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In den ersten beiden Teilen dieser Reihe haben wir Ursprung und Entwicklung der Allianz Bakunins und die Art und Weise aufgezeigt, wie die Bourgeoisie diese Sekte als eine Kampfmaschine gegen die Erste Internationale unterstützte und manipulierte. Wir haben gesehen, daß für Marx, Engels und all die gesunden proletarischen Elemente in der Internationalen die Verteidigung der Funktion der Klassenprinzipien der Arbeiter im Kampf gegen den organisierten Anarchismus absolute Priorität besaß. In diesem Artikel werden wir die Lehren aus dem Haager Kongreß ziehen, einem der wichtigsten Momente im Kampf des Marxismus gegen den politischen Parasitismus. Sozialistische Sekten, die keinen Platz mehr fanden in der zwar jungen, aber sich entwickelnden Arbeiterbewegung, begannen, ihre Hauptaktivität dafür zu verwenden, nicht die Bourgeoisie, sondern die revolutionären Organisationen selbst zu bekämpfen. All diese parasitären Elemente scharten sich, trotz ihrer eigenen Divergenzen, um Bakunin, der versuchte, die Internationale zu zerstören.
Der Haager Kongreß der Ersten Internationale 1872 ist einer der bekanntesten Kongresse in der Geschichte der Arbeiterbewegung. Auf diesem Kongreß fand der historische „Showdown" zwischen Marxismus und Anarchismus statt. Dieser Kongreß stellte einen entscheidenden Schritt bei der Überwindung der sektiererischen Phase dar, die die frühen Tage der Arbeiterbewegung gekennzeichnet hatte. In Den Haag wurde der Grundstein zur Überwindung der Spaltung zwischen den sozialistischen Organisationen auf der einen und den Massenbewegungen des proletarischen Klassenkampfes auf der anderen Seite gelegt. Der Kongreß verurteilte strikt die kleinbürgerliche anarchistische „Ablehnung der Politik" ebenso wie ihre Zurückhaltung gegenüber den täglichen Verteidigungskämpfen der Klasse. Vor allem erklärte er, daß die Emanzipation des Proletariats seine Organisierung als autonome politische Klassenpartei erfordert, die in Opposition zu all den Parteien der besitzenden Klassen steht (Resolution über die Statuten, Haager Kongreß). Es war kein Zufall, daß diese Fragen zu jenem Zeitpunkt behandelt wurden. Den Haag war der erste internationale Kongreß, der der Niederlage der Pariser Kommune 1871 folgte. Er fand statt angesichts einer internationalen Welle des reaktionären Terrors, der nach dieser Niederlage auf die Arbeiterklasse niederging. Die Pariser Kommune hat den politischen Charakter des proletarischen Klassenkampfes aufgezeigt. Sie hat der revolutionären Klasse die Notwendigkeit gezeigt, ihre Konfrontation mit dem bürgerlichen Staat zu organisieren, ihre Fähigkeit, so zu verfahren, ihre historische Neigung, diesen Staat zu zerstören und ihn durch die Diktatur des Proletariats zu ersetzen, die Vorbedingung des Sozialismus. Die Ereignisse in Paris bewiesen der Arbeiterklasse, daß der Sozialismus nicht durch Experimente mit Kooperativen des proudhonistischen Typs, nicht durch Pakte mit der herrschenden Klasse, wie sie die Lassalleaner propagierten, oder durch die verwegene Aktion einer begrenzten Minderheit, die der Blanquismus befürwortete, errungen werden kann. Vor allem bewies die Pariser Kommune all den wahren proletarischen Revolutionären, daß die sozialistische Revolution keine Orgie von Anarchie und Zerstörung ist, sondern ein zentralisierter, organisierter Prozeß. Und daß der Aufstand der Arbeiter nicht zur sofortigen „Abschaffung" von Klassen, Staat und „Autorität" führt, sondern zwingend die Autorität der Diktatur des Proletariats erfordert. Mit anderen Worten, die Pariser Kommune bekräftigte vollkommen die Position des Marxismus und bewies die totale Falschheit der „Theorien" der Bakunisten. In der Tat vergegenwärtigten sich zur Zeit des Haager Kongresses die besten Repräsentanten der Arbeiterklasse, daß das Gewicht der Proudhonisten, Blanquisten, Bakunisten und anderer Sektierer innerhalb der Führung des Aufstands die grundsätzliche politische Schwäche der Kommune gewesen war. Damit verknüpft war die Unfähigkeit der Internationalen, die Ereignisse in Paris in der zentralisierten und koordinierten Manier einer Klassenpartei zu beeinflussen Daher wurde es nach dem Fall der Pariser Kommune zur absoluten Priorität der Arbeiterbewegung, den Ballast ihrer eigenen sektiererischen Vergangenheit abzuschütteln, den Einfluß des kleinbürgerlichen Sozialismus zu überwinden. Dieser politische Rahmen erklärte die Tatsache, daß die zentrale Frage, die auf dem Haager Kongreß behandelt wurde, nicht die Pariser Kommune selbst war, sondern die Verteidigung der Statuten der Internationale gegen die Komplotte Bakunins und seiner Anhänger. Durch diese Tatsache verblüfft, schließen bürgerliche Historiker daraus, daß dieser Kongreß selbst Ausdruck des Sektierertums sei, da es die Internationale „vorzog", sich mit sich selbst zu befassen, statt mit den Resultaten eines Klassenkampfes von internationaler Bedeutung. Was die Bourgeoisie nicht begreifen kann, ist, daß die Verteidigung der politischen und organisatorischen Prinzipien des Proletariats, die Eliminierung kleinbürgerlicher Theorien und organisatorischer Verhaltensweisen aus ihren Reihen die notwendige Antwort der Revolutionäre auf die Pariser Kommune war. So kamen die Delegierten nach Den Haag, nicht nur um die internationale Repression und Verleumdungen gegen die Assoziation abzuwehren, sondern auch und vor allem um die Angriffe gegen die Organisation von innen zurückzuschlagen. Diese inneren Angriffe wurden von Bakunin angeführt, der nun offen zur Abschaffung des organisierten Zentralismus, zur Nichtachtung der Statuten, zur Nichtzahlung der Mitgliedsbeiträge an den Generalrat und zur Ablehnung des politischen Kampfes aufrief. Vor allem widersetzte er sich allen Entscheidungen der Londoner Konferenz von 1871, die, indem sie die Lehren aus der Pariser Kommune zog, die Notwendigkeit für die Internationale verteidigte, die Rolle der Klassenpartei zu übernehmen. Auf organisatorischer Ebene rief diese Konferenz den Generalrat dazu auf, ohne Zögern seine Aufgabe der Zentralisierung anzunehmen, indem er die Einheit der Internationale zwischen den Kongressen verkörpert. Und sie verurteilte die Existenz von Geheimgesellschaften innerhalb der