontrollieren. An der Wurzel dieses Phänomens liegt natürlich der immer größere Kontrollverlust der herrschenden Klasse über ihren Wirtschaftsapparat, der die Infrastruktur der Gesellschaft bildet. Die historische Sackgasse, in der die kapitalistische Produktionsweise steckt, die aufeinanderfolgenden Mißerfolge der unterschiedlichen politischen Strategien der Bourgeoisie, die permanente Flucht in die allgemeine Verschuldung, mit Hilfe derer die Weltwirtschaft zu überleben versucht - all diese Elemente können sich nur auf den  politischen Apparat niederschlagen, der seinerseits nicht in der Lage ist, der Gesellschaft und insbesondere der Arbeiterklasse eine gewisse "Disziplin" und einen Zusammenhalt aufzuzwingen, die erforderlich sind, um alle Kräfte und Energien für den Weltkrieg zu mobilisieren, der einzigen historischen "Antwort", die die Bourgeoisie anzubieten hat. Die mangelnde Perspektive (außer der Flickschusterei, um die Wirtschaft zu stützen), in der sie sich als Klasse mobilisiert, und die Tatsache, daß die Arbeiterklasse noch keine Bedrohung für ihr Überleben darstellt, bewirkt in der herrschenden Klasse und insbesondere in ihrem politischen Apparat eine wachsende Tendenz zur Disziplinlosigkeit und zum Rette-wer-sich-kann. Dieses Phänomen erklärt den Zusammenbruch des Stalinismus und des gesamten imperialistischen Ostblocks. Dieser Zusammenbruch ist im wesentlichen eine der Konsequenzen aus der Weltkrise des Kapitalismus; wir sollten allerdings auch nicht versäumen, in unseren Analysen die Besonderheiten der stalinistischen Regimes zu berücksichtigen, die das Ergebnis der historischen Umstände ihres Entstehens waren (siehe: "Thesen zur ökonomischen und politischen Krise in der UdSSR und den osteuropäischen Ländern", INTERNATIONALE REVUE, Nr. 12). Jedoch kann  man diesen historisch beispiellosen Zustand des Zusammenbruchs eines ganzen imperialistischen Blocks von innen heraus, in Abwesenheit einer Revolution oder eines Weltkrieges, nur verstehen, wenn man dieses andere, noch nicht dagewesene Element in der Analyse berücksichtigt, das der Eintritt der Gesellschaft in eine Zerfallsphase bildet. Die extreme Zentralisierung und vollständige Verstaatlichung der Wirtschaft, die Verschmelzung zwischen wirtschaftlichem und politischem Apparat, die permanenten und großformatigen Tricksereien mit dem Wertgesetz, die Mobilisierung aller ökonomischen Ressourcen für den militärischen Bereich, all diese für die stalinistischen Regime typischen Merkmale waren zwar dem Kontext eines imperialistischen Krieges (dieses Regime ist gestärkt aus dem Zweiten Weltkrieg, als Sieger, hervorgegangen) angepaßt, aber sie stießen brutal und radikal auf ihre Grenzen, als die Bourgeoisie jahrelang mit der Zuspitzung der Wirtschaftskrise konfrontiert war, ohne diese wie in der Vergangenheit in eben diesen imperialistischen Krieg enden zu lassen. Insbesondere wäre diese Nach-mir-die-Sintflut-Haltung, die sich mangels Sanktionen durch den Markt weit verbreiten konnte (und die gerade die Re-Etablierung des Marktes abschaffen will), in Kriegszeiten nicht denkbar gewesen, weil die erste "Motivation" der Arbeiter wie auch der Verantwortlichen in der Wirtschaft die Gewehre hinter ihrem Rücken waren. Die allgemeinen Absetzbewegungen innerhalb des Staatsapparats, das Entgleiten der Kontrolle über die eigene politische Strategie wie in der UdSSR und ihren Satelliten heute sind in Wirklichkeit (aufgrund der Besonderheiten der stalinistischen Regimes) nur die Karikatur eines viel allgemeineren Phänomens, das die gesamte Weltbourgeoisie betrifft, ein Phänomen, das typisch für die Zerfallsphase ist.

