Dritte Internationale

Die Dritte Internationale entstand auf den Trümmern der Zweiten, aus dem direkten Widerstand gegen den imperialistischen Krieg und als Antwort auf den Sieg der proletarischen Revolution in Russland.
Mit dem Sieg der stalinistischen Konterrevolution in der UdSSR degenerierte die Dritte Internationale so weit, dass sie schließlich nichts anderes mehr war als ein Werkzeug der imperialistischen Außenpolitik der UdSSR.

Deutsche Revolution, Teil X

Mit der erfolgreichen Machtübernahme im Oktober 1917 hatte die russische Arbeiterklasse ein Zeichen gesetzt, das weltweite Ausstrahlungskraft haben sollte. Sofort griffen die Arbeiter der benachbarten Länder das Beispiel der russischen Arbeiterklasse auf. Schon im November 1917 traten die finnischen Arbeiter in den Kampf. Die tschechischen Provinzen, Polen Österreich, Rumänien und Bulgarien wurden im Laufe des Jahres 1918 von einer Streikwelle nach der anderen erschüttert. Als dann im November die deutschen Arbeiter auf die Bühne traten, hatte die revolutionäre Welle ein Land erfasst, das für den weiteren Verlauf der Kämpfe, für Sieg oder Niederlage der Weltrevolution von ausschlaggebender Bedeutung war.

Der Kommunismus ist nicht nur eine schöne Idee, sondern er steht auf der Tagesordnung der Geschichte

Der nachfolgende Artikel ist der 3. Teil der Zusammenfassung unserer bisher in der International Review erschienen Artikelserie zum Thema Kommunismus. Die ersten beiden Teile erscheinen im Laufe des Jahres 2007 auf unserer Webseite und in der Internationalen Revue auf Deutsch.

Die Lehren der Niederlage begreifen, die Vision der Zukunft aufrechterhalten

Teil II Die Kommunisten und die nationale Frage (1900-1920) (aus International Review engl. Ausgabe, Nr. 37, 1984)

In dem 1.Artikel dieser Serie in der Internationalen Review Nr.34 untersuchten wir die Haltung der Kommunisten in Bezug auf die nationale Frage am Vorabend der dekadenten Epoche des Kapitalismus, im Besonderen die Debatte zwischen Lenin und Rosa Luxemburg. In dieser Debatte ging es darum, ob die Arbeiterklasse die Losung des „Rechts der Nationen auf Selbstbestimmung" unterstützen soll oder nicht.

Wir kamen zu dem Schluss, dass selbst wenn einige nationale Befreiungskämpfe gegenüber den Interessen der Arbeiterklasse progressiv erscheinen, eine solche Losung zurückgewiesen werden muss.

Mit der Kriegserklärung 1914 stellte sich eine Reihe neuer Fragen für die Arbeiterbewegung.

In diesem Artikel möchten wir einen Blick auf die ersten Versuche einer Antwort der Kommunisten werfen, sowie ihre Folgerungen im Hinblick auf die Frage der Unterstützung aller nationalen Kämpfe.

Eine der besonderen Funktionen der revolutionären Kräfte besteht immer darin, die Situation, mit der ihre Klasse konfrontiert ist, bestmöglich zu analysieren. Die Debatte innerhalb der Zimmerwälder Linken während des 1. imperialistischen Weltkrieges um die Frage des nationalen Befreiungskampfes war ein lebendiger Prozess, die Bedingungen, die sich durch die Konfrontationen des Klassenkampfes stellten, zu herauszuarbeiten; neue, noch nie da gewesene Bedingungen der globalen kapitalistischen Kriegsführung, ungezügelter Imperialismus und massive Staatskontrolle.

60 Jahre später ist die Debatte nicht die Gleiche und es gibt keinen Grund, dass die Revolutionäre die Unzulänglichkeiten und Irrtümer wiederholen.

Kommunisten und die nationale Frage (aus International Review, engl. Ausgabe Nr. 42, 1985)

Die Debatte während der revolutionären Welle und die Lehren für heute

In den vorhergehenden Artikeln haben wir die Debatten unter den Kommunisten über das Verhältnis zwischen der proletarischen Revolution und der nationalen Frage betrachtet:

- am Vorabend der Dekadenz des Kapitalismus über das Thema, ob die Revolutionäre das „Recht der Nationen auf Selbstbestimmung" unterstützen sollen;

- während des Ersten imperialistischen Weltkrieges innerhalb der Zimmerwalder Linken über die Folgen der neuen Bedingungen der Dekadenz für das alte „Minimalprogramm" der Sozialdemokratie und für den Klassencharakter der Nationalkriege.

Im dritten und letzten Artikel wollen wir die wohl wichtigste Feuerprobe für die damalige revolutionäre Bewegung untersuchen: die historischen Ereignisse zwischen der Machtergreifung durch die russischen Arbeiter 1917 und dem Zweiten Kongress der Kommunistischen Internationalen 1920, vom ersten optimistischen Schritt zur Zerstörung des Kapitalismus bis zu den ersten Anzeichen der Niederlage der Arbeiterkämpfe und der Degeneration der Bewegung in Russland.