Internationalen, wobei sie die Vorbereitung eines Berichts über die skandalösen Aktivitäten von Bakunin und Netschajew in Rußland im Namen der Internationalen in Auftrag stellte. Bakunins Arroganz bestand zum Teil im Versuch, der Aufdeckung seiner Aktivitäten gegen die Internationale unverfroren die Stirn zu bieten. Vor allem aber gründete sie sich auf eine strategische Kalkulation. Die Allianz kalkulierte damit, die Schwächung und Desorientierung großer Teile der Organisation nach der Niederlage der Pariser Kommune mit dem Ziel auszunutzen, die Internationale vor den Augen der gesamten Welt auf dem Haager Kongreß zu zertrümmern. Im Sonvilliers-Rundschreiben, das an alle Sektionen gesandt wurde, war Bakunins Angriff gegen die „Diktatur des Generalrats" enthalten, der geschickt darauf abzielte, alle kleinbürgerlichen Elemente zu sammeln, die sich durch die gründliche Proletarisierung der organisatorischen Methoden der Internationalen bedroht fühlten, welche von deren Zentralorganen befürwortet wurden. In der bürgerlichen Presse wurden lange Auszüge des Sonvilliers-Rundschreibens unter dem Titel „Das Monster Internationale enthüllt sich selbst" veröffentlicht. „In Frankreich, wo alles, was auf irgendeine Weise mit der Internationalen verbunden war, wütend verfolgt wurde, wurde es an die Häuser angeschlagen". Allgemeiner ausgedrückt, war nicht nur die Pariser Kommune, sondern auch die Gründung der Internationalen selbst Ausdruck ein und desselben historischen Prozesses. Das Wesen dieses Prozesses bestand in der Reifung des Emanzipationskampfes des Proletariats. Mitte der 1860er hatte die Arbeiterbewegung begonnen, ihre eigenen „Kinderkrankheiten" zu überwinden. Die Lehren aus den Revolutionen von 1848 ziehend, akzeptierte das Proletariat nicht länger die Führung des radikalen Flügels der Bourgeoisie und kämpfte nun darum, seine eigene Klassenautonomie zu etablieren. Diese Autonomie erforderte jedoch, daß das Proletariat innerhalb seiner eigenen Organisationen die Vorherrschaft der Theorien und organisatorischen Konzepte des Kleinbürgertums, der Bohemiens und entwurzelten Elemente etc. überwand. Daher mußte der Kampf zur Durchsetzung einer proletarischen Vorgehensweise innerhalb seiner Organisationen, der nach der Pariser Kommune eine neue Stufe erklimmen sollte, nicht nur nach außen geführt werden, gegen die Angriffe der Bourgeoisie, sondern auch innerhalb der Internationalen selbst. Innerhalb ihrer Reihen führten die kleinbürgerlichen und entwurzelten Elemente einen erbitterten Kampf gegen die Verhängung dieser proletarischen politischen und organisatorischen Prinzipien, da dies die Eliminierung ihres eigenen Einflusses über die Arbeiterorganisation bedeutete. In diesem Sinn werden diese Sekten „..., im Anfange Hebel der Bewegung, ... ein Hindernis, sowie diese sie überholt; sie werden dann reaktionär" (Marx, Engels: Die angeblichen Spaltungen in der Internationale, MEW Bd. 18, S. 33/34).
Der Haager Kongreß setzte sich also selbst zum Ziel, die Sabotage der Reifung und Autonomie des Proletariats durch die Sektierer auszumerzen. Einen Monat vor dem Kongreß erklärte der Generalrat in einem Rundschreiben an alle Mitglieder der Internationalen, daß es höchste Zeit sei, ein für allemal die inneren Kämpfe zu beenden, die vom „Vorhandensein dieser parasitären Körperschaft" verursacht worden waren. Und er erklärte: „Indem die Allianz die Tätigkeit der Internationale gegen die Feinde der Arbeiterklasse lähmt, dient sie ausgezeichnet der Bourgeoisie und den Regierungen" (Engels: Der Generalrat an alle Mitglieder der IAA, MEW Bd. 18, S. 121).
Der Haager Kongreß enthüllte, daß die Sektierer, die nicht mehr Hebel der Bewegung, sondern zu Parasiten geworden waren, die auf Kosten der proletarischen Organisationen lebten, sich international organisiert hatten, um ihren Krieg gegen die Internationale zu koordinieren. Eher zogen sie es vor, die Arbeiterpartei zu zerstören, als zu akzeptieren, daß sich das Proletariat von ihrem Einfluß befreit. Es wurde enthüllt, daß der politische Parasitismus sich darauf vorbereitete, eine Allianz mit der Bourgeoisie zu bilden, um zu verhindern, auf dem berühmten „Müllhaufen der Geschichte" zu landen, wohin er gehört. Die Basis dieser Allianz war der gemeinsame Haß gegen das Proletariat, auch wenn dieser Haß nicht denselben Gründen entsprang. Eine der großen Errungenschaften von Den Haag war die Fähigkeit des Kongresses, das Wesen dieses politischen Parasitismus aufzuzeigen, der die Arbeit der Bourgeoisie ausübt und sich am Krieg der besitzenden Klassen gegen die kommunistischen Organisationen beteiligt.Die Aufgaben der Revolutionäre nach der Pariser Kommune
Das Bündnis zwischen Parasitismus und herrschenden Klassen
Die Delegierten bereiten sich auf die Konfrontation mit dem Bakunismus vor
Die schriftlichen Erklärungen, die von verschiedenen Sektionen nach Den Haag geschickt wurden, besonders aus Frankreich, wo die Assoziation heimlich arbeitete und viele Delegierte nicht den Kongreß besuchen konnten, zeigten die Stimmung innerhalb der Internationalen am Vorabend des Kongresses. Die Hauptpunkte, die behandelt werden sollten, waren die vorgeschlagene Ausweitung der Macht des Generalrates, die Orientierung zu einer politischen Klassenpartei und die Konfrontation mit Bakunins Allianz und den anderen eklatanten Verletzungen der Statuten.
Marx' Entscheidung, den Kongreß selbst zu besuchen, war nur eines von vielen Zeichen der Entschlossenheit innerhalb der Reihen der Organisation, die verschiedenen innerhalb der Assoziation entwickelten Komplotte, welche sich alle um Bakunins Allianz konzentrierten, aufzudecken und zu zerstören. Diese Allianz, eine verborgene Organisation in der Organisation, war eine Geheimgesellschaft, die entsprechend dem bürgerlichen Modell der Freimaurerei gegründet wurde. Die Delegierten waren sich völlig im klaren, daß hinter diesen sektiererischen Manövern um Bakunin die herrschende Klasse stand.
„Bürger, nie war ein Kongreß ernster und wichtiger als der, deren Tagung euch in Den Haag zusammengebracht hat. Was in der Tat diskutiert wird, wird nicht diese oder jene bedeutsame Frage der Gestalt, dieser oder jener banale Artikel der Statuten sein, sondern das eigentliche Leben der Assoziation.
