Stalinismus

Zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch des Stalinismus: Die Bourgeoisie nimmt den Mund nicht mehr so voll

Vor zwanzig Jahren ereignete sich eines derbedeutendsten Geschehnisse der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts: derZusammenbruch des imperialistischen Ostblocks und der stalinistischen Regime inEuropa, deren Anführer die UdSSR war.

Diese Ereignisse wurden von der herrschendenKlasse dazu verwendet, eine der massivsten und bösartigsten je gegen dieArbeiterklasse geführten ideologischen Kampagnen zu entfesseln. Noch einmalwurde lügnerisch der zusammenbrechende Stalinismus mit dem Kommunismus

Moskauer Konferenzen - Der Beginn einer proletarischen Debatte in Rußland

Im Gefolge des Zusammenbruchs der stalinistischen Regimes in Osteuropa entstand in Rußland ein Komitee für das Studium des Vermächtnisses von Leo Trotzki. Dieses Komitee hielt eine Reihe von Konferenzen über verschiedene Aspekte im Werk jenes großen marxistischen Revolutionärs ab. Im Verlaufe des Studiums von Trotzkis Beitrags wurde nicht nur klar, daß Trotzki selbst weder der einzige noch der radikalste und entschlossenste Vertreter der ''trotzkistischen'' Linksopposition gewesen war, sondern auch daß es andere oppositionelle Strömungen innerhalb wie außerhalb Rußlands gegeben hat, die noch viel weiter links angesiedelt waren. Genauer gesagt: Es stellte sich heraus, daß es eine andere alternative Tradition im proletarischen Kampf gegen den Stalinismus gibt, jene des Linkskommunismus, deren Vertreter noch heute existieren. Auf Initiative der russischen Mitglieder des Komitees wurde unsere Organisation, die Internationale Kommunistische Strömung, zur Konferenz von 1996 in Moskau eingeladen, die sich der Bewertung von Trotzkis Buch Verratene Revolution widmete.

Thesen zur ökonomischen und politischen Krise in der UdSSR und den osteuropäischen Ländern

Die jüngsten Ereignisse in den Ländern unter stalinistischem Regime, die Konfrontationen in der Parteispitze und die Repression in China, die nationalistischen Ausbrüche und die Arbeiterkämpfe in der UdSSR, die Bildung einer Regierung in Polen, die von der Solidarnosc angeführt wird - all dies ist von beträchtlicher Bedeutung. Was sie enthüllen, ist die historische Krise, der Eintritt des Stalinismus in eine Zeit heftiger politischer Wirren.

Intervention der IKS:Nicht der Kommunismus ist gescheitert sondern der Stalinismus

Obgleich die Sprachrohre der herrschenden Klasse jetzt mit Schadenfreude auf die Ereig­nisse in Ost­europa zeigen und uns allen einzu­trichtern versu­chen, dass damit der Kommunismus endgültig den Bach runter gegangen sei, fühlen wir uns als kommuni­stische Organisation natür­lich herausgefordert, dieser Lügengeschichte entschlossen entgegenzutre­ten. Dies ist umso wichti­ger, denn nach der großen Flüchtlings­welle, dem Jubel über die Öffnung der Mauer, den Forderungen nach Wiedervereinigung, ist mehr denn je die Zeit der Ernüchterung, des Nachden­kens eingetreten, wo man mit kühlem Kopf eine Bi­lanz ziehen muss. Genau dies war das Be­streben der IKS seit Anfang der Er­eignisse.

Zusammenbruch im Osten, Krise im Westen bedeutet Arbeitslosigkeit, Preiswucher, Wohnungsnot

Das verbrecherische stalinistische Regime in der DDR ist nach 40 Jahren zusammengebrochen. Aber an seine Stelle ist noch keine Freiheit getreten. Was sich derzeit in der DDR abspielt, gleicht eher einem Zusammenbruch am Ende eines verloren gegangenen Kriegs. Schwarzmarkt-Handel, Schmuggel, Versorgungseinbrüche, Chaos und Lynchjustiz blühen auf. Die Lage der arbeiten­den Bevölkerung hat sich in keiner Weise gebes­sert. Selbst die Reisefreiheit wird zum einzi­gen Frust, wenn man die in Schaufenstern ausge­stellten Waren mangels Westgeld nicht erwerben kann.

Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks:

Als diesen Sommer in Ungarn die dortige Regie­rung die Grenzen nach Österreich ”öffnete, als dann im Herbst in der DDR ein Stützpfeiler der moskautreuen Stalinisten nach dem anderen in sich zusammenkrachte, die Regierung der CSSR binnen weniger Tage weggefegt wurde, sich mitt­lerweile nach dem erdrutschartigen Sturz der stalinistischen Diktatoren ein vollständiges Chaos ausbreitete, war jedem klar geworden: als Militärbündnis bestand der Warschauer Pakt nur noch auf Papier. In Wirklichkeit war er in sich zusammengebrochen. Die sowjetische Armee und ihre Verbündeten des Warschauer Paktes waren un­fähig gewesen, den Entwicklungen in Osteuropa militärisch Einhalt zu gebieten. Die Bevölke­rung ganz Osteuropas, zuvor jahrzehntelang einge­schüchtert durch die Militärs, spürte, dass dem russischen Bär die Zähne ausgefallen waren, dass er selbst total entkräftet, geschwächt war.

Kommunismus statt Stalinismus

Der Stalinismus entstand in den 20er Jah­ren aus der Niederlage der Revolution in Russ­land. Er ist keine Fortsetzung, sondern ein Todfeind der Arbeiterklasse und ein ausge­sprochener Henker der Kommuni­sten. Wäh­rend die kapitalistischen Medien in Ost und West nun anlässlich des Zusam­menbruchs des Ostblocks vom Scheitern des Kommunismus sprechen, wollen sie darüber hinwegtäu­schen, dass tatsächlich der Stalinismus zu Bo­den gegangen ist. Nachfolgend wollen wir an­hand von 3 Grundsatzfragen aufzeigen, was tatsächlich hinter den Regierungen des ehe­maligen Ostblocks steckte.

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