Das verborgene Erbe der Linken des Kapitals Teil 1: Eine falsche Auffassung von der Arbeiterklasse

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Eine der Schwierigkeiten, mit denen revolutionäre Organisationen der Kommunistischen Linken konfrontiert sind, ist die Tatsache, dass viele ihrer Militanten früher Mitglieder bei Parteien oder Gruppen der Linken und der extremen Linken des Kapitals waren (Sozialistische und Kommunistische Parteien, beeinflusst vom Trotzkismus, Maoismus, oder gar vom offiziellen Anarchismus und der so genannten "Neue Linke" von Syriza oder Podemos). Das ist unvermeidlich, aus dem einfachen Grund, weil kein Militanter mit einer vollständigen und unmittelbaren Klarheit geboren wird. Diese Etappe hinterlässt jedoch ein schwer zu überwindendes Handicap: Es ist möglich, mit den politischen Positionen dieser Organisationen (Gewerkschaftsbewegung, Vaterlandsverteidigung und Nationalismus, Teilnahme an Wahlen usw.) zu brechen, aber es ist viel schwieriger, sich von Haltungen, Denkweisen, Diskussionsweisen, Verhaltensweisen, Vorstellungen zu befreien, die diese Organisationen nachhaltig ausstrahlen und die zum Kern ihrer Funktionsweise gehören.

Dieses Erbe, das wir als das verborgene Erbe der Linken des Kapitals bezeichnen, trägt dazu bei, in den revolutionären Organisationen Spannungen zwischen den Genossen zu schüren, Misstrauen, Rivalitäten, destruktive Verhaltensweisen, Blockade der Debatte, abweichende theoretische Positionen usw. zu provozieren, die in Verbindung mit dem Druck der bürgerlichen und kleinbürgerlichen Ideologie den revolutionären Organisationen schweren Schaden zufügen können. Das Ziel dieser Artikelreihe, die wir hiermit beginnen, besteht darin, dieses erdrückende Gewicht zu identifizieren und zu bekämpfen.

Die Linke des Kapitals: kapitalistische Politik im Namen des "Sozialismus"

Seit ihrem ersten Kongress (1975) hat sich die IKS mit dem Problem von Organisationen befasst, die falsche Behauptungen über den "Sozialismus" aufstellen, während sie tatsächlich kapitalistische Politik betreiben. Die Plattform der IKS, die von diesem Kongress angenommen wurde, sagt dazu in Punkt 13: "All jene Parteien oder Organisationen, die heute bestimmte Staaten oder Fraktionen der Bourgeoisie gegen andere verteidigen, auch wenn nur “bedingt” oder “kritisch" - sei es im Namen des “Sozialismus”, der “Demo­kratie”, des “Antifaschismus”, der “nationalen Unab­hängigkeit”, der ‚Einheitsfront‘ oder des “ge­ringeren Übels” -, die ihre Politik auf dem bürgerlichen Wahlzir­kus aufbauen, die an den arbeiterfeind­lichen Aktivitä­ten der Gewerkschaf­ten mitwirken oder an den Mystifizierungen der Selbstverwaltung, sind Organe des politischen Apparates des Kapitals. Dies trifft ins­besondere auf die “sozialisti­schen” und “kommunisti­schen” Parteien zu.“

Unsere Plattform konzentriert sich auch auf das Problem der Gruppen, die sich "links" von diesen größeren Parteien stellen, indem sie oft „heftige Kritik" an ihnen üben und "radikalere" Posen einnehmen: "All die sog. “revolutionären” Strö­mungen - der Maoismus, der nur eine Variante jener Parteien ist, die sich endgültig der Bourgeoisie angeschlossen haben; der Trotzkismus, der, nachdem er anfangs eine proletarische Reaktion gegen den Verrat der Kommunisti­schen Parteien gewesen war, einem ähnlichen Degenerationsprozess anheimfiel, oder der traditionelle Anar­chismus, der heute die gleiche po­litische Vorgehensweise vertritt und bestimmte Positionen mit den KPs und den sozialistischen Par­teien teilt (wie z.B. antifaschistische Bündnisse) - gehö­ren dem gleichen Lager an: dem des Kapitals. Ihr ge­ringerer Einfluss oder ihre radikalere Spra­che ändern nichts an den bürgerli­chen Grundlagen ihres Programms und ihrem Wesen, sondern macht sie zu nützli­chen Zutreibern, Anhängseln und Stellvertretern der etablierten Parteien..“

Um die Rolle der Linken und der extremen Linken des Kapitals zu verstehen, muss man daran erinnern: „Im politischen und sozialen Bereich drückt sich die Tendenz zum Staatskapitalismus durch die Tatsache aus, dass sowohl in den extremsten totalitären Formen wie dem Faschismus oder dem Stalinismus als auch in der Form, die sich unter der demokrati­schen Maske versteckt, der Staatsapparat und vor allem die Exekutiv­gewalt eine immer mächtigere Kontrolle ausüben, die alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens durchdringen. Auf einer ungleich höhe­ren Ebene als in der Deka­denz des Römischen Reiches oder des Feudalismus ist der Staat des dekadenten Kapitalismus zu einer Furcht erregenden, kalten und anonymen Maschinerie geworden, die die eigentliche Grund­lage der bürgerlichen Gesellschaft ruiniert hat." [Punkt 4 Plattform der IKS].[1]

Dieses Wesen trifft auf offen diktatorische Einparteienregime (Stalinismus, Nationalsozialismus, Militärdiktaturen) ebenso zu wie auf die demokratischen Regime.