Schmutzige Hände, besudelt mit republikanischem Blut, haben lange Zeit versucht, Zwietracht unter uns zu säen, wovon lediglich das kriminellste der Ungeheuer, Louis Bonaparte, profitieren würde; Intriganten, die mit Schande aus unserer Mitte ausgestoßen wurden - die Bakunins, Malons, Gaspard Blancs und Richards - versuchen, eine, wir wissen nicht wie geartete, Förderation zu gründen, bestimmt für ihre ehrgeizigen Projekte, die Assoziation zu zerschmettern. Also, Bürger, es ist dieser Keim der Zwietracht, grotesk in seiner Machart, aber gefährlich in seinen dreisten Manövern, der, koste es, was es wolle, zunichte gemacht werden muß. Sein Leben ist unvereinbar mit unserem, und wir können uns auf unsere unnachgiebige Energie stützen, um einen entscheidenden und brillanten Erfolg zu erringen. Seid ohne Mitleid, schlagt zu ohne Zögern, denn solltet ihr euch zurückziehen, solltet ihr euch schwächen lassen, würdet ihr nicht nur für die Katastrophe, die die Assoziation dann erleidet, verantwortlich sein, sondern auch und vor allem für die fürchterlichen Konsequenzen, die dies für die Sache des Proletariats bedeuten würde."
Entgegen der bakunistischen Forderung nach Autonomisierung der Sektionen und nach faktischer Abschaffung des Generalrats, dem Zentralorgan, das die Einheit der Internationalen repräsentierte, erklärten die Pariser Sektionen:
„Wenn ihr behauptet, daß der Rat eine nutzlose Körperschaft ist, daß die Förderationen es auch ohne ihn schaffen, indem sie untereinander korrespondieren (...), dann wird die Internationale Assoziation entstellt. Das Proletariat weicht zurück bis zur Periode der Korporationen (....) Also, wir Pariser erklären, daß wir nicht unser Blut in jeder Generation in Strömen vergossen haben für die Befriedigung engstirniger Interessen. Wir erklären, daß ihr überhaupt nichts über den Charakter und die Mission der Internationalen Assoziation begriffen habt" (Pariser Sektionen: M+D, S. 235).
(Ferré-Sektion, Paris: Minutes and Documents (M+D) of Hague Congress, S. 238; hier und im folgenden Übersetzung aus dem Englischen)Die Frage der Mandate
Was die Infiltration proletarischer Organisationen durch den politischen Parasitismus konkret bedeuten kann, wird von der Tatsache veranschaulicht, daß von den sechs für den Kongreß (2. - 7. September 1872) veranschlagten Tagen volle zwei Tage der Kontrolle der Mandate gewidmet werden mußten. Mit anderen Worten, es war nicht immer klar, welche Delegierte wirklich ein Mandat und von wem besaßen. In einigen Fällen war es nicht einmal klar, ob Delegierte Mitglieder der Organisation waren, oder ob die Sektionen, die sie geschickt hatten, tatsächlich existierten.
So hatte Serrailler, der Korrespondent für Frankreich im Generalrat, niemals von Sektionen aus Marseilles gehört, die einem Mitglied der Allianz das Mandat verliehen hatten. Noch hatte er jemals Mitgliedsgebühren von ihnen erhalten.
„Darüber hinaus ist er in Kenntnis gesetzt worden, daß kürzlich Sektionen für den Zweck gegründet wurden, Delegierte zum Kongreß zu schicken"
Die Anhänger Bakunins, die sich auf dem Kongreß in der Minderheit befanden, versuchten umgekehrt, verschiedene Mandate anzufechten und verschwendeten dabei erneut Zeit.
Das Mitglied der Allianz, Alerini, beantragte, die Autoren der „Angeblichen Spaltungen" - d.h. den Generalrat - auszuschließen. Ihr Verbrechen: die Verteidigung der Statuten der Organisation. Die Allianz wollte ebenfalls die existierenden Stimmrechte verletzen, indem den Mitgliedern des Generalrates als Delegierte, die ein Mandat von den Sektionen besaßen, das Stimmrecht verboten werden sollte.
Ein anderer Gegner der Zentralorgane, Mottershead, „fragt, warum Barry, der kein Führer in England ist und kein Gewicht hat, nichtsdestotrotz von einer deutschen Sektion zum Kongreß delegiert wurde". Marx erklärte in seiner Entgegnung, daß „für die Glaubwürdigkeit Barrys spricht, daß er nicht einer der sogenannten Führer der englischen Arbeiter ist, da diese Männer von der Bourgeoisie und der Regierung bestochen sind. Barry ist nur deshalb angegriffen worden, weil er sich weigert, Werkzeug in den Händen von Hales zu sein" (M+D, S. 124). Hales und Mottershead unterstützten die anti-organisatorischen Tendenzen in Großbritannien.
Da sie keine Mehrheit hatte, versuchte die Allianz inmitten des Kongresses einen Putsch gegen die Statuten der Internationale - entsprechend ihrer Sichtweise, wonach Statuten immer nur für die anderen da waren, nicht jedoch für die bakunistische Elite.
Im Antrag Nr. 4 des Kongresses brachte die spanische Allianz vor, daß nur die Stimmen jener Delegierten auf dem Kongreß zählen dürfen, die ein „imperatives Mandat" von ihren Sektionen erhielten. Die Stimmen der anderen Delegierten sollten erst dann zählen, nachdem ihre Sektionen über die Anträge des Kongresses diskutiert und abgestimmt hatten. Das Ergebnis wäre gewesen, daß die angenommenen Resolutionen erst zwei Monate nach dem Kongreß in Kraft getreten wären.
Dieser Antrag zielte auf nichts geringeres als auf die Zerstörung des Kongresses als die höchste Instanz der Organisation ab.
Morage kündigte dann an, „daß die Delegierten aus Spanien genaue Anweisungen erhalten haben, sich der Abstimmung zu enthalten, bis die Abstimmung über die Zahl der Wahlmänner, die von jeder Sektion gestellt werden, durchgeführt wird".
Die Antwort von Lafargue wurde im Protokoll aufgezeichnet - „Lafargue stellt fest, daß, obwohl er Delegierter aus Spanien ist, keine solchen Anweisungen erhalten habe". Dies enthüllt das Wesen der Funktionsweise der Allianz. Delegierte verschiedener Sektionen, von denen einige behaupteten, ein „imperatives" Mandat von ihren Sektionen erhalten zu haben, gehorchten in Wirklichkeit den geheimen Anweisungen der Allianz, einer verborgenen alternativen Führung, die gegen den Generalrat und die Statuten opponierte.
Um ihre Strategie zu verstärken, fuhren die Mitglieder der Allianz fort, den Kongreß zu erpressen. Angesichts der Weigerung des Kongresses, seine eigenen Statuten zu brechen, um die spanischen Bakunisten zufriedenzustellen, kündigte die rechte Hand Bakunins, Guillaume, an, „daß von jetzt an die Jura-Förderation nicht mehr an der Abstimmung teilnehmen wird" (M+D, S. 143).
Doch damit nicht genug, es wurden auch noch Drohungen ausgestoßen, den Kongreß zu verlassen.
In seiner Entgegnung auf diese Erpressung „erklärt (der Vorsitzende), daß die Statuten nicht vom Generalrat oder von individuellen Personen gemacht worden sind, sondern von der IAA und ihren Kongressen, und daß daher jeder, der die Statuten angreift, die IAA und ihre Existenz angreift".
Engels hob hervor: „Es ist nicht unser Fehler, daß die Spanier sich in der traurigen Position befinden, außerstande zu sein abzustimmen, noch ist es der Fehler der spanischen Arbeiter, sondern der des spanischen Förderalrates, der durchsetzt ist mit Mitgliedern der Allianz" (M+D, S. 142/143).