In diesen Jahren wurden die Irrtümer der Bolschewiki in der Frage der Selbstbestimmung in die Praxis umgesetzt: Auf der Suche nach Verbündeten schlug die junge Kommunistische Internationale einen opportunistischen Kurs in Richtung einer Unterstützung nationaler Befreiungskämpfe in den Kolonien ein. Auch wenn die KI in dieser Periode noch immer eine revolutionäre Kraft war, so tat sie dennoch bereits die ersten fatalen Schritte zu ihrer Kapitulation unter der bürgerlichen Konterrevolution. Dies allein unterstreicht die Notwendigkeit, heute eine Kritik dieser proletarischen Erfahrung zu verfassen, um eine Wiederholung dieser Fehler zu vermeiden – ein Punkt, den Viele im revolutionären Milieu noch immer nicht verstehen.

März 1919: Gründung der Komintern – „Die neue Epoche ist geboren“

Das Proletariat hat sich heute mehr und mehr von den Ketten der Konterrevolution befreit. Umso wichtiger ist es, 70 Jahre nach der Gründung der III. Internationale den Beitrag der Komintern zu verstehen und sich anzueignen. Um diese Aufgabe zu erfüllen, muß man nicht nur die stalinistischen Verfälschungen verwerfen, sondern auch den folgenschweren Fehler Trotzkis, der die Anerkennung der gesamten vier ersten Kongresse der Komintern zur Bedingung und Garantie für den Kampf gegen den Stalinismus machte. Ebenso irrig ist die gegensätzliche Haltung der Rätekommunisten, die die 3. Internationale von Beginn an außerhalb des proletarischen Lagers stellten, weil nach dem 5. Kongreß der Prozeß der Entartung voll in Gang kam. Die Grundlage dieser Fehleinschätzungen ist ein mangelndes Verständnis des Prozesses, den die Komintern durchlief: den Versuch der Arbeiterklasse und ihrer Vorhut, den Bruch, den der I. Weltkrieg darstellte, zu verstehen.

Die Verantwortung der Revolutionäre angesichts der Degeneration der Internationalen

Wenn es einen Kampf gibt, den marxistische Revolutionäre, die dieses Namens würdig sind, selbst unter den schwierigsten Bedingungen stets bis zum bitteren Ende ausgefochten haben, dann den um die Bewahrung ihrer Organisation - ob Partei oder Internationale - vor dem Griff des Opportunismus und um die Verhütung ihres Sturzes in die Degeneration oder, schlimmer noch, in den Verrat.

Dies war die Methode von Marx und Engels in der Ersten Internationale. Es war die Methode der ''Linken'' in der Zweiten Internationale. Wir sollten uns daran erinnern, daß Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und die Spartakisten (1) sich Zeit nahmen, bevor sie sich für den Bruch mit der alten Partei, ob mit den deutschen Sozialdemokraten oder mit der USPD, entschieden. Im günstigsten Fall hofften sie, die opportunistische Führung niederzuwerfen, indem sie die Mehrheit der Partei für sich gewinnen. Im schlimmsten Fall, wenn es keine Hoffnung auf die Wiedereroberung der Partei mehr gab, hofften sie, so viele Militante wie möglich mit sich zu nehmen. Sie setzten ihren Kampf fort, solange es noch den kleinsten Funken Leben in der Partei gab und sie noch die besten Elemente für sich gewinnen konnten. Dies war stets die Methode, die einzige Methode der marxistischen Revolutionäre gewesen. Darüberhinaus hat die historische Erfahrung gezeigt, daß die ''Linken'' gewöhnlich solange Widerstand leisteten, bis sie von der alten Partei ausgeschlossen wurden (2). Trotzki zum Beispiel kämpfte mehr als sechs Jahre innerhalb der bolschewistischen Partei, bevor er schließlich ausgeschlossen wurde.

Der Kampf der ''Linken'' innerhalb der Dritten Internationale ist besonders aufschlußreich, um so mehr, als er während der fürchterlichsten Periode der Arbeiterbewegung ausgefochten wurde: jene der längsten und fürchterlichsten Konterrevolution in der Geschichte, die Ende der 1920er Jahre begann. Und noch inmitten dieser konterrevolutionären Situation, dieser mächtigen Flaute in der Arbeiterbewegung, sollten die Militanten auf der Linken der Kommunistischen Internationale einen unvergeßlichen Kampf aufnehmen. Manche unter ihnen sahen ihn als von Anbeginn aussichtslos an, aber dies entmutigte oder hinderte sie nicht daran, sich dem Kampf zu stellen (3). Und so sahen sie es, solange die leiseste Hoffnung auf eine Wiederherstellung der Partei und der Kommunistischen Internationalen (KI) blieb, als ihre Pflicht an, zu retten, was zu retten war vor dem Griff des triumphierenden Stalinismus. Heute hat sich der Kampf im besten Fall vermindert oder ist im schlimmsten Fall von jenen Elementen völlig vergessen worden, die ihre Organisation bei der ersten Unstimmigkeit oder wegen ihrer ''verletzten Ehre'' verlassen. Dieses Verhalten ist eine Beleidigung gegenüber der Arbeiterklasse und drückt deutlich die Geringschätzung des Kleinbürgers gegenüber dem harten Kampf von Generationen von Arbeitern und Revolutionären, manchmal auf Kosten ihres Lebens, aus, den diese Herrschaften vielleicht als nicht beachtenswert ansehen.

Massenstreik in Polen 1980

Iim Sommer 1980 hielt die Arbeiterklasse in Polen die ganze Welt in Atem. Eine riesige Massenstreikbewegung entfaltete sich: mehrere Hunderttausend Arbeiter streikten ‘wild’ in verschiedenen Städten und brachten die herrschende Klasse in Polen aber auch in den anderen Ländern ans Zittern.

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