In diesem Rahmen sind die politischen Parteien nicht die Vertreter der verschiedenen Klassen oder Schichten der Gesellschaft, sondern totalitäre Instrumente des Staates, deren Aufgabe es ist, die gesamte Bevölkerung (hauptsächlich die Arbeiterklasse) den Imperativen des nationalen Kapitals zu unterwerfen. Sie werden gleichermaßen zum Kopf von Vetternwirtschaftlichen Netzwerken, Interessengruppen und Einflusssphären, die politisches und wirtschaftliches Handeln verbinden und zum Nährboden einer unausweichlichen Korruption werden.

In den demokratischen Systemen ist der politische Apparat des kapitalistischen Staates in zwei Flügel geteilt: der rechte Flügel, der mit den klassischen Fraktionen der Bourgeoisie verbunden und für die Kontrolle der rückständigsten Schichten der Bevölkerung verantwortlich is [2], und der linke Flügel (die Linke mit den Gewerkschaften und einer Reihe linksextremer Organisationen), der im Wesentlichen der Kontrolle und Spaltung der Arbeiterklasse und der Zerstörung ihres Bewusstseins übernimmt.

Warum wurden die alten Arbeiterparteien zu den Parteien der Linken des Kapitals?

Auch die Organisationen des Proletariats waren nicht gefeit vor der Degeneration. Der Druck der bürgerlichen Ideologie zerfrisst vom Inneren her und kann zum Opportunismus führen, der, wenn er nicht rechtzeitig bekämpft wird, zum Verrat und zur Integration in den kapitalistischen Staat führt[3]. Der Opportunismus unternimmt diesen finalen Schritt zum Zeitpunkt entscheidender historischer Ereignisse im Leben der kapitalistischen Gesellschaft: die beiden Schlüsselmomente waren bisher der imperialistische Weltkrieg und die proletarische Revolution. In der Plattform versuchen wir, den Prozess zu erklären, der zu diesem fatalen qualitativen Umschlag führt:

Diese Parteien, die einst die Avantgarde des Weltproletariats verkörperten, haben seither einen Prozess der Degeneration durchlaufen, der sie in das bürgerliche Lager geführt hat. Nachdem die Internationalen, denen diese Parteien angehört hatten (die sozialistischen Parteien der II. Internationale, die Kommunistischen Parteien der III. Internationale), als solche gestorben waren (ungeachtet des formalen Fortbestehens ihrer Strukturen), haben diese Parteien nur noch weiter bestanden, um schrittweise, jede für sich, zu (oft bedeutenden) Teilen des Räderwerks des bürgerlichen Staatsapparats in ihren Ländern zu werden.

Dies war der Fall bei der II. Internationale, als die großen ihrer Parteien, befallen vom Geschwür des Opportunismus und Zentrismus, mit dem Ausbruch des I. Weltkriegs (der den Tod der II. Internationale manifestierte) mehrheitlich dazu verleitet wurden, die Politik der “nationalen Verteidigung” zu praktizieren. Dies geschah unter der Führung der sozialchauvinistischen Rechten, die sich zu diesem Zeitpunkt ins Lager der Bourgeoisie gesellte. Schließlich sind diese Parteien offen der revolutionären Welle von Kämpfen entgegengetreten und haben, wie in Deutschland 1919, die Rolle des Henkers der Arbeiterklasse übernommen. Die endgültige Eingliederung aller dieser Parteien in den bürgerlichen Staat vollzog sich nach Ausbruch des I. Weltkriegs. Dieser Integrationsprozess war Anfang der 20er Jahre endgültig abgeschlossen, nachdem die letzten proletarischen Strömungen aus ihren Reihen ausgeschlossen worden waren - oder sie selbst verlassen hatten, um der Komintern beizutreten.

Nach einem ähnlichen Prozess der opportunistischen Degeneration sind auch die kommunistischen Parteien in das kapitalistische Lager übergewechselt. Dieser Prozess, der bereits Anfang der 1920er Jahre begonnen hatte, setzte sich nach dem Tod der Kommunistischen Internationale (der 1928 durch die Übernahme der “Theorie des Sozialismus in einem Land” gekennzeichnet war) weiter fort. Trotz erbitterter Kämpfe der linken Fraktionen erfolgte schließlich Anfang der 1930er (einige Zeit nach dem Ausschluss der linken Fraktionen) die vollständige Integration dieser Parteien in den kapitalistischen Staat, als diese sich den Rüstungswettläufen ihrer jeweiligen Bourgeoisie anschlossen und in die Volksfronten eintraten. Auch ihre aktive Beteiligung am “antifaschistischen Widerstand” während des II. Weltkriegs und am “nationalen Wiederaufbau” nach dem Krieg hat sie als treue Diener des nationalen Kapitals und als eine reine Verkörperung der Konterrevolution entblößt.