Bei der Konfrontation mit der Sabotage durch die Allianz formulierte Engels die Entscheidung, der der Kongreß gegenüberstand.
„Wir müssen uns entscheiden, ob die IAA weiterhin auf demokratischer Basis geführt oder von einer Clique (Zwischenrufe und Proteste bei dem Wort 'Clique') beherrscht werden soll, die heimlich und unter Verletzung der Statuten organisiert ist"
„Ranvier protestiert gegen die Drohung von Splingard, Guillaume und anderer, die Halle zu verlassen, was nur beweist, daß SIE es sind und nicht wir, die IM VORAUS die Frage als zur Diskussion stehend angekündigt hatten; er wünscht sich, daß alle Polizeispitzel auf der Welt sich so verabschieden."
„Wenn Morago soviel über den möglichen Despotismus von Seiten des Generalrates spricht, dann muß er sich vergegenwärtigen, daß seine und seiner Genossen Art zu sprechen, höchst tyrannisch ist, seitdem sie uns mit der Drohung, mit uns zu brechen, zwingen wollen, daß wir uns ihnen ausliefern."
Der Kongreß antwortete auch in der Frage der imperativen Mandate, welche bedeuten, den Kongreß in eine simple Wahlurne zu verwandeln, wo die Delegationen vorgefaßte Stimmen repräsentieren. Es wäre billiger, den Kongreß erst gar nicht abzuhalten und die Stimmen mit der Post zu schicken. Der Kongreß wäre nicht mehr die höchste Instanz der Einheit der Organisation, die ihre Entscheidungen souverän, als eine Körperschaft trifft.
„Serrailler sagt, daß er nicht wie Guillaume und seine Genossen gebunden ist, die sich bereits im voraus über alles eine Meinung gemacht haben, seitdem sie die imperativen Mandate akzeptiert hatten, welche sie dazu zwingen, in bestimmter Weise abzustimmen oder sich zu enthalten."
Die wirkliche Funktion des „imperativen Mandats" in der Strategie der Allianz wurde in Engels Artikel „Die imperativen Mandate auf dem Haager Kongreß" enthüllt.(Engels: Die imperativen Mandate auf dem Haager Kongreß, MEW Bd. 18, S.175)
„Warum bestehen die Allianzisten, diese eingefleischten Feinde jeden Autoritätsprinzips, mit solcher Hartnäckigkeit auf der Autorität der imperativen Mandate? Weil es für eine Geheimgesellschaft wie die ihrige, die im Schoße einer öffentlichen Gesellschaft wie der Internationale besteht, nichts Bequemeres gibt wie das imperative Mandat. Die Mandate der Verbündeten werden alle identisch sein; die der Sektionen, die dem Einfluß der Allianz nicht unterworfen sind oder gegen sie rebellieren, werden einander widersprechen, so daß der Geheimgesellschaft oftmals die absolute Mehrheit und stets die relative Mehrheit gehören wird; währenddessen auf einem Kongreß ohne imperative Mandate der gesunde Verstand der unabhängigen Delegierten diese bald zu einer gemeinsamen Partei gegen die Partei der Geheimgesellschaft vereinen wird. Das imperative Mandat ist ein äußerst wirksames Mittel der Beherrschung, und eben aus diesem Grunde unterstützt die Allianz ungeachtet ihres ganzen Anarchismus dessen Autorität."
(Intervention von Lafargue, M+D, S. 153)(M+D, S. 129)(M+D, S. 122). (M+D, S. 124). Der Kongreß mußte darüber abstimmen, ob diese Sektionen existierten oder nicht !
Die Frage der Finanzen: die „Mittel zur Kriegsführung"
Da die Finanzen als materielle Basis der politischen Arbeit für den Aufbau und die Verteidigung der revolutionären Organisation lebenswichtig sind, lag es auf der Hand, daß der Angriff gegen diese Finanzen eines der Hauptmittel zur Untergrabung der Internationalen durch den politischen Parasitismus war.
Vor dem Haager Kongreß wurden Versuche unternommen, die Zahlung der Mitgliedsbeiträge an den Generalrat, wie es die Statuten vorschrieben, zu boykottieren und zu sabotieren. Hinsichtlich der Politik jener, die in den US-Sektionen gegen den Generalrat revoltierten, erklärte Marx: „Die Weigerung, die Beiträge oder für Objekte zu zahlen, um die die Sektion vom Generalrat gebeten wurde, ist verbunden mit dem von der Jura-Förderation erteilten Rat, welcher besagt, daß, wenn sowohl Amerika als auch Europa sich weigerten, Beiträge zu zahlen, der Generalrat an seinen eigenen Kosten zugrundegehen würde" (M+D, S. 47).
Über die „rebellische" Zweite Sektion in New York: „Ranvier ist der Auffassung, daß die Statuten zu einem Spielzeug gemacht worden seien. Sektion Nr. 2 hat sich vom Förderationsrat getrennt, ist in Lethargie gefallen und hat in Anbetracht des Weltkongresses darum ersucht, auf ihm repräsentiert zu sein und gegen jene zu protestieren, die aktiv gewesen waren. Wie hat diese Sektion übrigens ihre Stellung mit dem Generalrat geregelt? Sie bezahlte ihre Beiträge nur bis zum 26. August. Dies überschreitet die Grenze zur Komödie und ist nicht zu tolerieren. Diese kleinen Klüngel, diese Sekten, diese Gruppen, die unabhängig voneinander und ohne gemeinsames Band sind, gleichen der Freimaurerei und können nicht in der Internationale geduldet werden." (M+D, S. 45)
Der Kongreß bestand richtigerweise darauf, daß nur Delegationen von Sektionen, die ihre Beiträge bezahlt hatten, am Kongreß teilnehmen durften.
Und wie „erklärte" Farga Pellicier das Ausbleiben der Beiträge der spanischen Allianzler? „Was die Beiträge angeht, erklärt er: Die Situation war schwierig, sie mußten gegen die Bourgeoisie kämpfen, und fast alle Arbeiter gehören Gewerkschaften an. Sie beabsichtigen, alle Arbeiter gegen das Kapital zu vereinen. Die Internationale macht große Fortschritte in Spanien, aber der Kampf ist kostspielig. Sie haben ihre Beiträge nicht bezahlt, aber sie werden wieder zahlen."
Mit anderen Worten, sie behielten das Geld der Organisation für sich selbst. Hier die Antwort des Schatzmeisters der Internationalen:
„Engels, Sekretär für Spanien, findet es befremdlich, daß die Delegierten mit Geld in ihren Taschen ankamen und immer noch nicht bezahlt haben. Auf der Londoner Konferenz haben alle Delegierte sofort bezahlt, und die Spanier sollten hier dasselbe machen, denn dies sei unerläßlich für die Gültigkeit ihrer Mandate"
Es überrascht kaum, daß die Allianz und ihre Anhänger daraufhin die Reduzierung der Mitgliedsbeiträge beantragten, um die Organisation zu schwächen. Der Kongreß beantragte ihre Erhöhung.
„Brismé ist für die Abschaffung der Beiträge, weil die Arbeiter an ihre Sektionen zu zahlen haben, an den förderalen Rat, und es ist eine große Last für sie, zehn Centimes pro Jahr dem Generalrat zu geben".
