Die Pseudo-"Kritik" der GIGC an unserer Plattform – Eine Scheinanalyse zur Diskreditierung der IKS und ihres politischen Erbes, der Kommunistischen Linken

Printer-friendly version

Ziel dieses Artikels ist es nicht, eine Debatte über die politische Gültigkeit unserer Plattform zu führen – wozu wir selbstverständlich jederzeit bereit sind, indem wir uns ehrlich mit anderen Positionen auseinandersetzen – , sondern aufzuzeigen was sie in Wirklichkeit ist. Dazu müssen wir die Vorgehensweise der GIGC (Groupe International de la Gache Communiste / Internationale Gruppe der Kommunistischen Linken) bloßstellen, die ausschließlich darauf abzielt, unsere Positionen zu diskreditieren, insbesondere indem sie sie als vom Rätismus beeinflusst darstellt. Ein solcher Einfluss würde sich in einer "ökonomistischen", "mechanischen", "fatalistischen" Vision der IKS manifestieren, indem sie die Kämpfe um Forderungen unterschätze und unsere Auffassung der Partei und des Klassenbewusstseins beeinträchtigee, usw.

Abgesehen von der notwendigen Wiederherstellung der Wahrheit über unsere politischen Positionen, die von der GIGC verdreht werden, werden wir zeigen, dass die Mittel und Vorgehensweise, die sie für ihre Verunglimpfung einsetzt, der Methode der Arbeiterbewegung und insbesondere der Kommunistischen Linken völlig fremd sind.

1. Die rätistischen Mängel, die die GIGC unserem Programm zuschreibt, sind eine reine Verleumdung

Die GIGC behauptet, sie habe unmittelbar nach ihrer Gründung "einen Klärungsprozess über die Plattform[1] der IKS begonnen (...), die sie als offen rätistisch abgelehnt habe".[2]

Diese politische Diagnose stütze sich auf verschiedene Beobachtungen, die bereits in einigen Texten der GIGC dargelegt wurden und von denen mehrere zitiert werden:

"Die unbestreitbare Kohärenz der Plattform der IKS basiert auf einer ökonomistischen und fatalistischen Vision, die auch mit ihrer rätistischen Vision kohärent ist, was sich in ihren Punkten über die Partei und das Klassenbewusstsein zeigt."[3]

"Wir haben die Kohärenz der Plattform der IKS durch die Unterscheidung zwischen Aufstieg und Dekadenz hervorgehoben, die hier im Wesentlichen auf Reformen oder die Unmöglichkeit von Reformen reduziert wird. Die daraus resultierende Einheitlichkeit und Klarheit bei der Aufdeckung der Klassengrenzen ist die Stärke des Dokuments. Der mechanische und ökonomistische Ansatz und das entsprechende Verständnis sind seine Schwäche. Sie sind typisch für den Vulgärmaterialismus, der dem Rätismus eigen ist, der eine fatalistische und mechanische Sicht der Geschichte entwickelt, zum Nachteil der dynamischen – marxistischen – Sicht, die den Klassenkampf in den Mittelpunkt und als Motor der Geschichte stellt."[4]

Für jeden, der unsere Positionen kennt, sind diese "Kritiken" komplett irreführend, aber nicht Jeder kennt die IKS, oder Einige nur durch die Sichtweise, welche durch die Prosa der GIGC vermittelt wird. Dies zwingt uns, das Wesen solcher Verzerrungen zu prüfen, die auf Lügen über Tatsachen, der Verschleierung und Verzerrung von Positionen und dem Suggerieren statt dem Beweisen oder Konkretisieren beruhen. Eine weitere Verzerrung besteht im Verschweigen der politischen Entwicklungen der IKS, welche die Punkte unserer Plattform verdeutlichen.[5]

a) In keinem unserer Texte reduzieren wir den Epochenwechsel vom Aufstieg zur Dekadenz des Kapitalismus auf die Möglichkeit Reformen zu erreichen oder nicht

So wichtig die Frage auch ist, ob es dem Proletariat möglich ist, in der Periode der Dekadenz des Kapitalismus Reformen durchzusetzen oder nicht, in unserer Plattform wird der Periodenwechsel nie auf diese Frage reduziert, sondern er wird unter dem Gesichtspunkt der Entwicklung der inneren Widersprüche des Kapitalismus (Punkt 3 der Plattform – Die Dekadenz des Kapitalismus), dann unter dem Gesichtspunkt der Auswirkungen auf die Organisationsform des Kapitalismus (Punkt 4 – Staatskapitalismus) und schließlich unter dem Gesichtspunkt des Klassenkampfes (Punkt 6 – Der Kampf des Proletariats im dekadenten Kapitalismus) betrachtet. In diesem letzten Punkt wird die Frage behandelt, ob Reformen möglich sind oder nicht, was für die Begründung und das Verständnis der Periode der Dekadenz entscheidend ist:

- die Möglichkeit und Notwendigkeit einer Revolution;

- die Formen des Kampfes des Proletariats, das Verhältnis des Proletariats zu seiner Avantgarde und die Form, die letztere annimmt.

b) Die IKS unterschätzt keineswegs die Kämpfe um unmittelbare Forderungen, im Gegenteil

Wie die GIGC sehr wohl weiß, stellt der Kampf um Forderungen für die IKS die Grundlage für die Entwicklung des Klassenkampfes dar. In der Tat ist dies Teil der DNA unserer Organisation, da diese Konzeption bereits im Zentrum des marxistischen Verständnisses der Vorläufergruppe der IKS, Révolution Internationale in Frankreich, stand. Révolution Internationale - nouvelle série Nr. 9 (Mai-Juni 1974) formulierte dies im Artikel Comment le prolétariat est la classe révolutionnaire folgendermaßen: "Der Prozess, durch den sich die Arbeiterklasse zur Höhe ihrer historischen Aufgabe erhebt, ist kein separater Prozess, der außerhalb ihres täglichen wirtschaftlichen Kampfes gegen das Kapital liegt. Im Gegenteil, in diesem und durch diesen Konflikt schmiedet die Arbeiterklasse die Waffen ihres revolutionären Kampfes".

In unserer Plattform wird eine solche Position unsererseits nicht in Abrede gestellt: "Seit mehr als einem halben Jahrhundert sinkt das Interesse der Arbeiter an den Aktivitäten dieser Or­gane, die zu einem festen Bestandteil des bürgerli­chen Staats geworden sind. Die Kämpfe der Arbeiter gegen die ständige Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen streben danach, die Form von wilden Streiks außerhalb und gegen die Gewerkschaften anzunehmen. Von den Vollversammlungen der Streikenden geführt und in den Fällen, wo sie sich ausdehnen, von Delegiertenkomitees koordiniert – deren De­legierte von den Vollversammlungen gewählt und jederzeit abgewählt werden können –, erreichen diese Kämpfe sofort eine politische Dimension, da sie zur Konfrontation mit dem Staat in Gestalt seines Stellvertreters in den Betrieben, den Gewerkschaften, gezwungen werden." (Punkt 7: Die Gewerkschaften: Früher Organe des Proletariats, heute Instrumente des Kapitals)