10. Diese allgemeine Tendenz der Bourgeoisie, die Kontrolle über die Leitung ihrer Politik zu verlieren, ist ein wichtiger Faktor beim Zusammenbruch des Ostblocks, und er wird mit diesem Zusammenbruch noch stärker werden, aufgrund:

  • der Zuspitzung der Wirtschaftskrise, die aus Letzterem resultiert;
  • der Auflösung des westlichen Blocks infolge des Verschwindens des rivalisierenden Blocks;
  • der Schürung der einzelnen Rivalitäten, die das vorübergehende Zurückdrängen der Perspektive eines Weltkriegs zwischen verschiedenen Sektoren der Bourgeoisie (insbesondere zwischen nationalen Fraktionen, aber auch zwischen Cliquen innerhalb eines gleichen Nationalstaats) bewirkt.

Solch eine politische Destabilisierung der bürgerlichen Klasse, die beispielsweise durch die Sorge verdeutlicht wird, die sich ihre stabilsten Sektoren angesichts einer möglichen Ansteckung durch das Chaos machen, das sich in den Ländern des ehemaligen Ostblocks verbreitet, könnte unter Umständen dazu führen, daß sie ihre Fähigkeit einbüßt, die Welt in zwei imperialistische Blöcke aufzuteilen. Die Zuspitzung der Wirtschaftskrise führt zwangsläufig zur Verschärfung der imperialistischen, zwischenstaatlichen Rivalitäten. Deshalb hat sich die Ausbreitung und Zuspitzung der militärischen Spannungen zwischen diesen Staaten fest in die gegenwärtige Situation eingeprägt. Jedoch erfordert die Wiederherstellung einer wirtschaftlichen, politischen und militärischen Struktur, die diese unterschiedlichen Staaten zusammenfasst,  eine Disziplin seitens dieser Staaten, die durch das Phänomen des Zerfalls immer problematischer wird. Daher kann dieses Phänomen, das schon zum Teil für das Verschwinden des aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangenen Blocksystems verantwortlich ist, mit der Verhinderung des Aufbaus eines neuen Blocksystems nicht nur zum Rückzug (wie dies bereits heute der Fall ist), sondern sogar zum endgültigen Verschwinden der Perspektive des Weltkrieges führen.

11. Die Möglichkeit solch einer Änderung der allgemeinen Perspektive des Kapitalismus, die aus den erheblichen  Umwälzungen infolge des Zerfalls des Gesellschaftslebens resultiert, ändert jedoch nichts an der grundlegenden Perspektive, die dieses System der Menschheit anzubieten hat, falls die Arbeiterklasse sich als unfähig erweisen sollte, dieses System zu überwinden. Die Entwicklung des Kapitalismus (und besonders der Dekadenz) hat es ermöglicht, die historische Perspektive, die bereits von Marx und Engels in den allgemeinen Begriffen "Sozialismus oder Barbarei" formuliert worden war, in den Formeln zu präzisieren:

  • "Krieg oder Revolution", eine Formel, die von den Revolutionären vor dem Ersten Weltkrieg angenommen worden war und die eines der Gründungsprinzipien der Kommunistischen Internationalen war;
  • "kommunistische Revolution oder Zerstörung der Menschheit", eine Formel, die sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges mit dem Aufkommen der Atomwaffen durchsetzte.

Auch heute, nach dem Verschwinden des Ostblocks, bleibt diese Schreckensvision vollkommen gültig. Aber es ist wichtig zu präzisieren, daß solch eine Zerstörung der Menschheit durch einen imperialistischen Weltkrieg oder durch den Zerfall der Gesellschaft erfolgen kann.
Dieser Zerfall darf nicht als ein Rückschritt der Gesellschaft betrachtet werden. Selbst wenn der Zerfall einige typischen Charakteristiken der Vergangenheit des Kapitalismus und insbesondere der aufsteigenden Phase dieser Produktionsweise wieder aufleben läßt, wie zum Beispiel:

  • das Fehlen einer Aufteilung der Welt in zwei imperialistische Blöcke,
  • die Tatsache, daß daher die Kämpfe zwischen Nationen (deren aktuelle Zuspitzung insbesondere in den ehemaligen Ostblockländern ein typischer Ausdruck dieses Zerfalls sind) nicht mehr als Momente einer Konfrontation zwischen diesen beiden Blöcken aufgefaßt werden können,