Darauf antwortete Frankel bei seiner Verteidigung der Organisation.
„Frankel ist Lohnarbeiter, und gerade er denkt, daß im Interesse der Internationale die Beiträge absolut erhöht werden müssen. Es gibt Förderationen, die erst in letzter Minute und so wenig wie möglich zahlen. Der Rat hat nicht einen Pfennig in der Kasse (...) Frankel ist der Auffassung, daß mit den Mitteln der Propaganda, die eine Erhöhung der Beiträge erlauben würde, die Spaltungen in der Internationale aufhören würden, und sie würden heute nicht existieren, wenn der Generalrat in der Lage gewesen wäre, seine Emissäre zu den verschiedenen Ländern zu schicken, wo diese Meinungsverschiedenheiten auftauchten"
(M+D, S. 95).In dieser Frage errang die Allianz einen Teilsieg: Die Beiträge blieben bei ihrer alten Höhe.
Schließlich wies der Kongreß entschieden die Verleumdungen der Allianz und der bürgerlichen Presse in dieser Frage zurück.
„Marx beobachtete, daß, obwohl die Mitglieder des Rates ihr eigenes Geld beisteuerten, um die Ausgaben der Internationale zu bezahlen, Verleumder jene Mitglieder beschuldigt haben, auf Kosten des Rates zu leben (...), von den Pfennigen der Arbeiter zu leben".
„Lafargue sagt, daß die Jura-Förderation eines der Sprachrohre jener Verleumdungen gewesen sei"
(M+D, S. 98, 169).(M+D, S.128). Zwei Seiten weiter lesen wir in den Protokollen: „Farga Pellicer erhebt sich schließlich und reicht dem Vorsitzenden die Kassenbücher und die Beiträge von der spanischen Förderation, außer für das letzte Vierteljahr", d.h. das Geld, das sie nicht zu haben vorgaben.Die Verteidigung des Generalrates: im Zentrum der Verteidigung der Internationalen
„Der Generalrat (...) stellt eine der wichtigsten Fragen auf die Tagesordnung, die auf dem Kongreß in Den Haag diskutiert werden müssen, die Revision der Allgemeinen Statuten und Verordnungen"
Die Untersuchung der Allianz
Am letzten Tag des Kongresses wurde der Bericht der Kommission vorgestellt und diskutiert, der sich mit der Untersuchung der Allianz befaßte.
Cuno erklärte: „Es ist absolut unbestreitbar, daß es Intrigen innerhalb der Assoziation gegeben hat; Lügen, Verleumdungen und Verrat sind bewiesen worden, die Kommission hat eine übermenschliche Arbeit geleistet, hat heute 13 Stunden hintereinander getagt. Nun verdient sie eine Abstimmung des Vertrauens, indem die im Bericht hervorgestellten Forderungen akzeptiert werden".
Tatsächlich war die Arbeit der Untersuchungskommission während des Kongresses enorm. Ein Berg von Dokumenten ist geprüft worden. Eine Reihe von Zeugen wurde vorgeladen, Zeugnis abzulegen über verschiedene Gesichtspunkte der Frage. Engels las den Bericht des Generalrates über die Allianz vor. Bezeichnenderweise war eines der Dokumente, die der Generalrat der Kommission präsentierte, die „Allgemeinen Statuten der Internationalen Arbeiterassoziation nach dem Genfer Kongreß von 1866". Diese Tatsache veranschaulicht, daß das Problem, das die Internationale bedrohte, nicht die Existenz von politischen Divergenzen war, die normalerweise im von den Statuten geschaffenen Rahmen behandelt werden konnten, sondern die systematischen Verletzungen der Statuten selbst. Das Trampeln auf die organisatorischen Klassenprinzipien des Proletariats bildet immer eine tödliche Gefahr für die Existenz und den Ruf kommunistischer Organisationen. Die Präsentation der geheimen Statuten der Allianz durch den Generalrat war Beweis genug, daß dies hier der Fall war.
Die vom Kongreß gewählte Kommission hat sich die Arbeit nicht leicht gemacht. Die Dokumentation ihrer Arbeit ist so lang wie alle anderen Dokumente des Kongresses zusammengenommen. Das längste dieser Dokumente, Utins Bericht, beauftragt von der Londoner Konferenz ein Jahr zuvor, enthält fast 100 Seiten. Schließlich stellte der Haager Kongreß die Veröffentlichung eines noch längeren Berichts in Auftrag, das berühmte Dokument „Die Allianz der Sozialistischen Demokratie und die Internationale Arbeiterassoziation". Revolutionäre Organisationen, die nichts vor dem Proletariat zu verbergen haben, haben stets gewollt, daß das Proletariat über solche Fragen informiert wird, soweit es die Sicherheit der Organisation zuläßt.
Die Kommission stellte ohne Zweifel fest, daß Bakunin mindestens dreimal die Allianz aufgelöst und wieder gegründet hatte, um die Internationale in die Irre zu führen, daß sie eine Geheimorganisation innerhalb der Internationalen war, die im Rücken der Organisation gegen die Statuten arbeitete, mit dem Ziel, jene Körperschaft zu übernehmen oder zu zerstören.
Die Kommission erkannte auch den irrationalen, esoterischen Charakter dieser Formation.
„Es wird aus der ganzen Organisation ersichtlich, daß es drei verschiedene Grade gibt, von denen wenige die anderen völlig beherrschten. Die ganze Angelegenheit scheint so abgehoben und exzentrisch zu sein, daß sich die ganze Kommission ständig vor Heiterkeit kugelte. Diese Art von Mystizismus wird allgemein als Verrücktheit angesehen. Die ganze Organisation manifestiert sich als ein einziger Absolutismus."
Die Arbeit der Kommission wurde durch verschiedene Faktoren behindert. Einer davon war die Abwesenheit von Bakunin selbst auf dem Kongreß. Nachdem er erst in seiner großmäuligen Art erklärt hatte, daß er zum Kongreß kommen würde, um seine Ehre zu verteidigen, zog er es vor, seine Verteidigung seinen Jüngern zu überlassen. Aber er gab ihnen eine Strategie auf den Weg, die darauf abzielte, die Untersuchungen zu sabotieren. Erstens weigerten sich seine Anhänger, im allgemeinen „aus Sicherheitsgründen", irgendetwas über die Allianz oder Geheimgesellschaften preiszugeben, als ob sich deren Aktivitäten gegen die Bourgeoisie und nicht gegen die Internationale richteten. Guillaume wiederholte, was er bereits auf dem Kongreß der Schweiz im April 1870 vertreten hatte: „Jedes Mitglied der Internationale hat voll und ganz das Recht, irgendeiner Geheimgesellschaft beizutreten, selbst den Freimaurern. Jede Untersuchung einer Geheimgesellschaft käme einfach einer Denunziation bei der Polizei gleich" (Nicolaevsky: Karl Marx, S.387).
Zweitens sah das imperative Mandat der Jura-Delegierten für den Kongreß vor, daß „die Jura-Delegierten alle persönlichen Fragen abstellen und Diskussionen auf diesem Feld nur dann abhalten, wenn sie dazu gezwungen werden, wobei sie dem Kongreß vorschlagen, die Vergangenheit der Vergessenheit zu überlassen und für die Zukunft Ehrengerichte zu wählen, die jederzeit zu entscheiden haben, wenn eine Anschuldigung gegen ein Mitglied der Internationale erhoben wird" (M+D, S. 325).