Und auch heute gilt: “Die unaufhaltsame Verschärfung der Krise des Kapitalismus ist ein wesentlicher Anreiz für den Kampf und das Klassenbewusstsein. Der Kampf gegen die Auswirkungen der Krise ist die Grundlage für die Entwicklung ihrer Stärke und Einheit. Die Wirtschaftskrise wirkt sich direkt auf die Infrastruktur der Gesellschaft aus; daher legt sie die Ursachen der gesamten Barbarei, die über der Gesellschaft hängt, offen und ermöglicht es dem Proletariat, sich der Notwendigkeit einer radikalen Veränderung des Systems bewusst zu werden und nicht mehr so zu tun, als ob man einige Aspekte des Systems verbessern könnte. Im Kampf gegen die brutalen Angriffe des Kapitalismus und insbesondere gegen die Inflation, die die ArbeiterInnen in ihrer Gesamtheit allgemein und wahllos trifft, werden sie ihre Kampfbereitschaft entwickeln, sie werden beginnen können, sich als eine Klasse zu erkennen, die eine Kraft, eine Autonomie und eine historische Rolle in der Gesellschaft zu spielen hat. Diese politische Entwicklung des Klassenkampfes wird die Arbeiterklasse in die Lage versetzen, den Krieg zu beenden, indem sie dem Kapitalismus ein Ende setzt.“ (Drittes Manifest der IKS)[6]

Wenn wir nun so viel Platz darauf verwendet haben, diese schamlose Lüge der GIGC zu widerlegen, dann gerade deshalb, weil sie dem von der IKS vertretenen Verständnis des Entwicklungsprozesses des Klassenkampfes bis zur Revolution sehr abträglich ist.

c) Die IKS weicht der Frage der Funktion der Partei nirgends aus

"Der letzte Punkt, der längste der ganzen Plattform, über die Organisation der Revolutionäre, offenbart deutlich den Widerspruch, den die IKS seit ihren Anfängen herumträgt, zwischen ihrem Ansatz mit ihren angeborenen rätistischen Schwächen und ihrem Wunsch, sich die Lehren der Arbeiterbewegung, insbesondere der Kommunistischen Linken, wieder anzueignen. Zwar wird die Partei als solche erwähnt, formell, abstrakt, eigentlich widerwillig: ‚Die Organisation der Revolutionäre (deren höchst entwickelte Form die Partei ist) (...). In diesem Fall ist es gerechtfertigt, die Organisation der Avantgarde als Partei zu bezeichnen. (...) Jene Fraktionen und Gruppen, die an dem Aufbau der Partei arbeiten, streben notwendigerweise eine welt­weite Zentralisierung an...‘. Aber nirgends wird die Rolle und Funktion der Partei als Avantgarde und politische Führung des Proletariats erwähnt."

Die Grundlagen der Notwendigkeit und der Rolle der revolutionären Organisation ist in unserer Plattform in komprimierter Form vorhanden, so dass jedes Teilzitat davon, wie es die GIGC tut, notwendigerweise ihre Bedeutung verändert. Aus diesem Grund geben wir den entsprechenden Absatz vollständig wieder: „Die Organisation der Revolutionäre (deren höchst entwickelte Form die Partei ist) ist ein notwendiges Organ, das von der Arbeiterklasse für die Entwicklung des Bewusstseins über ihre historische Zukunft und für die entsprechende politische Orientierung ihres Kampfes geschaffen wird. Deshalb sind die Existenz und die Aktivitäten dieser einen Partei eine unverzichtbare Bedingung für den Endsieg des Proletariats.“

Was hat die GIGC nun zu dieser Formulierung zu sagen, abgesehen von Eindrücken? Nichts, nur Wind – und Bluff.

Darüber hinaus werden die meisten der in unserer Plattform vertretenen Positionen in verschiedenen Artikeln in unserer Presse, insbesondere in der Internationalen Revue, aufgegriffen, weiterentwickelt und präzisiert. Dies gilt insbesondere für die Frage der "Organisation der Revolutionäre", die in den grundlegenden Texten der IKS ausführlich behandelt wird, worüber die GIGC kein Wort verliert, obwohl sie deren Existenz durchaus kennt. Jeder, der diese grundlegenden Texte liest, kann sich von der Bedeutung überzeugen, die wir der Frage der Partei, ihrer Rolle, ihrer Verbindung mit der Arbeiterklasse und dem Prozess, der zu ihrer Gründung führt, beimessen. Wir fordern den LeserInnen daher auf, anhand der folgenden Texte die Dinge zu überprüfen:

- Die Funktion der revolutionären Organisation

- Bericht zur Struktur und Funktionsweise der Organisation der Revolutionäre

- Über die Partei und ihre Beziehung zur Klasse

- Bericht über die Rolle der IKS als "Fraktion" 

d) Die GIGC mag zwar sagen, dass sie "den Rätismus der IKS-Plattform überwunden“ habe, aber das beweist noch lange nicht die Richtigkeit ihrer Kritik an unserer Plattform

Weit gefehlt!

Von Beginn an ging‘s ihnen darum, die IKS von innen heraus zu zersetzen, und bis zu ihrer Umwandlung in die GIGC, verkündete die FICCI (Fraction Interne du CCI) jedem, der es hören wollte, dass sie der beste Verteidiger der Positionen der IKS sei, viel besser als die "opportunistische IKS"! Und siehe da, die GIGC hat nun entdeckt, dass die Plattform der IKS in Wirklichkeit rätistisch ist! Ist dies der letzte Akt der Farce? Nichts dergleichen, der schlechte Scherz geht weiter. Sie entdecken also, dass unsere Plattform "auf einer ökonomistischen und fatalistischen Vision basiert, die auch mit ihrer rätistischen Vision übereinstimmt, die sich in ihren Punkten über die Partei und das Klassenbewusstsein manifestiert". Sie verweisen auf die politischen Klarstellungen ihrer eigenen Plattform, die "versucht, die Kohärenz und die Erklärung der Klassengrenzen auf die Frage der Partei und des Klassenbewusstseins und somit auf die Geschichte des Klassenkampfes selbst zu stellen”. Selbst wenn die Fälscher der GIGC wirklich davon überzeugt wären, ist es nicht dies, trotz all ihre leeren Kritiken, die wir zurückgewiesen haben, das angeblich den Rätismus unserer Konzeption der Partei und des Klassenbewusstseins beweisen würde. Zumal die angebliche neue Inspirationsquelle der GIGC aus unserer Sicht nicht die geeignetste ist: "Wir haben nichts erfunden. Wir haben uns lediglich von der politischen Korrektheit des prinzipiellen Ansatzes der aufeinanderfolgenden PFs (Plattformen) überzeugt, den die so genannte Linke Italiens insbesondere 1945 und 1952 verfolgt hat."[7] [8]

Die IKS stützt sich ihrerseits, wie wir in unserer Plattform erklären, auf den folgenden Ansatz: "Indem er den Verlauf der Geschichte durch die Entwick­lung des Klassenkampfes erklärt, d.h. den Kampf zur Verteidigung der ökonomischen Interessen innerhalb eines durch die Ent­wicklung der Produk­tivkräfte bestimmten Rahmens, und indem er das Pro­letariat als den Träger der Revolution anerkennt, der den Kapitalismus abschaf­fen wird, wird der Marxismus zur einzigen Weltauf­fassung, die wirklich den Stand­punkt der Arbeiterklasse ausdrückt." (Punkt 1, Die Theorie der Kommunistischen Revolution)

e) Die GIGC erfindet den "Fatalismus" der IKS, um ihren eigenen Opportunismus gegenüber Prinzipien zu verschleiern

Konkret wird der IKS eine "fatalistische und mechanische Sicht der Geschichte, im Gegensatz zu einer dynamischen – marxistischen – Vision, die den Klassenkampf in den Mittelpunkt und als Motor der Geschichte stellt", vorgeworfen.