... führt dieser Zerfall  nicht zu einem früheren Gesellschaftstyp, zu einer früheren Phase im Leben des Kapitalismus zurück. Mit der kapitalistischen Gesellschaft verhält es sich wie mit einem Greis, von dem man sagt, er "fällt in die Kindheit zurück". Er verliert bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften, die er mit seiner Reifung erworben hatte, und nimmt wieder gewisse Züge der Kindheit an (Zerbechlichkeit, Abhängigkeit, Schwierigkeiten in der Urteilskraft), ohne jedoch zur Vitalität und Lebenskraft zurückzufinden, die typisch für dieses Lebensalter sind.  Heute ist die Menschheit dabei, eine Reihe ihrer Errungenschaften (wie z.B. die Beherrschung der Natur) zu verlieren, ohne jedoch die Fähigkeit zum Fortschritt und zur Eroberung zu erlangen, die besonders die aufsteigende Phase des Kapitalismus charakterisiert hat. Der Verlauf der Geschichte ist unumkehrbar: der Zerfall führt, wie sein Name sagt, zur Auflösung und Fäulnis der Gesellschaft, ins Nichts. Seiner eigenen Logik und seinen letzten Konsequenzen überlassen, führt er die Gesellschaft zum gleichen Ergebnis wie der Weltkrieg. Ob man brutal von einem thermonuklearen Bombenhagel in einem Weltkrieg ausgelöscht wird oder durch die Umweltverschmutzung, die Radioaktivität der Atomkraftwerke, den Hunger, die Epidemien und die Massaker der verschiedenen kriegerischen Konflikte (in denen auch Atomwaffen eingesetzt werden können) vernichtet wird, läuft letztendlich aufs gleiche hinaus. Der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Formen der Zerstörung besteht darin, daß die erste schneller ist, während die zweite langsamer ist, dafür aber umso mehr Leid verursacht.

12. Es ist von größter Bedeutung, daß sich die Arbeiterklasse und die Revolutionäre in ihren Reihen der tödlichen Bedrohung durch den Zerfall für die Gesellschaft bewußt sind. In einer Zeit, in der sich die pazifistischen Illusionen aufgrund der geringer Wahrscheinlichkeit eines Weltkriegs auszubreiten drohen, muß man mit aller Energie jegliche Tendenzen innerhalb der Arbeiterklasse bekämpfen, Trost zu suchen, die extreme Tragweite der Weltlage auszublenden. Insbesondere wäre es ebenso falsch wie gefährlich, davon auszugehen, daß der Zerfall, allein weil er Realität ist, notwendig sei, um in Richtung Revolution voranzuschreiten.
Man darf nicht Notwendigkeit und Realität miteinander verwechseln. Engels hat den Ausdruck Hegels "Alles, was vernünftig ist, ist  wirklich, und alles, was wirklich ist, ist vernünftig", heftig kritisiert und den zweiten Teil dieser Formel abgelehnt, indem er sich auf das Beispiel des Fortbestehens der Monarchie in Deutschland bezog, die reell war, aber keineswegs vernünftig (man könnte Engels' Argumentationsweise - und dies ist schon seit langem voll und ganz gültig - heute auf die Monarchien im Vereinigten Königreich, in den Niederlanden, in Belgien usw. anwenden). Wenn der Zerfall heute eine Tatsache, eine Wirklichkeit ist, so beweist dies keineswegs seine Notwendigkeit für die proletarische Revolution. Mit solch einer Vorgehensweise würde man die Oktoberrevolution von 1917 und die ganze revolutionäre Welle des Ersten Weltkrieges  infragestellen, die sich in Abwesenheit einer Zerfallsphase des Kapitalismus ereignet haben. Im Grunde findet die gebieterische Notwendigkeit, eine klare Unterscheidung zwischen der Dekadenz des Kapitalismus und dieser spezifischen und ultimativen Phase seiner Dekadenz, dem Zerfall, zu machen, unter anderem in der Frage von Realität und Notwendigkeit Anwendung: die Dekadenz des Kapitalismus war notwendig, damit das Proletariat in der Lage ist, den Kapitalismus zu stürzen. Dagegen ist das Auftreten des historischen Phänomens des Zerfalls, das Resultat der Verlängerung der Dekadenz infolge des Ausbleibens der proletarischen Revolution, keineswegs eine notwendige Etappe für das Proletariat auf dem Weg zu seiner Emanzipation.
Mit dieser Zerfallsphase verhält es sich wie mit dem imperialistischen Krieg. Der Krieg von 1914 war ein grundlegendes Ereignis, von dem die Arbeiterklasse und die Revolutionäre selbstverständlich (und wie!) Kenntnis nahmen, aber das heißt keineswegs, daß er eine notwendige Vorbedingung für die Revolution war. Nur die Bordigisten glauben und behaupten dies. Die IKS hat schon die Gelegenheit gehabt zu zeigen, daß der Krieg keinesfalls eine besonders günstige Bedingung für den Triumph der internationalen Revolution darstellt. Und wenn man an die Möglichkeit eines dritten Weltkriegs denkt, erledigt sich die Frage von selbst.