All die sog. “revolutionären” Strömungen - der Maoismus, der nur eine Variante jener Parteien ist, die sich endgültig der Bourgeoisie angeschlossen haben; der Trotzkismus, der, nachdem er anfangs eine proletarische Reaktion gegen den Verrat der Kommunistischen Parteien gewesen war, einem ähnlichen Degenerationsprozess anheimfiel, oder der traditionelle Anarchismus, der heute die gleiche politische Vorgehensweise vertritt und bestimmte Positionen mit den KPs und den sozialistischen Parteien teilt (wie z.B. antifaschistische Bündnisse) - gehören dem gleichen Lager an: dem des Kapitals. Ihr geringerer Einfluss oder ihre radikalere Sprache ändern nichts an den bürgerlichen Grundlagen ihres Programms und ihrem Wesen, sondern macht sie zu nützlichen Zutreibern, Anhängseln und Stellvertretern der etablierten Parteien.
In gleicher Weise gingen die Kommunistischen Parteien ihrerseits nach einem ähnlichen Prozess der opportunistischen Degeneration in das kapitalistische Lager über. Dieser Prozess, der bereits Anfang der zwanziger Jahre begonnen hatte, setzte sich nach dem Tod der Kommunistischen Internationale (gekennzeichnet durch die Annahme der Theorie des "Sozialismus in einem Land" im Jahre 1928) fort, um trotz erbitterter Kämpfe der linken Fraktionen und nach deren Ausschluss mit der vollständigen Integration dieser Parteien in den kapitalistischen Staat zu Beginn der dreißiger Jahre des letzten Jahrhunderts mit ihrer Beteiligung an den Aufrüstungsbemühungen ihrer jeweiligen Bourgeoisie und ihrem Eintritt in die "Volksfronten" abzuschließen. Ihre aktive Teilnahme am 'Widerstand' im Zweiten Weltkrieg und am 'nationalen Wiederaufbau', der darauf folgte, hat sie als treue Agenten des nationalen Kapitals und als die reinste Inkarnation der Konterrevolution bestätigt".[4]

Innerhalb von 25 Jahren (zwischen 1914 und 1939) verlor die Arbeiterklasse zunächst die Sozialistischen Parteien, dann in den 1920er Jahren die Kommunistischen Parteien und schließlich ab 1939 die Gruppen der Linken Opposition um Trotzki, die die noch brutalere Barbarei des Zweiten Weltkriegs unterstützten: "1938 gründete die Linksopposition die IV. Internationale. Es handelte sich hierbei um ein opportunistisches Manöver, da eine Weltpartei zu einer Zeit, in der alle Zeichen auf einen neuerlichen imperialistischen Krieg standen, nicht gegründet werden kann, weil Letzterer bedeutete, dass die Arbeiterklasse eine tiefe Niederlage erlitten hat. Die Ergebnisse waren eine einzige Katastrophe: 1939-1940 bezogen die Gruppen der IV. Internationale unter den unterschiedlichsten Vorwänden Stellung für den Weltkrieg: Die Mehrheit unterstützte das russische „sozialistische Vaterland“, eine Minderheit hingegen das Frankreich Pétains, das wiederum ein Satellit der Nazis war. Auf diese Degeneration der trotzkistischen Organisationen reagierten die letzten verbliebenen internationalistischen Kräfte, die in ihren Reihen verblieben waren: insbesondere die Frau Leo Trotzkis und der spanische Revolutionär G. Munis.

Seitdem sind die trotzkistischen Organisationen zu radikalen Verfechtern des Kapitals geworden, die die Arbeiterklasse mit allerlei „revolutionären Themen“ täuschen wollten – Themen, die im Allgemeinen zur Unterstützung antiimperialistischer Fraktionen der Bourgeoisie führen (wie heute z.B. den berüchtigten Offizier Chávez). Ebenso treiben sie die vom parlamentarischen Spektakel abgestoßenen Arbeiter wieder an die Wahlurnen zurück, indem sie diese dazu aufrufen, die Sozialisten „kritisch“ zu unterstützen. Nur so könne man den vordringenden Rechten den Weg versperren. Schließlich verbreiten sie die Illusion, dass man die Gewerkschaften zurückerobern könne. So mobilisieren sie für „kämpferische“ Kandidaten, womit sie die Basisorgane dieses kapitalistischen Apparates unterstützen."[5].