Da die GIGC nichts Substanzielles hat, auf das sie ihre Kritik stützen könnte, agiert sie mit Unterstellungen und Formulierungen wie "kann zu den und dem führen...", wenn es sich nicht gerade um offene Diffamierung, Verleumdung und Verunglimpfung handelt. Alles Bereiche, in denen sie sich hervorgetan hat, seit sie gegen die IKS in den Krieg zog und als ihre "Gründer" noch Mitglieder unserer Organisation waren.

Die Geschichte hat uns gelehrt, dass der Opportunismus, wenn er den Positionen der Kommunistischen Linken den Vorwurf des "Fatalismus" entgegenhält, sich selbst "Flexibilität" und "Geschmeidigkeit" in Bezug auf die Prinzipien zugesteht. Das war der Charakter der Kritik Trotzkis gegenüber BILAN in den 1930er Jahren und derjenigen des PCInt gegenüber INTERNATIONALISME in den 1940er Jahren. Die GIGC mit Trotzki oder dem PCInt zu vergleichen wäre natürlich ein Hohn. Bei all unserer Kritik am Opportunismus Trotzkis und des PCInt ist unser Ansatz das Gegenteil davon, die GIGC in irgendeiner Weise mit ihnen zu vergleichen. Trotzki und der PCInt waren, trotz ihrer Schwächen, Teil des proletarischen Lagers. Die GIGC jedoch, seit sie unter dem Namen FICCI entstanden ist, hat durch den Schaden, den sie im Milieu der Kommunistischen Linken anrichtet, objektiv als Verteidigerin der Interessen der Bourgeoisie gehandelt. Wie wir weiter sehen werden, ist die Geschmeidigkeit der GIGC gegenüber den Prinzipien der Gewerkschaftsfrage ebenfalls offensichtlich.

2. Die GIGC verschont keinen Punkt der IKS-Plattform mit ihrer "radikalen" und teilweise offen linksbürgerlichen Kritik

Wenn es nur darum ginge, die "Methode" der GIGC zu entlarven, wären die vorangegangenen Darstellungen mehr als ausreichend. Da es aber auch darum geht, unsere Plattform gegen Angriffe zu verteidigen, müssen wir auf andere Attacken der GIGC eingehen. Dabei wollen wir aufzeigen, wie einige davon eine eindeutig linksbürgerliche Ausrichtung nicht vertuschen können.

a) Eine unzureichende Kritik am Parlament?

Mit diesem Angriff soll der Eindruck erweckt werden, dass die IKS die von Lenin für den Ersten Kongress der Kommunistischen Internationale verfassten Thesen zur Demokratie nicht aus Überzeugung unterstützt.

In Punkt 8 unserer Plattform Die Wahlen und die Mystifizierung des Parlaments heißt es: "Als das kapitalistische System in seine Phase der Deka­denz ein­trat, hörte das Parlament auf, ein Instrument zur Erlangung von Refor­men zu sein. Wie die Kommunistische Interna­tionale auf ihrem II. Kon­gress formulierte".

 

Zu diesem Thema erfreut uns die GIGC mit folgender kritischen Anmerkung: "Die Thesen (Lenins Thesen über die Demokratie) beschränken die Frage nicht auf die Unmöglichkeit von Reformen in der Dekadenz, ganz im Gegenteil. Die Haltung der Kommunistischen Internationale gegenüber dem Parlamentarismus wird nicht durch eine neue Doktrin bestimmt, sondern durch die Veränderung der Rolle des Parlaments selbst. In der vorangegangenen Epoche erfüllte das Parlament bis zu einem gewissen Grad eine historisch fortschrittliche Aufgabe als Instrument der Entwicklung des Kapitalismus. Unter den gegenwärtigen Bedingungen des ungezügelten Imperialismus hat sich das Parlament jedoch in ein Werkzeug der Lüge, der Täuschung, der Gewalt und des entnervenden Geschwätzes verwandelt. Angesichts der imperialistischen Verwüstung, Ausplünderung, Vergewaltigung, Räuberei und Zerstörung verlieren die parlamentarischen Reformen, die jeglicher Systematik, Dauerhaftigkeit und Methode beraubt sind, jede praktische Bedeutung für die werktätigen Massen. Wie wir sehen, umfasst die Internationale eine viel umfassendere Vision und ein Verständnis, das in erster Linie politisch ist, d.h. auf der Ebene des Klassenkampfes zwischen Bourgeoisie und Proletariat unter den Bedingungen, die durch die imperialistische Phase des Kapitals definiert sind.”[9]

Was die GIGC sich hier beeilt zu  verschweigen, ist, dass Lenins Thesen im Artikel der IKS "Lenins Thesen zur bürgerlichen Demokratie und proletarischen Diktatur (Nachdruck)"[10] vollständig wiedergegeben sind. Das reduziert die Kritik an einer angeblichen Schwäche unserer Position in dieser Frage auf eine Null und Nichts und zeigt einmal mehr die hinterhältige Methode der GIGC. Was die Behauptung betrifft, dass dieser Punkt unserer Plattform die Funktion des Parlaments in der neuen Periode nicht berücksichtige, so ist dies nur ein trauriges Beispiel der Methode: "Verleumde kühn, etwas bleibt immer hängen" (Francis Bacon), egal wie inkonsequent die Verleumdung auch ist. In Wahrheit sagen wir in diesem Abschnitt unserer Plattform über das Parlament folgendes: "Die einzige Rolle, die das Parlament von da an spielen konnte, das einzige, was es am Leben hält, ist seine Rolle als ein Mittel der Mystifizierung: Somit war es für das Proletariat nicht mehr möglich, das Parla­ment auf irgendeine Art zu nutzen. Die Arbeiter­klasse kann keine unmög­lich gewor­denen Reformen mittels eines Organs erringen, das jegliche poli­tische Funktion verloren hat. Jetzt, wo die grundlegende Aufgabe des Proletariats darin be­steht, alle Institutionen des bürgerlichen Staats und somit auch das Parlament zu zerstören, wo die Arbeiterklasse auf den Trümmern des allgemeinen Wahl­rechts und der anderen Über­reste der bürgerlichen Gesell­schaft ihre eigene Diktatur er­rich­ten muss, kann die Teil­nahme am Parlament und an Wahl­kam­pagnen - un­geachtet der Absichten, die von ihren Befür­wortern ver­folgt werden - nur dazu führen, einem im Sterben liegenden Körper einen Anschein von Leben einzuhauchen. "

b) Ist die Rolle des Staatskapitalismus auf die unmittelbaren wirtschaftlichen Notwendigkeiten des Kapitalismus reduziert?