13. Man muß sich besonders klar über die Gefahr sein, die der Zerfall für die Fähigkeit des Proletariats darstellt, der Größe seiner historischen Aufgabe gerecht zu werden. So wie die Entfesselung des imperialistische Krieges im Herzen der "zivilisierten" Welt ein "Aderlaß (war), an dem die europäische Arbeiterbewegung zu verbluten droht (...) und die Aussichten des Sozialismus (...) unter den von der imperialistischen Barbarei aufgetürmten Trümmern" begrub, indem "die besten, intelligentesten, geschultesten Kräfte des internationalen Sozialismus (...), die Vordertruppen des gesamten Weltproletariats (...) dahingemäht" (aus: Rosa Luxemburg, Die Krise der Sozialdemokratie) wurden, kann auch der Zerfall, der sich in den nächsten Jahren nur noch verschärfen kann, die besten Kräfte des Proletariats dahinmähen und die Perspektive des Kommunismus endgültig kompromittieren. Dies deshalb, weil die Vergiftung der Gesellschaft durch den verfaulenden Kapitalismus keinen Teil der Gesellschaft ausspart, keine Klasse verschont, auch nicht die Arbeiterklasse. Wenn die Abschwächung des Einflusses der bürgerlichen Ideologie mit dem Eintritt des Kapitalismus in seine Niedergangsphase eine der Vorbedingungen der Revolution ist, dann stellt das Phänomen des Zerfalls dieser Ideologie ein Hindernis für die Bewußtwerdung der Arbeiterklasse dar.
Anfangs erfaßt der ideologische Zerfall hauptsächlich die Kapitalistenklasse selbst und damit auch die kleinbürgerlichen Schichten, die keine eigenständige Existenz haben. Man kann gar sagen, daß diese Schichten sich besonders stark mit diesem Zerfall identifizieren, weil ihre besondere Situation, ihre Zukunftslosigkeit,  zum Hauptgrund dieses ideologischen Zerfalls paßt: das Fehlen einer unmittelbaren Perspektive für die gesamte Gesellschaft. Nur das Proletariat trägt eine Perspektive für die Menschheit in sich, und deshalb gibt es in seinen Reihen den größten Widerstand gegen diesen Zerfall. Doch das Proletariat ist nicht immun gegen den Zerfall, insbesondere weil die Kleinbourgeoisie, mit der es sich auseinanderzusetzen hat, der Hauptträger dieses Zerfall ist. Die verschiedenen Elemente, die die Stärke des Proletariats ausmachen, stoßen direkt mit den verschiedenen Facetten dieses ideologischen Zerfalls zusammen:

  • Das kollektive Handeln und die Solidarität stoßen mit der Atomisierung, dem "Jeder für sich", dem "Frechheit zahlt sich aus" zusammen.
  • Das Bedürfnis nach Organisierung steht dem gesellschaftlichen Zerfall entgegen, der Zerstörung von Beziehungen, die erst ein gesellschaftliches Leben ermöglichen.
  • Die Zuversicht in die Zukunft und in die eigenen Kräfte wird ständig untergraben durch die allgemeine Hoffnungslosigkeit, die in der Gesellschaft durch den Nihilismus, durch die Ideologie des "No future" immer mehr überhand nimmt.
  • Das Bewußtsein, die Klarheit, die Kohärenz und Einheit im Denken, der Sinn für Theorie müssen sich mühsam ein Weg bahnen inmitten der Flucht in Trugbilder, der Drogen, Sekten, des Mystizismus, der Verweigerung des Nachdenkens und der Zerstörung des Denkens, die unsere Epoche charakterisieren.

