In der Nr. 5 von Revolutionary Perspectives (RP), dem Organ der Communist Workers Organisation (CWO) findet man einen Artikel mit dem Titel „Sekten, Lügen und die verlorene Perspektive der IKS“. Dieser Artikel versteht sich als eine Antwort auf unseren Text „Eine kopflose Umgruppierungspolitik“ in der Internationalen Revue Nr. 87 (franz,. engl,. span.). Unser Artikel selbst, auf den sich die CWO bezieht, ist eine Antwort auf einen Brief der CWO, der in derselben Internationalen Revue Nr. 87 abgedruckt ist. Der Artikel der CWO in RP 5 schneidet viele Fragen an, im besonderen die Frage der Methode zur Formierung der kommunistischen Organisationen, auf die wir in anderen Artikeln eingehen werden. Im folgenden jedoch wollen wir uns auf einen Aspekt der Polemik der CWO konzentrieren: die Idee, nach der die IKS aufgrund von Irrtümern in ihrer Analyse über die historische Perspektive in einer Krise stecke.In mehreren Artikeln der Internationalen Revue, sowie auch in unserer territorialen Presse, haben wir über die Krise, mit der, wie es die CWO in ihrem Artikel feststellt, unsere Organisation in der vergangenen Zeit konfrontiert war und die sich in einem Verlust von einigen Genossen unserer französischen Sektion niedergeschlagen hat, Bilanz gezogen. Die IKS hatte die Gründe ihrer organisatorischen Schwierigkeiten erkannt: das Weiterbestehen von Überbleibseln des Zirkelgeistes innerhalb der Organisation. Ein Resultat der historischen Bedingungen, unter denen unsere Organisation nach der längsten und tiefsten konterrevolutionären Phase, die die Geschichte der Arbeiterbewegung je gekannt hat, gegründet worden war. Das Aufrechterhalten dieses Zirkelgeistes hatte im besonderen zur Bildung von Clans innerhalb der Organisation geführt, die das Organisationsgewebe schwerwiegend untergraben hatten. Seit dem Herbst 1993 führte die gesamte IKS einen Kampf gegen ihre Schwächen, und unser 11. Kongreß vom Frühling 1995 konnte feststellen, daß diese im wesentlichen überwunden sind.
Die CWO hingegen hat für die organisatorischen Schwierigkeiten der IKS eine andere Erklärung bereit: „(...) die gegenwärtige Krise der IKS ist (...) das Resultat (...) einer politischen Demoralisierung. Der wahre Grund dafür ist der, daß die Perspektiven, auf denen die IKS gegründet wurde, nun schlußendlich, angesichts der Realität, welche die IKS jahrelang immer zu ignorieren versucht hat, zusammengebrochen sind. Tatsächlich paßt das, was wir schon zur früheren Abspaltung von 1981 gesagt hatten auch zur heutigen Krise: „Die Gründe der gegenwärtigen Krise sind über einige Jahre hinweg entstanden und sind in den Grundsatzpositionen der Gruppe zu suchen. Die IKS behauptet, daß die ökonomische Krise mit all ihren Widersprüchen „hier ist“, und dies bereits seit mehr als 12 Jahren. Sie sehen revolutionäres Bewußtsein direkt und spontan aus den Kämpfen der Arbeiter gegen die Auswirkungen der Krise entspringen. Es überrascht uns deshalb nicht, daß wenn die Krise nicht das von der IKS prophezeite Niveau von Klassenkämpfen hervorruft, es zu Spaltungen in der Organisation kommt.“(Workers Voice Nr. 5)