Die GIGC schreibt: "Es ist bedauerlich, dass in dieser Passage die Verbindung zwischen dem Staatskapitalismus und den Erfordernissen des verallgemeinerten imperialistischen Krieges nicht deutlicher gemacht wird. Dies führt dazu, das Phänomen des Staatskapitalismus auf seine wirtschaftliche Dimension zu reduzieren, während er vor allem eine politische Antwort gegen das Proletariat und für die Bedürfnisse des imperialistischen Krieges ist."[11]

Im Gegensatz zu den Behauptungen der GIGC reduziert dieser Punkt unserer Plattform die Rolle des Staatskapitalismus keineswegs auf "unmittelbare wirtschaftliche Notwendigkeiten", sondern berücksichtigt alle Widersprüche, mit denen der Kapitalismus konfrontiert ist: "Auch in der Dekadenz des Kapitalismus ist die allgemeine Ten­denz zum Staatskapitalismus zu einem der vorherrschenden Kennzeichen des gesellschaftlichen Lebens geworden. Da in dieser Epoche kein nationales Kapital in der Lage ist, sich uneingeschränkt zu entwickeln, und jedes von ihnen mit einer unbarmherzi­gen imperialistischen Konkurrenz konfrontiert ist, wird jedes Nationalkapi­tal gezwungen, sich so effektiv wie möglich zu organi­sieren, um sich nach außen, gegen seine Rivalen, ökonomisch und militärisch bestmöglich zu wappnen und um im Innern der wachsenden Zuspitzung der gesellschaftli­chen Widersprüche Herr zu werden. Die einzige Kraft in der Gesell­schaft, die diese Aufgaben durchführen kann, ist der Staat" (Punkt 4 der Plattform: Der Staatskapitalismus). Die GIGC hat sicherlich auf die Leichtgläubigkeit der Lesenden gegenüber ihrer Prosa und auf deren Unkenntnis der Positionen der IKS gezählt, um hier eine weitere Lüge einzuschmuggeln.

c) Eine zu zaghafte Verteidigung der Gründung der Kommunistischen Internationale als Weltpartei des Proletariats?

Punkt 15 unserer Plattform zur Diktatur des Proletariats bekräftigt die Notwendigkeit der "vollständigen Zerstörung des bürgerlichen Staatsapparates" und der Anwendung der "eigenen revolutionären Klassengewalt" durch das Proletariat. Dieser Punkt, so behauptet es zumindest die GIGC, "ignoriert völlig die Rolle der Partei - das Wort Partei wird in diesem Punkt nicht ein einziges Mal verwendet! - so viel zum Aufstand der Arbeiter - selbst ignoriert - so viel zur Ausübung der Diktatur selbst.... Zwar wird die Partei erwähnt, aber nur formal, abstrakt, ja widerwillig: "Die Organisation der Revolutionäre, deren höchst entwickelte Form die Partei ist (...) in diesem Fall ist es gerechtfertigt, die Organisation der Avantgarde als Partei zu bezeichnen (...) Der notwendigerweise weltweite und zentralisierte Charakter der proletarischen Revolution überträgt sich auch auf die Partei der Arbeiterklasse..." Aber die Rolle und Funktion der Partei als Avantgarde und politische Führung des Proletariats wird nirgends erwähnt."[12]

In Wirklichkeit und im Gegensatz zu diesen irreführenden Behauptungen schmälert die IKS keineswegs die grundlegende Rolle, die die Partei beim Erfolg der Russischen Revolution (der einzigen siegreichen Revolution) gespielt hat, und sie schmälert auch nicht die Rolle, die die künftige Partei bei einer nächsten Revolution zu spielen hat. Dies wird durch die zahlreichen Artikel und die verschiedenen Broschüren bestätigt, die wir dieser Frage gewidmet haben und die die GIGC sorgfältig ignoriert, obwohl sie haargenau weiss, dass diese existieren. Zu diesen Dokumenten gehören:

- Oktober 1917, Anfang der proletarischen Revolution (Teil 2) Abschnitt: Charakter und Rolle der bolschewistischen Partei

- Russland 1917: Die größte revolutionäre Erfahrung der Arbeiterklasse, daraus der Abschnitt "Die falschen Vorstellungen der rätischen Strömung über das Wesen und die Rolle der bolschewistischen Partei".

d) War es unvermeidlich, dass die Gewerkschaften allein aus wirtschaftlichen Gründen auf die Seite der Bourgeoisie übergingen?

Die GIGC zitiert aus unserer Plattform: "Mit dem Eintritt in seine dekadente Phase war der Kapitalismus unfähig geworden, der Arbeiterklasse weitere Reformen und Verbesserungen ihres Lebensstandards zuzugestehen.“ Die GIGC kommentiert: "Einmal mehr taucht die mechanistische und ökonomistische Erklärung 'Reformen oder keine Reformen' auf, um die Tatsache zu untermauern, die wir teilen, dass die Gewerkschaften ‚faktisch zu Agenten des Kapita­ls, zu Ver­tretern des bürgerlichen Staats inner­halb der Arbeiterklasse ge­worden‘ sind, begünstigt ‚durch die unerbittliche Tendenz des Staats im Zeitalter der Dekadenz, alle Strukturen des Gesellschaftslebens zu absorbieren‘. Infolgedessen und insofern, als der Übergang der Gewerkschaften in das bürgerliche Lager allein vom wirtschaftlichen Standpunkt aus mechanisch fatal gewesen sei und nicht das Ergebnis einer durch den Übergang in die neue historische Periode bedingten Klassenkonfrontation, wird der Kampf, den die kommunistischen Minderheiten von 1918 bis, grob gesagt, zum Zweiten Weltkrieg in den Gewerkschaften geführt haben, vernachlässigt und abgelehnt."[13]

Die GIGC unterstellt der IKS die Sichtweise, dass die Gewerkschaften mechanisch auf die Seite der Bourgeoisie übergegangen seien. Wir verwenden jeweils den Begriff "unweigerlich" und nicht "mechanisch". Darüber hinaus führt die GIGC die Idee ein, dass "der Übergang der Gewerkschaften in das Lager der Bourgeoisie das Ergebnis eines Kräfteverhältnisses zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat war, das sich innerhalb dieser Organe abspielte". Die einzig mögliche Interpretation dieser Passage ist, dass es der Arbeiterklasse möglich gewesen wäre, die Gewerkschaften als Waffe für ihren Kampf zu erhalten, indem sie innerhalb der Gewerkschaften gekämpft hätte!

Dies ist typisch für die opportunistische Position, die von der degenerierten Kommunistischen Internationale vertreten wurde und alle Spielarten der Linken inspiriert hatte, und auch heute noch inspiriert. In der Tat sind die einzigen wirklich "inspirierenden" Kämpfe für das Proletariat in Bezug auf die Gewerkschaftsfrage diejenigen, die diese Institution als Werkzeug des Klassenkampfes in Frage gestellt haben, wie es insbesondere während der Revolution in Deutschland der Fall war. Dies steht in völliger Übereinstimmung mit der Analyse, die wir im Punkt 7 unserer Plattform vertreten: "Mit dem Eintritt in seine dekadente Phase war der Kapitalismus unfähig geworden, der Arbeiterklasse weitere Reformen und Verbesserungen ihres Lebensstandards zuzugestehen. Nach­dem die Gewerkschaften nun nicht mehr in der Lage waren, ihre ur­sprüngliche Rolle - die Verteidigung der Interessen der Arbeiterklasse - zu erfüllen, und angesichts einer historischen Lage, in der nur die Abschaffung der Lohnarbeit und damit das Verschwinden der Gewerkschaften auf der Tages­ordnung steht, sind die Gewerk­schaften, um ihr eigenes Überleben zu legitimieren, faktisch zu Agenten des Kapita­ls, zu Ver­tretern des bürgerlichen Staats inner­halb der Arbeiterklasse ge­worden. Diese Entwicklung wurde begünstigt durch die Bürokratisierung der Gewerkschaften bereits vor der Dekadenzphase und durch die unerbittliche Tendenz des Staats im Zeitalter der Dekadenz, alle Strukturen des Gesellschaftslebens zu absorbieren."

