Korrespondenz zwischen der IKS und dem IBRP: Epilog vom 3.11.04

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Am 2. November erschien auf der Site des IBRP endlich die Stellungnahme, die wir von ihm als "Recht der Gegendarstellung" verlangt hatten, d.h. elf Tage nachdem wir unsere erste diesbezügliche E-mail geschickt hatten (siehe vorhergehende Briefe). Wir nehmen zur Kenntnis, dass das IBRP schließlich unserer Aufforderung nachgekommen ist.

Die Frage stellt sich aber, warum das IBRP so viel Zeit verstreichen ließ, um zu reagieren, und damit zuließ, dass die "ekelerregende" Erklärung des so genannten „Circulo“ mit voller Unterstützung des IBRP publiziert wurde.

Man könnte annehmen, dass es an einem bloß technischen Problem lag: E-mail Adresse nicht zugänglich, der für die E-mails verantwortliche Genosse „vergesslich“ oder krank usw. Um diese Risiken möglichst zu vermeiden, schickten wir unsere E-mails an sechs verschiedene Adressen (Italien, Großbritannien, Frankreich, Kanada, Vereinigte Staaten, Kolumbien). Aber anscheinend handelte es sich nicht um ein solches Problem, denn wir erhielten eine E-mail des IBRP vom 24. Oktober (die allerdings aus irgendeinem Grund erst am 31. Oktober versandt wurde), die auf einen Teil unseres Schreibens vom 22. Oktober (zu einem weniger dringenden Thema) antwortete. Offensichtlich wurde unsere Nachricht vom 22. Oktober durch das IBRP frühzeitig empfangen. Trotzdem verliert diese erste Antwort des IBRP nicht ein Wort zu unserer Anfrage betreffend Veröffentlichung der "Gegendarstellung".

Effektiv veröffentlichte das IBRP unsere Stellungnahme drei Tage, nachdem wir auf unserer eigenen Website den dritten Brief an diese Organisation publiziert hatten, der wie folgt endete: "In Anbetracht eures Schweigens und eurer Haltung, die darauf hinweist, dass ihr euch weigert, unsere Stellungnahme zu verbreiten, sehen wir uns gezwungen, unsere früheren Briefe an euch auf unserer Webseite zu veröffentlichen. Genossen, wir möchten noch einmal unterstreichen, dass euer fortgesetztes Schweigen gleichbedeutend ist mit der Unterstützung für die infamen Verleumdungen des ‚Zirkels‘ gegen unsere Organisation." Diese unsere Absicht setzten wir sofort in die Tat um.

Abgesehen davon scheint es uns, dass es noch eine weitere Erklärung für das plötzliche Erwachen des IBRP nach einer Woche des Schlummerns gibt: Das IBRP versteht langsam, dass der sogenannte "Circulo", in welchen es so große Hoffnungen gesetzt hatte (und dessen üble Erklärung vom 12. Oktober zu publizieren dem IBRP so großes Vergnügen bereitete), nichts als ein elender Betrug ist, der von einer Einzelperson von A bis Z aufgezogen worden war, die nicht einmal den Unterschied zwischen der Kommunistischen Linken und dem Stalinismus zu kennen scheint. Dies ist der Punkt, den wir in unserem Text "Circulo de Comunistas Internacionalistas: Betrug oder Wirklichkeit?" nachwiesen, der am 27. Oktober auf unserer Website publiziert wurde. Möglicherweise konnte dieser Text die Augen der Militanten des IBRP öffnen.

Auf jeden Fall bedauern wir es sehr, dass so viel Zeit verstrich, bis das IBRP sich nach all den Eskapaden dessen, der sich "der Zirkel" nennt, und nach nicht weniger als drei Briefen unsererseits endlich dazu entschloss, diese elementare Geste der guten Nachbarschaft zwischen zwei Organisationen zu vollziehen, die sich zur Kommunistischen Linken zählen. Diese Haltung des IBRP ist kein Ruhmesblatt.

IKS, 3. November 2004

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