Die Arbeiterklasse ist in der Lage, linke Fraktionen innerhalb proletarischer Parteien zu bilden, wenn diese von der Krankheit des Opportunismus befallen werden. Diese Rolle übernahmen die Bolschewiki, die Strömung um Rosa Luxemburg, der niederländische Tribunismus (um die Zeitschrift „de Tribune“), die Militanten der italienischen Abstentionistischen Kommunistischen Fraktion usw. innerhalb der Parteien der 2. Internationale. Die Geschichte der Kämpfe dieser Fraktionen ist hinreichend bekannt, da ihre Texte und Beiträge mit der Bildung der 3. Internationale konkretisiert wurden.

Und ab 1919 wurde die proletarische Reaktion, die mit Schwierigkeiten, Irrtümern und der nachfolgenden Degeneration der Dritten Internationale konfrontiert war, von der Kommunistischen Linken (Italienische-, Holländische-, Deutsche-, Russische Linke usw.) zum Ausdruck gebracht, die (mit großen Schwierigkeiten und leider sehr zerstreut) einen heldenhaften und entschlossenen Kampf führte. Trotzkis Linke Opposition erschien später und in einer viel inkohärenteren Weise. In den 1930er Jahren wurde die Kluft zwischen der Kommunistischen Linken (vor allem ihre kohärentesten Vertreter um die Gruppe BILAN, die die Kommunistische Linke Italiens repräsentierte) und Trotzkis Opposition deutlicher. Während BILAN lokale imperialistische Kriege als Ausdruck eines Kurses hin zu einem globalisierten imperialistischen Krieg betrachtete, verstrickte sich die Opposition in der Lobpreisung nationaler Befreiung und des fortschrittlichen Charakters des Antifaschismus. Während Bilan die ideologische Unterwerfung unter einen imperialistischen Krieg und die Interessen des Kapitals hinter der Mobilisierung der spanischen Arbeiter für den Krieg zwischen Franco und der Republik erkannte, sah Trotzki die Streiks von 1936 in Frankreich und den antifaschistischen Kampf in Spanien als den Beginn der Revolution. Auch wenn BILAN sich noch nicht über das genaue Wesen der UdSSR im Klaren war, erkannte die Gruppe, dass sie die UdSSR nicht unterstützen konnte, vor allem, weil die UdSSR ein aktiver Faktor bei der Vorbereitung des Krieges war. Trotzki hingegen stieß mit seinen Spekulationen über die UdSSR als "degenerierten Arbeiterstaat" die Türen für die Unterstützung der UdSSR weit auf, diese Spekulationen bildeten ein Motiv für die Unterstützung der Barbarei des Zweiten Weltkrieg von 1939-1945 durch die Linke Opposition.

Die Rolle der extremen Linken des Kapitals gegen das Wiederaufleben des Arbeiterkampfes 1968

Seit 1968 nahm der proletarische Kampf in der ganzen Welt wieder Fahrt auf. Der Mai 68 in Frankreich, der "Heiße Herbst" in Italien, der "Cordobazo" in Argentinien, der polnische Oktober usw. gehörten zu seinen wichtigsten Ausdrucksformen. Dieser Kampf brachte eine neue Generation von Revolutionären hervor. Überall traten zahlreiche Minderheiten der Arbeiterklasse auf, und all das machte eine grundlegende Stärke des Proletariats aus.

Es ist jedoch unerlässlich, auf die Rolle der extremen Linken bei der Schwächung und Zerstörung dieser Minderheiten hinzuweisen: die Trotzkisten, die wir bereits erwähnt haben, ebenso wie die Gruppen des offiziellen Anarchismus[6] und des Maoismus spielten alle ihre spezifische Rolle. In Bezug auf den Maoismus ist es wichtig zu betonen, dass er nie eine proletarische Strömung gewesen ist. Die maoistischen Gruppen entstanden aus imperialistischen Konflikten und Einflusskriegen wie denen zwischen Peking und Moskau, die 1972 zum Bruch zwischen den beiden Staaten und zur Verteidigung gemeinsamer Interessen zwischen Peking und des amerikanischen Imperialismus führten.

Man schätzt, dass es gegen 1970 weltweit mehr als hunderttausend Militante gab, die sich, wenn auch mit enormer Verwirrung, für die Revolution, gegen die traditionellen Parteien der Linken (sozialistische und kommunistische Parteien), gegen den imperialistischen Krieg aussprachen und versuchten, den ausbrechenden proletarischen Kampf voranzutreiben. Eine auffallende Mehrheit dieses wichtigen Kontingents wurde von dieser Konstellation von Gruppen der extremen Linken zurückgewonnen. In der vorliegenden Artikelserie soll versucht werden, alle Mechanismen, mit denen sie diese Rückgewinnung in Angriff nahmen, im Detail aufzuzeigen. Wir werden nicht nur über das kapitalistische Programm sprechen, das in ihren radikalen Schriften abgedruckt ist, sondern hauptsächlich über ihre Organisations- und Diskussionsmethoden, ihre Arbeitsweise und ihren Umgang mit der Moral.