Welche Kämpfe hätten es nach Ansicht der GIGC möglich gemacht, die Gewerkschaft als Instrument zur Verteidigung der Interessen des Proletariats in der Zeit von 1918 bis zum Zweiten Weltkrieg auch nur vorübergehend zu erhalten? Die GIGC erwähnt nur einen, und es lohnt sich, ihn näher zu betrachten, zumal es sich um einen weiteren Versuch der GIGC handelt, die Position der Kommunistischen Linken Frankreichs in der Gewerkschaftsfrage zu verwässern.

3. Die GIGC schreibt die Geschichte um, indem sie alles vernebelt

Dies geschieht insbesondere über die Ursprünge der Kommunistischen Linken, die Geschichte der IKS und über unseren Genossen Marc Chirik.

a) Eine gewaltige Lüge über die Position der GCF in der Gewerkschaftsfrage

Die GIGC zitiert Internationalisme, die Zeitschrift der GCF (Gauche Communiste de France): "Wir müssen auch die Tendenzen bekämpfen, die, ausgehend von der Tatsache der Existenz einer extrem starken Gewerkschaftsbürokratie, die eine reaktionäre Schicht mit homogenen Interessen bildet, die den Klasseninteressen des Proletariats und der proletarischen Revolution entgegengesetzt sind, behaupten, dass die Gewerkschaftsorganisationen als Instrumente des antikapitalistischen Kampfes überholt sind. Die kommunistische Gewerkschaftsfraktion wird von allen Militanten der kommunistischen Organisation gebildet, die derselben Gewerkschaft angehören" (Resolution zur Gewerkschaftsfrage).

Was beweist diese Passage in Bezug auf das Problem, das uns hier beschäftigt, nämlich den Klassencharakter der Gewerkschaften in der Dekadenz? Absolut nichts, abgesehen von der Tatsache, dass es innerhalb von Internationalisme Verwirrungen über die Gewerkschaftsfrage gab. Auf der anderen Seite wird die Unredlichkeit der GIGC deutlich, wenn sie ihren LeserInnen eine unangenehme Realität verschweigt, nähmlich die Tatsache, dass es innerhalb der GCF eine ständige Reflexion über den Charakter der Gewerkschaften gab, die zu folgender Analyse führte: "Die Gewerkschaften sind heute vollständig in den Staat integriert, sie sind ein Anhängsel des Staates mit der Funktion, die Arbeiterklasse dazu zu bringen, die Maßnahmen der Ausbeutung und die Verschlechterung ihrer elenden Bedingungen zu akzeptieren. Die jüngsten Streikbewegungen haben gezeigt, dass dieses klassische Mittel des Arbeiterkampfes nicht mehr die ausschließliche Waffe des Proletariats ist, seinen wesentlichen Klassencharakter verloren hat und auch als Manövriermittel von einer kapitalistischen politischen Fraktion gegen eine andere, von einem imperialistischen Block gegen einen anderen und letztlich im allgemeinen Interesse des Kapitalismus eingesetzt werden kann". ("Aktuelle Probleme der internationalen revolutionären Bewegung" - Internationalisme Nr. 18, Februar 1947)

b) Die Lügen über die Haltung der IKS zu gewerkschaftlichen Kämpfen

Die GIGC begrüsst scheinheilig das, was sie die "historische IKS" nennt, weil sie in der Lage war, die wahre Natur der Gewerkschaften zu verstehen: "Wir müssen die Fähigkeit der historischen IKS begrüßen, klar zu verstehen, dass die Gewerkschaften zu vollwertigen Organen des bürgerlichen Staates geworden sind und, zumindest in den 1980er Jahren, alle Konsequenzen daraus für ihr Eingreifen in die realen Klassenkämpfe zog". Das ist heuchlerisch und unehrlich, denn wie wir bereits gesehen haben, war es Internationalisme, welche Gruppe gegenüber Bilan wichtige Klarstellungen in der Gewerkschaftsfrage gemacht hatte.

Warum also dieses Bedürfnis der GIGC, die Intervention der IKS in den 1980er Jahren zu loben, die "weit davon entfernt war, einen reinen, von den Gewerkschaften durch die Gnade des Heiligen Geistes befreiten Kampf zu erwarten"? Aus zwei Gründen:

1. Um auf die Intervention der IKS in den letzten Jahren zu spucken, die implizit als Erwartung eines "reinen, von den Gewerkschaften durch die Gnade des Heiligen Geistes befreiten Kampfes" charakterisiert wird, die es seit zwei Jahrzehnten "vorzieht, sich dem Fetisch der Selbstorganisation und der Vollversammlungen im Namen der echten, gewerkschaftsfreien Versammlungen hinzugeben, um ihren Defätismus zu verschleiern"[14]. Dies ist der Traum eines Mythomanen, der besessen Unwahrheiten erzählt. Die IKS hat den Kampf der Arbeiterklasse nie aufgegeben oder verachtet, und die Tatsache, dass wir, wie wir es getan haben, bestimmte Karikaturen von "Vollversammlungen", die gewöhnlich von den Gewerkschaften in den Betrieben einberufen werden, anprangern, ist keineswegs gleichbedeutend mit Desertion, sondern im Gegenteil Teil der Anprangerung der Ergebnisse der gewerkschaftlichen Sabotage und ihrer Allgegenwart. Im Gegensatz zu der Vorstellung, die die GIGC zu vermitteln versucht, haben wir seit den Kämpfen der 1980er Jahre niemals die grundsätzliche Notwendigkeit des Klassenkampfes geleugnet, wo auch immer er zum Ausdruck kommt, unabhängig von seinen Stärken und Schwächen. Dies steht wiederum im Einklang mit der Bedeutung, die die IKS den unmittelbaren Verteidigungskämpfen der Arbeiterklasse für die Entwicklung des Klassenkampfes zuschreibt, etwas, das die GIGC auch versucht hat, durch betrügerische Kritiken zu verschleiern.

2. Die GIGC schreibt die Geschichte der IKS in den 1980er Jahren um, indem sie ihr Positionen unterschiebt, die nie ihre eigenen waren, sondern die des IBRP (International Bureau for the Revolutionnary Party) zu jener Zeit: "Sie [die IKS] hat damals völlig verstanden, dass die kommunistischen Avantgardegruppen und die Partei an der Spitze des politischen Kampfes gegen die Fallen und die Sabotage der Gewerkschaft und der Linken und für die politische Führung der Arbeiterkämpfe stehen müssen". Nur ein Mythomane mit der Dreistigkeit der GIGC ist in der Lage, solchen Unsinn zu erzählen. Die IKS hat sich nie als Partei (oder als “Partei im Kleinen”) verstanden, sondern als politische Gruppe mit einer "fraktionsähnlichen” Funktion, die auf die Gründung der zukünftigen Partei hinarbeitet und eine Brücke zu ihr schlagen soll. Ebenso stand sie der Auffassung des IBRP von "internationalistischen Betriebsgruppen" als Transmissionsriemen für die Partei innerhalb der Arbeiterklasse stets kritisch gegenüber. Damals wie heute haben wir immer dafür gekämpft, dass die Arbeiterklasse sich in Vollversammlungen organisiert, um ihren Kampf selbst in die Hand zu nehmen und auszuweiten, und wir haben immer die Aktionen der Gewerkschaften bekämpft, die darauf abzielten, solche Klasseninitiativen zu sabotieren.

