Die heutige Situation gleicht nicht jener in den 30er
Jahren, als die Arbeiterklasse gerade die fürchterlichste Niederlage in ihrer
Geschichte erlitten hatte, und zwar nicht durch den Faschismus, sondern durch
die “demokratische” Bourgeoisie. Genau diese Niederlage ermöglichte es dem
Faschismus, in bestimmten Ländern Europas an die Macht zu gelangen. Demzufolge
können wir sagen, dass der Faschismus heute keine Notwendigkeit für den
Kapitalismus besitzt. Nur indem sie die Unterschiede zwischen der heutigen
Situation und jener in den 30er Jahren völlig ignorieren, können Strömungen,
die behaupten, zur Arbeiterklasse zu gehören oder gar die Revolution zu
favorisieren, wie die Trotzkisten, ihre Beteiligung an den Kampagnen gegen die
“faschistische Bedrohung” rechtfertigen. In diesem Sinn bestand Bilan
absolut zu Recht darauf, dass die Revolutionäre die Ereignisse innerhalb ihres
historischen Zusammenhanges analysieren und dabei besonders das
Kräfteverhältnis zwischen den Klassen berücksichtigen müssen. Während der 30er
Jahre entwickelte Bilan insbesondere gegen die Trotzkisten (die im Text
als “Bolschewiki-Leninisten” bezeichnet werden, wie sich die Trotzkisten in den
30er Jahren selbst bezeichnet hatten) ihre Argumente. Damals waren die
Trotzkisten noch Bestandteil der Arbeiterklasse, aber ihr Opportunismus sollte
sie während des II. Weltkrieges in das bürgerliche Lager führen. Im Namen eben
jenes Antifaschismus unterstützten die Trotzkisten den alliierten
Imperialismus während des Krieges und
traten dabei eines der fundamentalsten Prinzipien der Arbeiterbewegung mit
Füßen: den Internationalismus.