Dies ist ein Dokument des politischen Lavierens. Die Klärung der Rolle Bakunins als Anführer eines Komplotts gegen die Internationale wird abgetan als persönliche, nicht politische Frage. Untersuchungen sollen „für die Zukunft" aufgehoben werden und nehmen die Form einer permanenten Institution an, die irgendwelche Zänkereien in der Art bürgerlicher Gerichte regelt. Eine proletarische Untersuchungskommission oder ein Ehrengericht wird so völlig verwässert.
Drittens stellt sich die Allianz als „Opfer" der Organisation dar. Guillaume bestritt die „Macht des Generalrates, eine Inquisition über die Internationale zu errichten" (M+D, S. 84).
Er bekräftigte, daß „der ganze Prozeß ... die sogenannte Minderheit töten soll (...) Es ist das förderalistische Prinzip, das hier verdammt werden soll" (M+D, S. 172).
„Alerini ist der Meinung, daß die Kommission lediglich moralische Überzeugungen und keine materiellen Beweise hat; er war ein Mitglied der Allianz und stolz darauf (...) Aber ihr seid eine heilige Inquisition; wir fordern eine öffentliche Untersuchung und schlüssige, greifbare Beweise."
Der Kongreß ernannte einen Symphatisanten Bakunins, Splingard, zum Mitglied der Kommission. Dieser Splingard mußte zugeben, daß die Allianz als eine Geheimgesellschaft innerhalb der Internationalen existiert hat, obwohl er die Funktion der Kommission nicht begriff. Er sah seine Rolle als eine Art „Rechtsanwalt, der Bakunin verteidigt" (der eigentlich selbst alt genug sein sollte, sich selbst zu verteidigen), statt als Teil eines kollektiven Untersuchungsausschusses.
„Marx sagt, daß sich Splingard in der Kommission wie ein Anwalt der Allianz verhalten habe, nicht als ein unparteiischer Richter".
Marx und Lucain antworteten auf die andere Beschuldigung, daß es „keine Beweise" gebe.
Splingard „weiß sehr gut, daß Marx all jene Dokumente Engels gab. Der spanische Föderalrat besorgte selbst Beweise, und er (Marx) andere aus Rußland hinzu, nur könne er den Namen des Absenders nicht preisgeben; in dieser Angelegenheit hat die Kommission im allgemeinen ihr Ehrenwort gegeben, nicht irgendetwas, was davon handelt, insbesondere irgendwelche Namen, preiszugeben; ihre Entscheidung über diese Frage ist unumstößlich".
Lucain „fragt, ob sie warten müssen, bis die Allianz die Internationale zertrümmert und desorganisiert hat und dann die Beweise herausrückt. Wir werden uns jedoch weigern, so lange zu warten, wir greifen das Übel an, wo wir es sehen, weil das unsere Pflicht ist" (M+D, S. 171).
Außer der bakunistischen Minderheit unterstützte der Kongreß energisch die Schlußfolgerungen seiner Kommission. Tatsächlich forderte die Kommission lediglich drei Ausschlüsse, nämlich den von Bakunin, Guillaume und Schwitzguebel. Nur die beiden ersten wurden vom Kongreß akzeptiert.
Soweit zur Legende, wonach die Internationale eine unbequeme Minderheit durch Disziplinarmaßnahmen eliminieren wollte! Im Gegensatz zu dem, was Anarchisten und Rätekommunisten behaupten, haben proletarische Organisationen solche Maßnahmen nicht nötig; sie haben keine Angst vor, sondern ein starkes Interesse an einer totalen politischen Klärung durch die Debatte. Und sie schließen nur im außergewöhnlichen Falle einer schweren Disziplinlosigkeit und Untreue Mitglieder aus. Wie Johannard in Den Haag sagte, ist „der Ausschluß aus der IAA ... die schlimmste und unehrenhafteste Strafe, die einem Mann passieren kann; solch ein Mann könnte niemals wieder einer honorigen Gesellschaft angehören" (M+D, S. 171).
(S. 170) (M+D, S. 339)Die parasitäre Front gegen die Internationale
Wir wollen uns hier nicht mit der anderen dramatischen Entscheidung auf dem Kongreß befassen, den Umzug des Generalrates von London nach New York. Das Motiv hinter diesem Vorschlag war die Tatsache, daß, auch wenn die Bakunisten besiegt waren, der Generalrat in London in die Hände einer anderen Sekte fallen würde, der Blanquisten. Weil letztere sich weigerten, das internationale Zurückfluten des Klassenkampfes anzuerkennen, das von der Niederlage der Pariser Kommune verursacht worden war, riskierten sie in einer Reihe von sinnlosen Barrikadenkonfrontationen die Zerstörung der Arbeiterbewegung. In der Tat markierte die Niederlage in Paris den Anfang vom Ende der Ersten Internationalen (siehe Internationale Revue Nr. 18), wobei Marx und Engels zu jener Zeit hofften, den Generalrat später wieder zurückzuverlegen.
Stattdessen wollen wir diesen Artikel mit einer der großen historischen Errungenschaften des Haager Kongresses schließen. Diese Errungenschaft, die in der Nachwelt meist ignoriert oder völlig mißverstanden wurde (z.B. von Franz Mehring in seiner Biographie von Marx), war die Identifizierung der Rolle des politischen Parasitismus gegen die Arbeiterorganisationen.
Der Haager Kongreß zeigte auf, daß Bakunins Allianz nicht allein handelte, sondern das Koordinationszentrum einer von der Bourgeoisie unterstützten parasitären Opposition gegen die Arbeiterbewegung war.
Einer der Hauptverbündeten der Allianz war die Gruppe um Woodhull und West in Amerika, die man kaum „Anarchisten" nennen konnte.
„Wests Mandat wurde von Victoria Woodhull unterzeichnet, die schon seit Jahren Intrigen spinnt, um Präsident der USA zu werden, Präsidentin der Spiritualisten ist, die freie Liebe predigt, im Bankgeschäft tätig ist etc."
Die Verbindung dieser Elemente mit dem internationalen Parasitismus wurde von Sorge enthüllt.
„Sektion Nr. 12 nahm die Korrespondenz der Jura-Förderation und des Universal Federalist Council mit Vergnügen entgegen. Sektion Nr. 12 hat stets heimlich Intrigen ausgeführt und hartnäckig versucht, die oberste Führung der IAA zu erlangen, sie veröffentlichte selbst Entscheidungen des Generalrats, die nicht in ihrem Sinne waren, und interpretierte sie zu ihrem eigenen Vorteil. Später exkommunizierte sie die französischen Kommunisten und die deutschen Atheisten. Hier fordern wir Disziplin und Unterordnung nicht unter Personen, sondern unter das Prinzip, unter die Organisation; um Amerika zu besiegen, brauchen wir absolut die Iren, und sie werden nie auf unserer Seite sein, wenn wir nicht alle Verbindungen mit der Sektion Nr. 12 und den „freien Liebenden' abbrechen"
(S. 136).Diese internationale Koordination der Angriffe gegen die Internationale, mit den Bakunisten im Zentrum, wurde in der Diskussion noch klarer.