c) Die Lügen, die eine weitere Lüge über unseren angeblichen Verzicht auf den Kampf gegen die Gewerkschaften erklären sollen

Die GIGC behauptet, dazu beigetragen zu haben, "den Kampf gegen den Rätismus in den 1980er Jahren, den die IKS damals geführt hatte, zu befürworten – und sogar zu verteidigen"[15]. Es ist nicht ausgeschlossen, dass einige der späteren FICCI-Halunken damals an diesem Kampf teilgenommen haben. Andererseits wird auch behauptet, dass die IKS "diesen [Kampf] inzwischen abgelehnt hat"[16]. Warum lügt die GIGC auf diese Weise? Möglicherweise, um bei der ICT gut dazustehen, deren Vorgängerin, das IBRP, seine Sabotage der Konferenzen der Kommunistischen Linken in den 1970er Jahren damit gerechtfertigt hatte, dass sie der IKS "Rätismus" unterstellte.

Die GIGC ist nicht in der Lage, die Fakten für den angeblichen Verzicht der IKS auf den Kampf gegen den Rätismus zu liefern, aber sie gibt uns eine Erklärung für den "Verzicht" selbst. Nach Ansicht der GIGC liegt die Ursache “im organischen Bruch zwischen der Gauche Communiste de France und der IKS": "Wie sie selbst immer erkannt hatte, konnte der organische Bruch in der Kontinuität mit den aus der Kommunistischen Internationale (KI) hervorgegangenen Fraktionen der Kommunistischen Linken, im Falle der IKS aus der Gauche Communiste de France (GCF) und im weiteren Sinne mit der so genannten Italienischen Linken, nicht durch die bloße Anwesenheit von Marc Chirik, der seit 1938 Mitglied der Italienischen Fraktion und dann der GCF war, überwunden werden"[17]. Dieser organische Bruch stellte in der Tat ein ernsthaftes Handicap dar, das glücklicherweise durch die Anwesenheit unseres Genossen Marc Chirik verringert werden konnte, insbesondere durch den Kampf gegen den Rätismus, genauer gesagt gegen dem Zentrismus gegenüber dem Rätismus in unseren Reihen. Die Klärung und Homogenisierung, die bei dieser Gelegenheit in unserer Organisation stattfand, ermöglichte es der IKS, sich gegen die Gefahr des Rätismus zu wappnen, dessen Einfluss bei einigen der jungen Generation dazu beitrug, dass sie sich nur schwer politisieren konnten. Andererseits gibt es einen Bereich, in dem die bloße Anwesenheit unseres Genossen Marc Chirik nicht ausreichte, um die Schwächen zu überwinden, die mit dem Bruch der organischen Kontinuität verbunden waren, und das ist die revolutionäre Militanz, die nur durch die Praxis erlernt wird, auch wenn unser Genosse Marc hier sein Bestes tat, um die Lehren aus seiner eigenen Erfahrung weiterzugeben. Eine solche Schwäche innerhalb der IKS spiegelte sich in Haltungen und Ansätzen wider, die Teil des Zirkelgeistes waren, den Lenin auf dem 2. Kongress der SDAPR 1903 zu Recht kritisierte und dem er den Parteigeist gegenüberstellte. Aber schlimmer als der Zirkelgeist ist das Verkommen zum nihilistischen Clanismus und die Entartung zur schlimmsten Variante des Parasitismus, der versucht hat, der Organisation den größtmöglichen Schaden zuzufügen, wenn wir uns sich gegen die Aktionen und das Verhalten von Halunken verteidigen mussten. Die FICCI, die Mutter der GIGC, war die schlimmste Inkarnation dieses Problems innerhalb der IKS.

d) Die GIGC erdichtet einen "positiven Beitrag" des IBRP zur politischen Klärung innerhalb der IKS

Wir leugnen nicht das Potential von Diskussionen mit anderen proletarischen Gruppen, zur Klärung in unseren Reihen beizutragen. Aber hier geht es um eine neue Erfindung der GIGC, die schon vom zeitlichen Standpunkt aus gesehen völlig unmöglich ist.

In einem kürzlich an die ICT gerichteten Artikel[18] verweist die GIGC auf eine "widersprüchliche Debatte, die der PCInt-Battaglia Comunista und die IKS Ende der 1970er Jahre um die Frage des historischen Kurses entwickelt hatten" (...) Die IKS anerkannte damals, so die GIGC, "die Richtigkeit der Kritik von Battaglia Comunista an ihrer Position zum revolutionären Kurs", nach der "die Revolution zu einem offenen und unvermeidlichen Weg" geworden war. Ein Elefantengedächtnis oder eine Erfindung der GIGC-Mitglieder? Es wird nicht gesagt, wo oder bei welcher Gelegenheit dies geschah. Um dieser "Geschichte" mehr Konsistenz zu verleihen, fügt die GIGC hinzu: "Dank dieser Kritik, deren Richtigkeit die IKS dann anerkannte, stellte sie ihre Position klar - änderte sie und bezeichnete den 'Kurs' als 'hin zu entschlossenen, massiven Klassenkonfrontationen".

Wieder einmal müssen wir die Lügen der GIGC richtig stellen. Es stimmt, dass wir in unserem Text "Der historische Kurs", der vom 2. IKS-Kongress 1977 angenommen wurde, von einem "Kurs zur Revolution" sprachen, aber schon in diesem grundlegenden Dokument hat die IKS keineswegs "die Revolution zu einem offenen und unvermeidlichen Weg" erklärt, sondern vielmehr gesagt: "Unsere Perspektive sieht die Unvermeidlichkeit der Revolution nicht vor. Wir sind keine Scharlatane und wissen im Gegensatz zu manchen fatalistischen Revolutionären sehr wohl, dass die kommunistische Revolution nicht "so sicher ist, als ob sie schon stattgefunden hätte". Aber unabhängig vom Endergebnis der Kämpfe, die die Bourgeoisie zu unterdrücken versucht, um der Klasse eine Reihe von Teilniederlagen als Vorspiel zu einer endgültigen Niederlage zuzufügen, ist der Kapitalismus hier und jetzt nicht in der Lage, seine eigene Antwort auf die Krise seiner Produktionsverhältnisse durchzusetzen, ohne das Proletariat frontal zu konfrontieren." Um jede Zweideutigkeit zu vermeiden, haben wir Anfang der 1980er Jahre die Formulierung "Kurs zur Revolution" durch "Kurs hin zu Klassenkämpfen" ersetzt. Es ist uns nicht bekannt, dass es vor der Änderung unserer Formulierung eine Kontroverse zwischen der IKS und Battaglia Comunista zu diesem Thema gegeben hätte. Es ist durchaus richtig, dass es eine Kritik von Battaglia Comunista/Communist Workers Organisation an unserer Analyse mit dem Titel "Die IKS und der historische Kurs: eine fehlerhafte Methode" gab. Sie erfolgte aber erst 1987, also mehrere Jahre später, und kann daher nicht die "von der IKS als solche anerkannte konstruktive Kritik" gewesen sein. Außerdem betraf die Kritik des IBRP an der Analyse des IKS nicht die Art und Weise, wie der historische Kurs zu qualifizieren ist, sondern den Begriff des Historischen Kurses selbst.[19]