Sicher ist, dass ihre Aktionen sehr wichtig für die Zerstörung des Potenzials der Arbeiterklasse waren, eine breit angelegte Avantgarde für ihren Kampf aufzubauen. Potentielle Militante wurden in Richtung Aktivismus und Immediatismus gelenkt, in sterile Kämpfe innerhalb der Gewerkschaften, Stadtteile, Wahlkampagnen usw. kanalisiert.

Die Ergebnisse waren eindeutig:

  • Die Mehrheit hat den Kampf aufgegeben, ist zutiefst frustriert und anfällig für Skepsis gegenüber dem Kampf der Arbeiterklasse und der Möglichkeit des Kommunismus; ein erheblicher Teil dieses Bereichs ist Drogen und Alkohol verfallen und absolut verzweifelt geworden;
  • Eine Minderheit ist als Kerntruppe der Gewerkschaften und Parteien der Linken übrig geblieben, die eine skeptische und demoralisierende Vision der Arbeiterklasse propagiert;
  • Eine andere, zynischere Minderheit hat in den Gewerkschaften und Parteien der Linken Karriere gemacht, und einige dieser "Gewinner" sind Mitglieder von Parteien der Rechten geworden[7].

Die kommunistischen Militanten sind ein lebenswichtiger Aktivposten des Proletariats und es ist eine zentrale Aufgabe der Gruppen der gegenwärtigen Kommunistischen Linken, die die Erben von BILAN, INTERNATIONALISME usw. sind, alle Lehren aus dem enormen Aderlass an militanten Kräften zu ziehen, den das Proletariat seit seinem historischen Erwachen 1968 erlitten hat.

Eine falsche Auffassung von der Arbeiterklasse

Um ihre schmutzige Arbeit der Einkerkerung, Spaltung und Verwirrung zu verrichten, propagieren die Gewerkschaften, die linken und extrem linken Parteien eine falsche Vision der Arbeiterklasse. Sie haben unter den kommunistischen Militanten ihre Spuren hinterlassen und deformieren ihre Gedanken, ihr Verhalten und ihre Vorgehensweise. Es ist daher unerlässlich, dies zu erkennen und zu bekämpfen.

1. Eine Summe individueller Bürger

Für die Linke und die extreme Linke stellen die Arbeiter keine antagonistische soziale Klasse innerhalb des Kapitalismus dar, sondern sind vielmehr eine Summe von Individuen. Sie sind die "Unterschicht der Bürger". Als solche können die einzelnen Arbeiter nur auf eine "stabile Situation", eine "gerechte Entlohnung" für ihre Arbeit, "Achtung ihrer Rechte" usw. hoffen.

Dies erlaubt der Linken, etwas Grundlegendes zu verbergen: Die Arbeiterklasse ist eine Klasse, die für die kapitalistische Gesellschaft unentbehrlich ist, weil der Kapitalismus ohne die mit ihr verbundene Arbeit nicht funktionieren könnte. Gleichzeitig ist sie aber auch eine von der Gesellschaft ausgeschlossene Klasse, die allen ihren Regeln und lebenswichtigen Normen fremd ist; sie ist also eine Klasse, die sich als solche nur verwirklichen kann, wenn sie die kapitalistische Gesellschaft vollständig abschafft. Stattdessen befürwortet die Linke die Idee einer "integrierten Klasse", die durch Reformen und Beteiligung an kapitalistischen Organisationen ihre Interessen befriedigen kann.

Mit dieser Sichtweise löst sich die Arbeiterklasse in eine amorphe und interklassistische Masse von "Bürgern" alias "das Volk" auf. Dabei wird der Arbeiter der Kleinbourgeoisie, die ihn hinters Licht führt, der Polizei, die ihn unterdrückt, dem Richter, der ihn verurteilt, den Politikern, die ihn belügen, und sogar der "fortschrittlichen Bourgeoisie" gleichgestellt. Die Idee der sozialen Klassen und Klassengegensätze verschwindet und weicht Vorstellungen, wonach wir alle Bürger der Nation sind und einer "nationalen Gemeinschaft" angehören.

Sobald die Idee der Klasse aus dem Gedächtnis der Arbeiterklasse ausgelöscht ist, verschwindet auch die grundlegende Vorstellung von einer historischen Klasse. Das Proletariat ist eine historische Klasse, die über die Situation der verschiedenen Generationen oder den geographischen Ort hinaus eine revolutionäre Zukunft in ihren Händen hält, die Errichtung einer neuen Gesellschaft, die über die Widersprüche, die den Kapitalismus zur Zerstörung der Menschheit führen, hinausgeht und sie löst.