14. Einer der erschwerenden Faktoren dieser Lage ist natürlich die Tatsache, daß ein bedeutender Teil der jungen Arbeitergenerationen voll von der Geißel der Arbeitslosigkeit getroffen wird, bevor er überhaupt die Gelegenheit hat, am Arbeitsplatz Erfahrungen mit einem kollektiven Leben der Klasse zu sammeln. Zwar ist die Arbeitslosigkeit, die direkt aus der Wirtschaftskrise resultiert, als solche kein Ausdruck des Zerfalls, aber sie kann in dieser besonderen Phase der Dekadenz zu Konsequenzen führen, die aus ihr ein singuläres Element im Zerfall machen. Auch wenn die Arbeitslosigkeit im allgemeinen dazu beitragen kann, die Unfähigkeit des Kapitalismus zu enthüllen, den Proletariern eine Zukunft anzubieten, so bildet sie heute auch einen mächtigen Faktor der "Verlumpung" einiger Teile der Klasse, insbesondere unter den jungen Arbeitern, wodurch die gegenwärtigen und zukünftigen politischen Fähigkeiten der Klasse geschwächt werden. Dies spiegelte sich in den ganzen achtziger Jahren wider, als es zu einem beträchtlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Ausbleiben bedeutender Bewegungen und handfester Organisationsversuche  seitens der Arbeitslosen kam. Die Tatsache, daß in den dreißiger Jahren, inmitten der Konterrevolution, das Proletariat besonders in den Vereinigten Staaten diese Kampfformen praktizieren konnte, veranschaulicht gut das Gewicht der Probleme, die die Arbeitslosigkeit heute aufgrund des Zerfalls für die Bewußtwerdung des Proletariats darstellt.

15. Freilich manifestiert sich das Gewicht des Zerfalls als erschwerender Faktor in der Bewußtwerdung des Proletariats in den letzten Jahren nicht nur in der Frage der Arbeitslosigkeit. Selbst wenn man den Zusammenbruch des Ostblocks und die Agonie des Stalinismus (die ein Ausdruck des Zerfalls sind und einen deutlichen Rückgang des Bewußtseins hervorgerufen haben - siehe dazu INTERNATIONALE REVUE, Nr. 12) außer acht läßt, muß man erkennen, daß die Schwierigkeiten, von denen die Arbeiterklasse heimgesucht wird, um die Perspektive der Vereinigung ihrer Kämpfe in den Mittelpunkt zu rücken - trotz der Tatsache, daß diese Frage in der Dynamik ihres Kampfes gegen die immer frontaleren Angriffe des Kapitalismus enthalten ist -, zu einem großen Teil aus dem Druck herrühren, der vom Zerfall ausgeübt wird. Insbesondere das Zögern des Proletariats angesichts der Notwendigkeit, seine Kämpfe auf ein höheres Niveau zu heben, hat sich, obwohl dies bereits ein allgemeines Kennzeichen des Klassenkampfes war, als ihn Marx im 18. Brumaire analysierte, durch diese mangelnde Selbstvertrauen und Vertrauen in die Zukunft, die der Zerfall in der Klasse bewirkt, noch vergrößert. Auch die Ideologie des "Jeder für sich", besonders ausgeprägt in der aktuellen Periode, konnte die Wirkung der Fallen des Korporatismus, die die Herrschenden erfolgreich gegen die Kämpfe in den letzten Jahren angewandt haben, nur begünstigen.
So hat während der gesamten achtziger Jahre der Zerfall der kapitalistischen Gesellschaft eine Bremserrolle im Bewußtwerdungsprozeß der Arbeiterklasse gespielt. Neben den anderen, in der Vergangenheit bereits identifizierten Elementen, die zur Verlangsamung dieses Prozesses beitrugen, als da wären:

  • der langsame Rhythmus der Krise selbst;
  • die Schwäche der politischen Klassenorganisationen, die aus dem organischen Bruch zwischen den Organisationen der Vergangenheit und jenen Organisationen resultierte, die mit dem historischen Wiederaufleben des Klassenkampfes Ende der 60er Jahre aufgetaucht sind,

... ist es also wichtig, den Druck des Zerfalls mit zu berücksichtigen. Aber diese verschiedenen Elemente wirken nicht auf die gleiche Weise. Während der Zeitfaktor zur Verringerung des Gewichts der beiden erstgenannten Elemente beiträgt, erhöht er im Falle des letztgenannten Elements den Druck. Es ist also fundamental zu verstehen, daß je länger die Arbeiterklasse zögert, den Kapitalismus zu stürzen, desto größer die Gefahren und schädlichen Auswirkungen des Zerfalls werden.

16. In der Tat muß man verdeutlichen, daß heute die Zeit im Gegensatz zu den siebziger Jahren nicht mehr zugunsten der Arbeiterklasse arbeitet. Solange die Gefahr der Zerstörung der Gesellschaft nur durch den imperialistischen Krieg ausging, reichte die bloße Tatsache, daß die Kämpfe des Proletariats in der Lage waren, sich als entscheidende Barriere gegen eine solche "Lösung" zu behaupten, aus, um den Weg zu dieser Zerstörung zu versperren. Doch im Gegensatz zum imperialistischen Krieg, der für seine Entfesselung das Bekenntnis der Arbeiterklasse zu den Idealen der Bourgeoisie erfordert, benötigt der Zerfall keineswegs die Mobilisierung der Arbeiterklasse, um die Menschheit zu zerstören. So wie sie nicht dem wirtschaftlichen Zusammenbruch trotzen können, so sind die Kämpfe des Proletariats in diesem System auch nicht in der Lage, den Zerfall zu bremsen. Daher ist, selbst wenn die Gefahr, die der Zerfall für das Leben der Gesellschaft darstellt, viel langfristiger erscheint als jene, die von einem Weltkrieg ausgeht (falls die Bedingungen dafür existieren, was heute nicht der Fall ist), diese Gefahr umso heimtückischer. Um der Bedrohung ein Ende zu machen, die der Zerfall darstellt, reicht der Widerstand der Arbeiter gegen die Folgen der Krise nicht mehr aus: allein die kommunistische Revolution kann solch einer Gefahr beikommen. Auch kann das Proletariat in der Zukunft nicht darauf hoffen, die Schwächung, die der Zerfall in der Bourgeoisie selbst bewirkt, zu seinen Gunsten auszunutzen. In dieser Periode muß es sein Ziel sein, den schädlichen Auswirkungen des Zerfalls in seinen eigenen Reihen zu trotzen, indem es nur auf seine eigenen Kräfte zählt, auf seine Fähigkeit baut, sich kollektiv und solidarisch für die Verteidigung seiner Interessen als ausgebeutete Klasse einzusetzen (selbst wenn die Propaganda der Revolutionäre ständig die Gefahren des Zerfalls unterstreichen muß). Nur in der vorrevolutionären Periode, d.h. wenn das Proletariat zur Offensive übergegangen ist, wenn  es sich direkt und offen im Kampf für seine eigenen historische Perspektive engagiert, kann es bestimmte Effekte des Zerfalls, insbesondere den Zerfall der bürgerlichen Ideologie und der Kräfte der kapitalistischen Macht, als Hebel benutzen und gegen das Kapital wenden.