Weshalb hat die GIGC ein Interesse daran hat, die Geschichte auf diese Weise aufzuarbeiten. Die Antwort auf diese Frage wird deutlich, wenn sie hinzufügt: "Ein Großteil der Kritik, die Battaglia Comunista damals geäußert hat, war richtig - wir haben das Konzept und, wie wir hoffen, die Methode, die damit einhergehen muss, übernommen, im Gegensatz zu der, die die Genossen der ICT immer als idealistisch beurteilt und bezeichnet haben."[20]

Die GIGC drückt also ihr Einverständnis mit der ICT aus und zollt deren Methode Anerkennung. Wäre die GIGC nicht eine parasitäre Gruppe der schlimmsten Sorte, hätten wir sie zu ihrem Positionswechsel befragt, da ihre Leute seinerzeit, also sie noch Mitglieder der IKS waren, den Vulgärmaterialismus der ICT kritisierten. Jetzt machen sie sich schamlos an ihn ran.

Und das ist der tiefere Sinn des Versuchs der GIGC, unsere Plattform zu entstellen. Es geht ihnen darum, ihre kriecherische Haltung gegenüber der ICT zu verstärken, um noch mehr ihre Zustimmung zu gewinnen. Für die GIGC ist dies eine existenzielle Frage: Um ihre Legitimität zu sichern und um für ihre Lügen und Betrügereien entlastet zu werden, braucht sie die Unterstützung einer historischen Organisation der Kommunistischen Linken. Unmittelbar nach ihrer Gründung erklärte die FICCI, dass das IBRP nun die entscheidende Kraft für die Konstituierung der zukünftigen Weltpartei des Proletariats darstelle. Sie lehnte damals die Analyse der gegenwärtigen Periode als eine Zerfallsperiode des Kapitalismus und die Analyse des Phänomens des politischen Parasitismus ab, zwei Analysen, die ihre Mitglieder während mehr als einem Jahrzehnt geteilt hatten, die aber vom IBRP abgelehnt wurden (und von der IKT weiterhin abgelehnt werden). Heute muss die GIGC die Flamme ihrer Romanze mit der ICT neu entfachen, vor allem nach einem kleinen Zerwürfnis mit dieser Organisation[21]. Und wie könnte man dies besser tun, als die Kritik des IBRP am angeblichen "Rätismus" der IKS aufzugreifen, die wichtigen Beiträge der IBRP und der ICT für die eigene Klärung der Parteifrage zu "entdecken" und schließlich die Initiative der ICT zugunsten der Komitees "Kein Krieg außer dem Klassenkrieg" begeistert zu begrüßen.[22]

IKS 8.8.2023

 

[3] Premiers commentaires et débats autour de notre plateforme politique, Révolution ou Guerre Nr. 20, Februar 2022. Diese brillante Charakterisierung ist das Ergebnis einer "Arbeit" der kritischen Lektüre der IKS-Plattform, die im Artikel Prise de position sur la plateforme du Courant Communiste International, Révolution ou Guerre Nr. 18, zu finden ist. Wir werden in Kürze auf dieses "Werk" im Detail zurückkommen.

[4] Prise de position sur la plateforme du Courant Communiste International, Révolution ou Guerre Nr. 18. Ironischerweise zitiert die GIGC zur Unterstützung dieses Urteils Engels Brief an Joseph Bloch vom 22. September 1890: "Die ökonomische Lage ist die Basis, aber die verschiedenen Momente des Überbaus – politische Formen des Klassenkampfes und seine Resultate (...), Rechtsformen, und nun gar die Reflexe aller dieser wirklichen Kämpfe im Gehirn der Beteiligten (...) üben auch ihre Einwirkung auf den Verlauf der geschichtlichen Kämpfe aus und bestimmen in vielen Fällen vorwiegend deren Form". Dieses Zitat hat die IKS ernst genommen und mehrfach verwendet, insbesondere gegen die vulgärmaterialistische Sichtweise der Strömungen, die aus dem 1945 gegründeten Partito Comunista Internazionalista (PCInt) hervorgegangen sind (die "bordigistische" Strömung und die Strömung, die heute von der Internationalistischen Kommunistischen Tendenz IKT vertreten wird). Die GIGC hütet sich jedoch, die IKT auf diese Weise zu kritisieren, da ihre ständige Haltung ihr gegenüber eine Speichelleckerei ist.

[5] Zu diesem Thema betonen unsere Grundsatzpositionen – die auf der Rückseite aller unserer Publikationen stehen – Folgendes: “So beruft sich die IKS auf die Errungenschaften, die nacheinander erbracht wurden (…) den Linkskommunistischen Fraktionen, die in den 20er und 30er Jahren aus der Dritten Internationale während ihres Niedergangs hervorgegangen waren, insbesondere der Deutschen, Holländischen und Italienischen Linken.” Die GIGC kommentiert diese Passage wie folgt: “Wir werden sehen, dass der Geist der Synthese am Ende wenig Raum für die Italienische Linke und viel für die Deutsch-Holländische ließ." Dies ist eine glatte Lüge. Seit ihrer Gründung hat die IKS ausdrücklich die politische Zugehörigkeit zur Gauche Communiste de France (GCF) unterstichen, die ihrerseits zwar bestimmte Positionen der Deutsch-Holländischen Linken übernahm, aber grundsätzlich die Zugehörigkeit zur Italienischen Linksfraktion hervorgehoben. Daran erinnerten wir Ende der 1990er Jahre bei der Präsentation unserer Broschüre Die Französische Kommunistische Linke: "(…) es ist wichtig zu betonen, dass eine Untersuchung der Bemühungen, eine Strömung der Kommunistischen Linken in Frankreich zu schaffen, die führende Rolle der Italienischen Kommunistischen Linken bei diesen Bemühungen sowie ihre Methode klar herausstellen muss. Man kann die Methode, die in dieser Periode von der Italienischen Linken verteidigt wurde, nicht genug hervorheben (...) während die Italienische Fraktion selbst, erschöpft den Kampf, den sie fast 18 Jahre lang geführt hatte, aufgab, indem sie im Mai 1945 ihre Selbstauflösung erklärte, war es die Französische Fraktion der Kommunistischen Linken, die im Dezember 1944 gegründet und später in Kommunistische Linke Frankreichs umbenannt wurde, die die politische Fackel der Italienischen Fraktion aufnahm." Und zu keinem Zeitpunkt hat die IKS diese politische Zugehörigkeit aufgegeben. So schrieben wir in unserem drei Jahrzehnte nach der Gründung der IKS veröffentlichten Artikel 30 Jahre IKS: Von der Vergangenheit lernen, um die Zukunft zu bauen: "Während wir unser Erbe aus all den verschiedenen Fraktionen der Kommunistischen Linken beziehen, berufen wir uns, was die Frage des Organisationsaufbaus betrifft, ausdrücklich auf die Gedanken der linken Fraktionen der Kommunistischen Partei Italiens, insbesondere auf jene, die in der Zeitschrift Bilan in den 30er Jahren ausgedrückt worden waren." Auch in unserem Artikel Die Kommunistische Linke und die Kontinuität des Marxismus aus dem Jahr 2006 haben wir den grundlegenden Beitrag der Italienischen Kommunistischen Linken zur politischen Definition der IKS sehr deutlich hervorgehoben: "Gleichzeitig waren die theoretischen Beiträge dieser Strömung – die später auch Fraktionen in Belgien, Frankreich und Mexiko umfasste – immens und in der Tat unersetzlich. In ihren Analysen über die Degeneration der Russischen Revolution – die sie niemals zur Infragestellung des proletarischen Charakters von 1917 verleitete –, in ihren Untersuchungen der Probleme einer künftigen Übergangsperiode, in ihrer Arbeit über die Wirtschaftskrise und den Fundamenten der kapitalistischen Dekadenz, in ihrer Ablehnung der Position der Kommunistischen Internationale für die Unterstützung nationaler Befreiungskämpfe, in ihrer Erarbeitung einer Theorie der Partei und der Fraktion – auf diesen und vielen anderen Gebieten führte die italienische Linksfraktion zweifellos ihre Aufgabe aus, eine programmatische Basis für die proletarischen Organisationen der Zukunft zu legen."