Indem die Linke und die extreme Linke des Kapitals die vitalen und wissenschaftlichen Ideen der sozialen Klassen, der Klassengegensätze und der historischen Klasse hinwegfegen, reduzieren sie die Revolution auf einen frommen Wunsch, der in den Händen von politischen "Experten" und Parteien verbleiben sollte. Sie führen die Idee der Machtdelegation ein, ein Konzept, das für die Bourgeoisie vollkommen gültig, für das Proletariat jedoch absolut zerstörerisch ist. In der Tat kann die Bourgeoisie, eine Ausbeuterklasse, die die wirtschaftliche Macht innehat, die Verwaltung ihrer Geschäfte einem spezialisierten politischen Personal anvertrauen, das eine bürokratische Schicht bildet, die ihre eigenen Interessen innerhalb der komplexen Bedürfnisse des nationalen Kapitals hat.

Aber es ist nicht dasselbe für das Proletariat, das sowohl eine ausgebeutete als auch eine revolutionäre Klasse ist, die keine wirtschaftliche Macht hat, sondern deren einzige Stärke Bewusstsein, Einheit, Solidarität und ihr Vertrauen in sich selbst ist. All dies sind Faktoren, die schnell zerstört werden, wenn sich das Proletariat stattdessen auf eine spezialisierte Schicht von Intellektuellen und Politikern stützt.

Die Parteien der Linken und der extremen Linken verteidigen, indem sie sich auf die Idee der Delegation stützen, die Teilnahme an Wahlen als ein Mittel, "den Weg nach rechts zu blockieren", d.h. in den Reihen der Arbeiter untergraben sie das autonome Handeln einer Klasse, um sie in eine Masse von wahlberechtigten Bürgern zu verwandeln: eine individualistische Masse, jeder Gefangener seiner "eigenen Interessen". In dieser Sicht existiert die Einheit und Selbstorganisation des Proletariats nicht mehr.

Schließlich fordern auch die Parteien der Linken und der extremen Linken, das Proletariat solle sich in die Hände des Staates begeben, um "eine andere Gesellschaft zu erreichen". Sie benutzen also den Trick, den kapitalistischen Henker, den Staat, als "Freund der Arbeiter" oder "ihren Verbündeten" darzustellen.

2. Ein vulgärer Materialismus, der nur eine Masse von Verlierern sieht

Die Linken und die Gewerkschaften propagieren eine vulgäre materialistische Konzeption der Arbeiterklasse. Ihrer Meinung nach sind ArbeiterInnen Individuen, die nur an ihre Familie, ihre Bequemlichkeit, ein besseres Auto oder ein besseres Zuhause denken. Dem Konsumrausch verfallen, haben sie kein "Ideal" des Kampfes, sie ziehen es vor, zu Hause zu bleiben und Fußball zu schauen oder mit ihren Kumpels in der Bar zu sitzen. Um den Kreis zu schließen, bekräftigen sie, dass die Arbeiter unfähig sind, auch nur den geringsten Kampf zu führen, weil sie bis zum Hals in Schulden stecken, um ihren Konsum zu bezahlen[8].

Mit diesen Lektionen in moralischer Heuchelei verwandeln sie den Kampf der Arbeiter, der eine materielle Notwendigkeit ist, in eine Frage des ideelen Willens, während der Kommunismus - das Endziel der Arbeiterklasse - eine materielle Notwendigkeit als Antwort auf die unlösbaren Widersprüche des Kapitalismus ist.[9] Sie trennen den unmittelbaren Kampf vom revolutionären Kampf und sie kreieren einen Widerspruch, während in Wirklichkeit eine Einheit zwischen den beiden besteht, da wie Engels sagte, der Kampf der Arbeiterklasse, sowohl wirtschaftlich als auch politisch und ein Kampf der Ideen ist.

Unsere Klasse dieser Einheit zu berauben, führt zu der idealistischen Vision eines "egoistischen" und "materialistischen" Kampfes für wirtschaftliche Bedürfnisse und eines "glorreichen" und "moralischen" Kampfes für die "Revolution". Solche Ideen demoralisieren die Arbeiter zutiefst, die sich schämen und schuldig fühlen, weil sie sich um ihre eigenen Bedürfnisse und die ihrer Nächsten und Liebsten sorgen, und die sich als unterwürfige Individuen fühlen, die nur an sich selbst denken. Mit diesen falschen Ansätzen, die der zynischen und heuchlerischen Linie der katholischen Kirche folgen, entziehen die Linke und die extreme Linke des Kapitals den Arbeitern das Vertrauen in sich selbst als Klasse und versuchen, sie als den "untersten" Teil der Gesellschaft darzustellen.