„Le Moussu liest aus dem Bulletin de la Fédération Jurassienne eine Reproduktion eines Briefes vor, der vom Spring Street Council als Antwort auf die Anordnung, die Sektion Nr. 12 zu suspendieren, an ihn adressiert war"
„Le Moussu lenkt die Aufmerksamkeit des Kongresses auf das Zusammentreffen der Angriffe auf den Generalrat und seine Mitglieder, der im Bulletin der Jura-Förderation unternommen wurde, mit jenen Angriffen, die von ihrer Schwesterförderation unternommen und von den Herren Vesinier und Landeck veröffentlicht wurden, wobei das Blatt der letztgenannten als ein Sprachrohr der Polizei entlarvt und seine Herausgeber als Polizeispitzel von der Flüchtlingsgesellschaft der Kommune in London ausgeschlossen wurden. Zweck dieser Fälschung ist es, die Kommune-Mitglieder im Generalrat als Abenteurer des bonapartistischen Regimes darzustellen, während die anderen Mitglieder, diese Wichte, die sich weiterhin einschmeicheln, Bismarckisten sind, als ob die wahren Bonapartisten und Bismarckisten nicht jene sind, die, wie all diese mittelmäßigen Schreiberlinge all der mannigfaltigen Förderationen, hinter den Bluthunden aller Regierungen folgen, um die wahren Verfechter des Proletariats zu beleidigen. Deshalb sage ich diesen schändlichen Beleidigern: Ihr seid würdige Handlanger der Bismarckschen, bonarpartistischen und thieristischen Politik"
und mit den Worten schließt: „zugunsten der Bildung einer neuen Assoziation, in der die Dissidenten Spaniens, der Schweiz und Londons vereinigt sind. Unzufrieden in Anbetracht der Autorität, die der Generalrat vom Kongreß erhält und statt ihre Klagen aufzuschieben, wie es die Statuten niedergelegt haben, haben diese Individuen also bis heute die Absicht, eine neue Gesellschaft zu bilden und offen mit der Internationalen zu brechen."(S. 50, 51).Über den Zusammenhang zwischen der Allianz und Landeck: „Dereure informiert den Kongreß darüber, daß eine knappe Stunde zuvor Alerini ihm erzählte, daß er (Alerini) ein enger Freund von Landeck war, der als Polizeispitzel in London bekannt war" (S. 472).
Der deutsche Parasitismus war in Gestalt der aus dem Deutschen Arbeiterbildungsverein ausgeschlossenen Lassalleaner über den oben erwähnten Universal Federalist Council in London, wo sie mit anderen Feinden der Arbeiterbewegung, wie den französischen radikalen Freimaurern und den italienischen Mazzinisten, kollaborierten, ebenfalls mit diesem internationalen parasitären Netzwerk verknüpft.
„Die bakunistische Partei in Deutschland war die Allgemeine Assoziation deutscher Arbeiter unter Schweitzer, und letzterer war endgültig als Polizeiagent demaskiert"
(Intervention von Hepner, S. 160).Der Kongreß zeigte auch die Kollaboration zwischen den Schweizer Bakunisten und den britischen Reformisten der British Federation unter Hales auf.
Tatsächlich bildete die Bourgeoisie, abseits der Infiltration und Manipulation degenerierter Sekten, die einst zur Arbeiterklasse gehörten, auch von sich aus Organisationen, um die Internationale zu bekämpfen. Die Philadelphier und die Mazzinisten, die in London angesiedelt waren, versuchten, den Generalrat direkt zu übernehmen, wurden aber besiegt, als ihre Mitglieder im September 1865 aus dem Unterkomitee des Generalrates entfernt wurden.
„Der prinzipielle Feind der Philadelphier, der Mann, der verhinderte, daß die Internationale zur Plattform ihrer Aktivitäten wurde, war Karl Marx"
Die zerstörerische Aktivität dieses Milieus wurde von den terroristischen Provokationen der Geheimgesellschaft von Felix Pyat, der „Republikanischen Revolutionären Kommune", fortgesetzt. Diese Gruppe, die aus der Internationalen ausgeschlossen und von ihr öffentlich verurteilt worden war, fuhr fort, im Namen der Internationalen zu wirken, wobei sie ständig den Generalrat angriff.
In Italien zum Beispiel bildete die Bourgeoisie eine gewisse Società Universale dei Razionalisti unter Stefanoni, um die Internationale in diesem Land zu bekämpfen. Ihre Zeitung veröffentlichte die Lügen von Vogt und den deutschen Lassalleanern gegen Marx und verteidigte inbrünstig Bakunins Allianz.
Das Ziel dieses Netzwerkes von Pseudorevolutionären war, „Mitglieder der Internationalen auf eine Weise zu verleumden, die den bürgerlichen Zeitungen, deren üble Inspiratoren sie sind, die Schamröte ins Gesicht treibt, das ist es, was sie Einheitsappell an die Arbeiter nennen" (Intervention von Duval, S. 99).
Daher stand die lebenswichtige Notwendigkeit, die Organisation gegen all diese Angriffe zu verteidigen, im Mittelpunkt der Interventionen von Marx auf diesem Kongreß, dessen Wachsamkeit und Entschlossenheit uns heute im Angesicht ähnlicher Angriffe leiten muß.
„Jeder, der besonders bei der Erwähnung der Polizeiabteilungen lächelt, muß wissen, daß solche Abteilungen in Frankreich, Österreich und anderswo gebildet wurden, und der Generalrat erhielt ein Gesuch aus Österreich, keine Sektion anzuerkennen, die nicht von Delegierten des Generalrats oder der dortigen Organisation gegründet wurde. Vesinier und seine Genossen, die kürzlich von den französischen Flüchtlingen ausgeschlossen wurden, sind natürlich für die Jura-Förderation (...) Individuen wie Vesinier, Landeck und andere gründen nach meiner Auffassung zunächst einen Förderalrat und dann eine Förderation und Sektionen; Agenten von Bismarck könnten dasselbe tun, daher muß der Generalrat das Recht haben, einen Förderalrat oder eine Förderation aufzulösen oder zu suspendieren (...) In Österreich bilden Raufbolde, Ultramontane, Radikale und Provokateure Sektionen, um die IAA zu diskreditieren; in Frankreich bildete ein Polizeikommissariat eine Sektion."
„Es gab den Fall einer Suspendierung eines Förderalrates in New York; es mag sein, daß in anderen Ländern Geheimgesellschaften Einfluß über Förderalräte erlangen wollen, sie müssen suspendiert werden. Was die Leichtigkeit angeht, mit der Vesinier, Landeck und ein deutscher Polizeiinformant ungehindert Förderationen bilden konnten, das darf nicht passieren. Monsieur Thiers macht sich selbst zum Lakaien aller Regierungen gegen die Internationale, und der Rat muß die Macht haben, alle zerstörerischen Elemente zu entfernen (...) Eure Ausdrücke der Besorgnis sind nur Tricks, weil ihr jenen Gesellschaften angehört, die im Geheimen handeln und höchst autoritär sind."