[7] Premiers commentaires et débats autour de notre plateforme politique (Erste Kommentare und Debatten zu unserer politischen Plattform) Révolution ou Guerre Nr. 20. Diese "brillante" Charakterisierung ist das Ergebnis einer "Arbeit" zur kritischen Lektüre der IKS-Plattform, die in dem Artikel Prise de position sur la plateforme du Courant Communiste International (Erklärung zur Plattform der Internationalen Kommunistischen Strömung) - Révolution ou Guerre Nr. 18 - dargelegt wurde.

[8] Dieser Positionswechsel ist, gelinde gesagt, komisch für diejenigen, die behaupteten, die "besten Verteidiger der Positionen der IKS" zu sein, als sie versuchten, sie von innen heraus zu zerschlagen. Außerdem sollten sie angeben, auf welche Plattform von 1945 sie sich beziehen. Das von der PCInt-Konferenz 1945-46 angenommene Dokument war von Bordiga verfasst worden, der nicht einmal Mitglied der Partei war, ein Dokument, das der PCInt 1974 sehr heftig kritisierte, da er feststellte, dass das Dokument 1945 "als rein persönlicher Beitrag zur Debatte des zukünftigen Kongresses" angenommen worden war und "als unvereinbar mit den festen Positionen, die die Partei jetzt zu wichtigeren Problemen einnimmt, anerkannt wurde, und [dass] (...) das Dokument immer als Beitrag zur Debatte und nicht als de facto-Plattform angesehen wurde". Das Problem war, dass es einstimmig angenommen worden war (auch von Damen, dem Hauptvorsitzenden des PCInt bis zu seinem Tod im Oktober 1979) und dass es nach außen hin als Grundlage für die Mitgliedschaft in der Partei veröffentlicht worden war. Vielleicht beziehen sich die GIGC-Fälscher auf das 1944 von Damen verfasste Dokument, das sie als "Rahmen für ein Programm" betrachten. Sie müssen also Formulierungen wie "unsere Partei, die den Einfluss der anderen Massenparteien nicht unterschätzt, ist die Verteidigerin der Einheitsfront", einer Politik der Kommunistischen Internationale während ihres opportunistischen Niedergangs, die von der Italienischen Linken seit Anfang der 1920er Jahre bekämpft wurde, zustimmen. Für Leser, die mehr über das Leben des PCInt in den 1940er Jahren erfahren möchten, bieten wir einen kritischen Verweis auf ihn in der Zeitschrift Internationalisme, einer Publikation der Gauche Communiste de France, Le deuxième congrès du parti communiste internationaliste (Internationalisme Nr. 36, Juli 1948); sowie Verweise auf Polemiken, die von der IKS verfasst wurden: The Italian Fraction and the French Communist Left; Formation of the Partito Comunista Internazionalista.

[10] International Review Nr. 100 (engl./frz./span. Ausgabe)

[18] Prise de position de la TCI sur les théses, Révolution ou Guerre Nr. 21

[19] Wir antworteten auf diese Kritik und unterstrichen den totalen Mangel einer Methode der CWO bezüglich solcher Fragen. Siehe: Polemik mit dem IBRP: Die marxistische Methode und der Aufruf der IKS gegenüber dem Krieg in Ex-Jugoslawien

[20] Prise de position de la TCI sur les théses, Révolution ou Guerre Nr. 21 http://igcl.org/Prise-de-position-de-la-TCI-sur

[21] Die GIGC stellt fest, dass sie trotz ihres Opportunismus bei den neuen Elementen, die sich der Kommunistischen Linken annähern, weniger Erfolg hat als die ICT, und kann nicht umhin, die ICT zu kritisieren: "... neue kommunistische Kräfte entstanden, deren Ausdruck und Faktor Nuevo Curso ist, der damit die historischen Gruppen der pro-parteiischen kommunistischen Linken direkt mit ihrer historischen Verantwortung angesichts dieser neuen Dynamik konfrontiert und vor dem die Internationalistische Kommunistische Tendenz, die Hauptorganisation dieses Lagers, sich in einer uns gegenüber relativ sektiererischen und gegenüber diesen neuen Kräften immediatischen Haltung, oder solchen Reflexen, verbarrikadiert hat“; und weiter: „die ICT, die dennoch organisch mit der KP und der Kommunistischen Linken Italiens verbunden ist, steht unter der Last eines relativen Informalismus, Personalismus und Individualismus und somit des Zirkelgeistes". Diese Zitate, die in unserem Artikel “Der Abenteurer Gaizka hat die Beschützer, die er verdient: die Halunken der GIGC“ wiedergegeben sind, stammen aus dem Aktivitätenberichtbericht der 2. Allgemeinen Versammlung der GIGC, Révolution ou Guerre Nr. 12.

[22] Die ICT ist nicht immun gegen die Verführungskampagnen der GIGC. Seit der Gründung der FICCI im Jahr 2001 hat die Vorgängerin der ICT, das IBRP, ihr gegenüber großes Wohlwollen gezeigt. Eine Haltung, die im Großen und Ganzen seit zwei Jahrzehnten nicht ins Wanken geraten ist und die sich erst kürzlich wieder manifestierte, als die ICT für die Organisation eines öffentlichen Treffens der NWBCW-Gruppe in Paris auf zwei Gründungsmitglieder der FICCI, Juan und Olivier, zurückgriff, die 2003 wegen Verrats aus der IKS ausgeschlossen wurden. Wir erinnern die ICT an die Fabel von Äsop:“Ein Rabe hatte einen Käse gestohlen, flog damit auf einen Baum und wollte dort seine Beute in Ruhe verzehren. Da es aber der Raben Art ist, beim Essen nicht schweigen zu können, hörte ein vorbeikommender Fuchs den Raben über dem Käse krächzen. Er lief eilig hinzu und begann den Raben zu loben: »O Rabe, was bist du für ein wunderbarer Vogel! Wenn dein Gesang ebenso schön ist wie dein Gefieder, dann sollte man dich zum König aller Vögel krönen! Dem Raben taten diese Schmeicheleien so wohl, daß er seinen Schnabel weit aufsperrte, um dem Fuchs etwas vorzusingen. Dabei entfiel ihm der Käse. Den nahm der Fuchs behend, fraß ihn und lachte über den törichten Raben.“ Eine Fabel für Narren.

Rubric: 

Politischer Parasitismus