17. Die Offenlegung der großen Gefahren, die für die Arbeiterklasse und die ganze Menschheit vom historischen Phänomen des Zerfalls ausgehen, darf die Klasse und besonders ihre revolutionären Minderheiten nicht dazu veranlasssen, eine fatalistische Haltung ihm gegenüber einzunehmen. Heute bleiben die historischen Möglichkeiten völlig offen. Trotz des Schlags, der der Bewußtwerdung des Proletariats durch den Zusammenbruch des Ostblocks verabreicht wurde, hat das Proletariat auf seinem Klassenterrain keine große Niederlage erlitten. in diesem Sinne bleibt sein Kampfgeist praktisch intakt. Aber darüber hinaus, und das ist das Element, das in letzter Instanz die Entwicklung der Weltlage bestimmt, bildet derselbe Faktor, der sich am Anfang der Entwicklung des Zerfalls befindet, den wesentlichen Ansporn für den Kampf und die Bewußtwerdung der Klasse, die eigentliche Bedingung für ihre Fähigkeit, dem ideologischen Gift der gesellschaftlichen Fäulnis zu widerstehen. Denn auch wenn das Proletariat kein Terrain findet, um die Teilkämpfe gegen die Auswirkungen des Zerfalls zu vereinen, bildet sein Kampf gegen die direkten Auswirkungen der Krise die Grundlage für die Weiterentwicklung seiner Klassenstärke und Einheit.  Die Entfaltung der Krise ist Voraussetzung dafür, daß die Klasse in der Lage ist, dem ideologischen Gift der Fäulnis der Gesellschaft entgegenzutreten. Obwohl die Arbeiterklasse sich in den sog. Teilkämpfen gegen die Auswirkungen des Zerfalls nicht als Klasse zusammenschließen kann, bildet der Kampf gegen die direkten Auswirkungen der Krise dennoch die Grundlage für die Entfaltung ihrer Stärke und ihrer Einheit als Klasse. Dies ist so, weil:

  • die ökonmischen Attacken (Lohnsenkungen, Entlassungen, Verschärfung der Arbeitshetze, etc.) im Gegensatz zu den Auswirkungen des Zerfalls (z.B. die Umweltverschmutzung, die Drogensucht, die Unsicherheit usw.), die relativ unterschiedslos alle Gesellschaftsschichten erfassen und einen günstigen Nährboden für klassenübergreifende Kampagnen und Mystifikationen bilden (wie Ökologie, Anti-AKW-Bewegungen, antirassistische Mobilisierungen usw.), direkt aus der Krise herrühren, die ganz spezifisch das Proletariat (das heißt, die Mehrwert produzierende und auf diesem Terrain das Kapital konfrontierende Klasse) betrifft;
  • die Wirtschaftskrise im Gegensatz zum gesellschaftlichen Zerfall, der hauptsächlich den Überbau betrifft, ein Phänomen ist, das direkt die Infrastruktur der Gesellschaft selbst ergreift, auf denen dieser Überbau ruht; daher stellt die Krise die ultimativen Ursachen der gesamten Barbarei bloß, unter der  die Gesellschaft leidet, und ermöglicht somit der Arbeiterklasse, sich der Notwendigkeit einer radikalen Umwälzung dieses Systems bewußt zu werden, ohne zu versuchen, einige Teilaspekte zu verbessern.

Die Krise kann jedoch selbst nicht die Probleme und Schwierigkeiten lösen, auf die das Proletariat stößt und noch öfter stoßen wird. Nur...

  • das Bewußtsein darüber, was in der gegenwärtigen historischen Situation auf dem Spiel steht, und insbesondere ein Bewußtsein über die tödlichen Gefahren, die der Zerfall für die Menschheit mit sich bringt;
  • seine Entschlossenheit, seinen Kampf als Klasse fortzusetzen, ihn weiterzuentwickeln und zu vereinigen;
  • seine Fähigkeit, die vielfältigen Fallen zu umgehen, den die vom Zerfall selbst befallene Bourgeoisie nicht versäumen wird aufzustellen,

... wird es dem Proletariat ermöglichen, den Angriffen des Kapitalismus jeweils entgegenzutreten, um letztendlich in die Offensive überzugehen und dieses barbarische System niederzureißen.
Die Verantwortung der Revolutionäre besteht darin, aktiv zur Weiterentwicklung dieses Kampfes des Proletariats beizutragen.

Mai 1990

Erschienen in INTERNATIONALE REVUE, Nr. 13.
 

 

 

 
Quell-URL: https://de.internationalism.org/Zerfall/13

 

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