Im vierten und letzten Teil dieser Reihe werden wir uns mit Bakunin, dem politischen Abenteurer, befassen, wobei wir die Lehren aus der Geschichte der Arbeiterklasse ziehen werden.
Kr.
(S. 45 - 47)(S. 154 - 155) (Nicolaevsky: Geheimgesellschaften und die Erste Internationale, S. 52). Die von Nicolaewsky behauptete direkte Verbindung zwischen diesem Milieu und den Bakunisten ist mehr als wahrscheinlich, betrachtet man ihre offene Identifikation mit den Methoden und Organisationen der Freimaurerei. Die Gruppe „richtete den notorischen Appell an die englisch sprechenden Bürger der Vereinigten Staaten, der alle Arten von Unsinn der IAA zuschrieb und auf dessen Basis viele ähnliche Sektionen gegründet wurden. Unter anderem erwähnte der Appell die persönliche Freiheit, die gesellschaftliche Freiheit (freie Liebe), die Art der Kleidung, das Wahlrecht für Frauen, eine Weltsprache etc. (...) Sie stellte die Frauenfrage vor der Arbeiterfrage und weigerte sich anzuerkennen, daß die IAA eine Arbeiterorganisation ist." (Intervention von Marx, S. 133)(Resolution des Generalrates über die Tagesordnung des Haager Kongresses, M+D, S. 23 - 24).
Was die Funktion anging, galt das Hauptanliegen folgender Veränderung der allgemeinen Statuten:
„Art. 2 - Der Generalrat ist gehalten, die Kongreßbeschlüsse auszuführen und darauf zu achten, daß die Grundsätze, Statuten und Verwaltungsverordnungen der Internationale in jedem Lande strikt eingehalten werden.
Art. 6 - Der Generalrat hat ebenfalls das Recht, Zweiggesellschaften, Sektionen, Förderalräte oder Förderalkomitees oder Förderationen der Internationale bis zum nächsten Kongreß zu suspendieren".
Im Gegensatz dazu trachteten die Feinde der Entwicklung der Internationalen danach, ihre zentralisierte Einheit zu zerstören. Die Vortäuschung, daß diese Opposition motiviert wurde von einer „prinzipiellen Opposition zur Zentralisation" (Übersetzung aus dem Englischen), wurde, sofern es die Allianz anging, durch deren eigene Geheimstatuten widerlegt, in denen die „Zentralisierung" in die persönliche Diktatur eines Mannes, „Citizen B" (Bakunin), umgewandelt wurde. Hinter der bakunistischen Zuneigung zum Förderalismus verbarg sich das Verständnis, daß die Zentralisierung eines der Hauptmittel war, mit denen sich die Internationale ihrer Zerstörung erwehrte, indem sie verhinderte, in kleine Stücke zerteilt zu werden. Zum Zwecke dieser „heiligen Zerstörung" mobilisierten die Bakunisten die förderalen Vorurteile der kleinbürgerlichen Elemente innerhalb der Organisation.
„Brismé will, daß die Statuten zuerst diskutiert werden, da es möglich ist, daß es keinen Generalrat mehr geben könnte und folglich auch keine Machtbefugnisse dafür benötigt würden. Die Belgier wollen keine Ausweitung der Machtbefugnisse des Generalrates, im Gegenteil, sie kamen hierher, um ihm die Krone wegzunehmen, die er an sich gerissen hatte"
(M+D, S. 141).Sauva, USA: „Seine Mandatgeber wollen, daß der Rat erhalten bleibt, aber an erster Stelle wollen sie, daß er keine Rechte hat und daß dieser Souverän nicht das Recht haben sollte, seinen Dienern Weisungen zu erteilen (Gelächter)".
Der Kongreß wies diese Versuche zurück, die Einheit der Organisation zu zerstören, indem er die Stärkung des Generalrates annahm und somit ein Signal gab, dem Marxisten bis heute gefolgt sind. Wie Hepner während der Debatte erklärte: „Gestern abend wurden zwei große Ideen erwähnt: Zentralisation und Förderation. Das letztere drückt sich selbst im Abstentionismus aus, aber diese Enthaltung von allen politischen Aktivitäten führt ins Polizeirevier".
Und Marx: „Sauva hat seit London seine Meinung geändert. Bezüglich der Autorität war er in London für die Autorität des Generalrates (...), hier hat er das Gegenteil vertreten" (M+D, S. 89).(M+D, S. 73).
Gegen das Aufrühren kleinbürgerlicher Ängste vor einer „Diktatur" durch die Bakunisten argumentierte Marx:
„Aber gleich ob wir dem Generalrat die Rechte eines Negerfürsten oder die des russischen Zaren gewähren, seine Macht ist illusorisch, sobald der Generalrat aufhört, den Willen der Mehrheit der IAA auszudrücken. Der Generalrat hat keine Armee, kein Budget, er ist nur eine moralische Kraft, und er wird immer machtlos sein, wenn er nicht die Unterstützung der gesamten Assoziation hat"
(M+D, S. 154).Der Kongreß stellte auch eine Verbindung zwischen der anderen großen Änderung in den Statuten, die er annahm, nämlich jene von der Notwendigkeit einer politischen Klassenpartei und der Frage der proletarischen Prinzipien der Funktionsweise her. Diese Verbindung ist der Kampf gegen den „Anti-Autoritarismus" als eine Waffe sowohl gegen die Partei als auch gegen die Parteidisziplin.
„Hier haben wir gegen die Autorität gesprochen: Wir sind auch gegen Exzesse jeder Art, aber eine gewisse Autorität, ein gewisses Prestige wird immer notwendig sein, um einen Zusammenhalt in der Partei zu schaffen. Es ist logisch, daß solche Anti-Autoritären auch die Förderalräte, die Förderationen, die Komitees und selbst die Sektionen abschaffen müssen, denn Autorität wird in einem größeren oder kleineren Umfang von ihnen allen ausgeübt. Sie müssen überall eine absolute Anarchie etablieren, das heißt, sie müssen die militante Internationale in eine kleinbürgerliche Partei mit Schlips und Kragen wenden. Wie kann man nach der Kommune etwas gegen Autorität einwenden? Wir deutschen Arbeiter zumindest sind davon überzeugt, daß die Kommune größtenteils deshalb fiel, weil sie nicht genug Autorität ausübte!"
(M+D, S. 161).„Marx sagt, daß es in der Diskussion über die Machtbefugnisse des Rates nicht um uns geht, sondern um die Institution. Marx hat angeführt, daß er eher für die Abschaffung des Rates stimmen würde, als für einen Rat, der lediglich ein Briefkasten sein würde"
(Resolutionen über die Verwaltungsverordnungen, MEW Bd. 18, S. 150)Die Lehren aus diesem Kampf gegen den Parasitismus auf dem Haager Kongreß sind heute besonders relevant. Aufgrund des Bruchs in der organischen Kontinuität mit der vergangenen Arbeiterbewegung gibt es viele Parallelen in der Entwicklung des revolutionären Milieus nach 1968 und jener des Beginns der Arbeiterbewegung. Insbesondere gibt es eine starke Parallele, um nicht zu sagen: Identität, zwischen der Rolle des politischen Parasitismus zu Bakunins Zeiten und heute.