Diese Haltung fügt sich in die herrschende Ideologie, die die Arbeiterklasse als Verlierer darstellt. Der berühmte "gesunde Menschenverstand" besagt, dass Arbeiter Individuen sind, die Arbeiter bleiben, weil sie für nichts anderes gut genug sind oder weil sie nicht hart genug gearbeitet haben, um auf der sozialen Skala nach oben zu kommen. Die Arbeiter sind faul, haben keine Ambitionen, wollen keinen Erfolg…

Es ist wirklich eine auf den Kopf gestellte Welt! Die soziale Klasse, die durch die mit ihr verbundene Arbeit die Mehrheit des sozialen Reichtums der Gesellschaft produziert, soll aus ihren schlimmsten Elementen bestehen. Da das Proletariat die Mehrheit der Gesellschaft ausmacht, scheint es im Grunde genommen aus Feiglingen, Verlierern, unkultivierten Individuen ohne jede Motivation zu bestehen. Die Bourgeoisie beutet das Proletariat nicht nur aus, sie verspottet es auch. Die Minderheit, die von der Plackerei von Millionen von Menschen lebt, besitzt die Frechheit, die Arbeiter als faul, nutzlos, erfolglos und ohne Hoffnung zu betrachten.

Die soziale Wirklichkeit ist radikal anders: In der weltweiten assoziierten Arbeit des Proletariats entwickelt es kulturelle, wissenschaftliche und zugleich zutiefst menschliche Bindungen: Solidarität, Vertrauen und einen kritischen Geist. Sie sind die Kraft, die die Gesellschaft im Stillen bewegt, die Quelle der Entwicklung der Produktivkräfte.

Das Erscheinungsbild der Arbeiterklasse ist das einer unbedeutenden, passiven und anonymen Masse. Diese Erscheinung ist das Ergebnis des Widerspruchs, unter dem die Arbeiterklasse als ausgebeutete und revolutionäre Klasse leidet. Auf der einen Seite ist sie die Klasse der globalen assoziierten Arbeit und als solche ist sie es, die die Räder der kapitalistischen Produktion zum Laufen bringt und die Kräfte und Fähigkeiten in ihren Händen hält, die Gesellschaft radikal zu verändern. Aber auf der anderen Seite bewirken der Wettbewerb, der Markt, das normale Funktionieren einer Gesellschaft, in der die Spaltung und ‚jeder gegen jeden‘ herrscht, dass die Menschen in eine Summe von Individuen gespalten werden, jeder mit Versagens- und Schuldgefühlen; einem Gefühl der Ohnmacht, der Trennung und Atomisierung und dass man – allein auf sich gestellt – für sich selbst kämpfen muss.

Die Linke und die extreme Linke des Kapitals, in völliger Kontinuität mit dem Rest der Bourgeoisie, wollen nur, dass wir eine amorphe Masse von atomisierten Individuen sehen. Auf diese Weise dienen sie dem Kapital und dem Staat bei deren Aufgabe, die Klasse zu demoralisieren und jede soziale Perspektive zu blockieren.

Wir kehren hier zu dem zurück, was wir eingangs gesagt haben: die Vorstellung von der Arbeiterklasse als Summe von Individuen. Das Proletariat ist jedoch eine Klasse und handelt als solche jedes Mal, wenn es ihm gelingt, sich mit einem konsequenten und autonomen Kampf von den Ketten zu befreien, die es unterdrücken und atomisieren. So sehen wir nicht nur eine Klasse in Aktion, sondern wir sehen auch, wie jeder ihrer Bestandteile zu einer aktiven Kraft wird, die kämpft, die die Initiative ergreift und Kreativität frei setzt. Wir sehen es in den großen Momenten des Klassenkampfes, wie der Revolution in Russland von 1905 und 1917. Wie Rosa Luxemburg in „Massenstreik, Partei und Gewerkschaften“ eindrücklich unterstrichen hat: "Aber im Sturm der revolutionären Periode verwandelt sich eben der Proletarier aus einem Unterstützung heischenden vorsorglichen Familienvater in einen „Revolutionsromantiker“, für den sogar das höchste Gut, nämlich das Leben, geschweige das materielle Wohlsein im Vergleich mit den Kampfidealen geringen Wert besitzt."[10]

Als Klasse wird die individuelle Stärke eines jeden Arbeiters freigesetzt, die Klasse entledigt sich ihrer Fesseln und entwickelt das menschliche Potenzial. Als Summe von Individuen werden die Fähigkeiten jedes Einzelnen für die Menschheit ausgelöscht, verwässert, vergeudet. Die Funktion der Linken und der extremen Linken des Kapitals besteht darin, die Arbeiter auf eine bloße Summe von Individuen zu reduzieren und damit an ihre Ketten zu binden.

Die stehengebliebene Uhr - sind die Taktiken des 19. Jahrhunderts unverändert gültig?

Während der aufsteigenden Periode des Kapitalismus und insbesondere während seines Zenits (1870-1914) konnte die Arbeiterklasse im Rahmen des Kapitalismus für Verbesserungen und Reformen kämpfen, ohne sofort dessen revolutionäre Zerstörung ins Auge zu fassen. Einerseits bedeutete dies die Bildung großer Massenorganisationen (sozialistische und Arbeiterparteien, Gewerkschaften, Genossenschaften, Arbeiteruniversitäten, Frauen- und Jugendverbände usw.) und andererseits Taktiken, die die Teilnahme an Wahlen, Petitionen, von den Gewerkschaften geplante Streiks usw. einschlossen.

