In den letzten Monaten ist in vielen
Ländern durch die Bewegung der „Empörten“ und Occupyer der Wunsch vieler
Menschen, insbesondere der Jugend, nach einem Systemwechsel erkennbar geworden.
Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise und deren Perspektiven rufen überall die
gleiche Zukunftsangst hervor.
Neben der
Frage, wohin treibt diese Gesellschaft steht bei den Diskussionen immer wieder
im Mittelpunkt: Was tun? Wie kämpfen? Gegen wen? Die Finanzwelt, die Rechten,
die Führer? Und vor allem – ist eine andere Welt möglich?
Eine Ausrichtung, die in den Bewegungen
immer wieder zu hören war, lautete: „Wir müssen den Kapitalismus
demokratisieren“. Natürlich wird diese Ausrichtung von den Medien, den linken
Parteien, den Gewerkschaften, kurz allen systemtragenden Kräften
gefördert. Warum hat dieser Slogan „Für
einen demokratischeren Kapitalismus“ soviel Erfolg? Dass in den arabischen Ländern mit ihren Machthabern, die oft seit Jahrzehnten die
Zügel der Macht in der Hand hielten, diese Forderung soviel Anhänger fand, ist
leichter verständlich. Und selbst in
Europa, der Wiege der Demokratie, richtete sich die Wut vieler gegen die
Führungselite“ einiger „reicher, korrupter, unehrlicher“ Politiker (Sarkozy,
Berlusconi)). In Spanien, wo im Mai 2011 die Bewegung der Empörten losbrach,
als die Herrschenden unsere Aufmerksamkeit auf die anstehenden Wahlen lenken
wollten, konnte man sehr oft hören: „Rechte und linke Parteien, der gleiche
Mist“.