Nach dem Desaster des
Krieges, als die Wirtschaft dabei war zusammenzubrechen, wollte die herrschende
Klasse die Situation ausnutzen, um der Arbeiterklasse die ganzen Kosten des
Krieges aufzubürden. In Deutschland waren zwischen 1913 und 1920 die Ernten in
der Landwirtschaft und die industrielle Produktion um mehr als die Hälfte
gefallen. Von der vorhandenen Produktion sollte noch ein Drittel an die
Siegerländer abgeführt werden. In vielen Wirtschaftszweigen brach die
Produktion weiter zusammen. Unterdessen schossen die Preise rasant in die Höhe;
betrugen die Lebenshaltungskosten 1913 100 Einheiten, waren sie 1920 auf 1.100
Einheiten angestiegen. Nach dem Hungern im Krieg stand jetzt wieder der Hunger
im ‘Frieden’ auf dem Programm. Die Unterernährung dehnte sich weiter aus. Chaos
und Anarchie der kapitalistischen Produktion, Verarmung und Hunger in den
Reihen der Arbeiter herrschten überall.