Diese Methoden wurden zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts immer unzureichender. In den Reihen der Revolutionäre gab es eine breite Debatte, bei der einerseits die Positionen Kautskys und andererseits die von Rosa Luxemburg[11] aufeinanderprallten. Diese hatte die Lehren aus der Revolution von 1905 gezogen, die deutlich zeigte, dass die Arbeiterklasse zu neuen Kampfmethoden übergehen musste, welche dem Beginn der neuen Periode von Weltkrieg und imperialistischer Wirtschaftskrise entsprachen - kurz gesagt, dem Abstieg des Kapitalismus in seine Dekadenz. Die neuen Kampfmethoden basierten auf der direkten Aktion der Massen, auf der Selbstorganisation der Arbeiter in Versammlungen und Räten, auf der Abschaffung der alten Trennung zwischen dem Minimal- und dem Maximalprogramm. Diese Methoden stehen der Gewerkschaftsbewegung, den Reformen, der Wahlbeteiligung und dem parlamentarischen Weg gegenüber.

Die Linke und die extreme Linke des Kapitals konzentrieren ihre Politik darauf, die Arbeiterklasse in den alten Methoden gefangen zu halten, die heute mit der Verteidigung ihrer unmittelbaren und historischen Interessen radikal unvereinbar sind. Interessanterweise haben sie die Uhr in den "goldenen Jahren" des Kapitalismus von 1890 bis 1910 angehalten, mit all ihren Mitteln, die darauf abzielen, die Arbeiterklasse mit Hilfe von Wahlen, Gewerkschaftsaktionen, manipulierten Demonstrationen usw zu entwaffnen und zu zerstreuen. Diese Mechanismen reduzieren die Arbeiter auf "gute, arbeitende Bürger", passiv und atomisiert, die sich diszipliniert allen Bedürfnissen des Kapitals unterwerfen: hart arbeiten, alle vier Jahre wählen, hinter den Gewerkschaften her marschieren, die selbsternannten Führer nicht in Frage stellen.

Diese Politik wird von den „sozialistischen“ und „kommunistischen“ Parteien schamlos verteidigt, während ihre Anhängsel auf Seiten der "extremen Linke" mit ihren "kritischen" Berührungen und "radikalen" Exzessen am gleichen Strang ziehen, indem sie die Sicht einer Arbeiterklasse als eine Klasse für das Kapital verteidigen; eine Klasse, die sich all ihren Imperativen unterwerfen muss, während sie auf einige hypothetische Krümel wartet, die von Zeit zu Zeit vom goldenen Tisch ihrer Bankette fallen.

C. Mir. 18.12.17


[2] Die klassischen Parteien der Rechten (Konservative, Liberale, usw.) ergänzen ihren Teil der Kontrolle der Gesellschaft durch die Parteien der extremen Rechten (Faschisten, Neonazis, Rechtspopulisten, usw.). Letztere sind in ihrer Art komplexer; siehe dazu Internationale Revue Nr. 54, 2017,  https://de.internationalism.org/internationalerevue/ueber-das-problem-de...

[3] Für eine genauere Untersuchung, wie Opportunismus das proletarische Leben einer Organisation durchdringt und zerstört, siehe Internationale Revue Nr. 52 https://de.internationalism.org/internationalerevue/1914-wie-der-deutsch...

[4] Punkt 13 unserer Plattform

[6]Dies trifft nicht auf die meisten minoritären Gruppen des internationalistischen Anarchismus zu, der trotz seiner Verwirrungen viele Positionen der Arbeiterklasse beansprucht und sich klar gegen den imperialistischen Krieg und für die proletarische Revolution ausspricht.

[7]Es gibt viele Beispiele. Durão Barroso, ehemaliger Präsident der Europäischen Union, war in seiner Jugend ein Maoist. Cohn-Bendit ist Mitglied des Europäischen Parlaments und ein Abgeordneter Macrons; Lionel Jospin, ehemaliger Premierminister von Frankreich, war in seiner Jugend ein Trotzkist.

[8]Wir sollten berücksichtigen, dass der Konsumismus (der in den 1920er Jahren in den Vereinigten Staaten und nach dem Zweiten Weltkrieg gefördert wurde) dazu beigetragen hat, den Protestgeist innerhalb der Arbeiterklasse zu untergraben, da die lebenswichtigen Bedürfnisse jedes Arbeiters durch die Rolle, die der Konsumismus spielt, deformiert werden, indem seine Bedürfnisse in individuelle Angelegenheiten verwandelt werden, in denen "alles über den Kredit zu haben ist".

[11]Siehe dazu „Die Massenstreikdebatte - Beiträge von Parvus, Rosa Luxemburg, Karl Kautsky und Anton Pannekoek. Herausgegeben und eingeleitet von Antonia Grunenberg. 1970, EVA

Rubric: 

Bürgerliche Linke