ArbeiterInnen kämpfen für ihre eigene Seite im Klassenkampf

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Kaum war die "Trauerzeit" für die Königin mit ihren ohrenbetäubenden Hymnen auf die nationale Einheit zu Ende, bestätigten über 500 Hafenarbeiter in Liverpool, dass sie in den Streik treten werden, unmittelbar gefolgt von den Hafenarbeitern in Felixstowe, die bereits in den Wochen vor dem Tod der Königin gestreikt hatten. Geplante Streiks bei der Eisenbahn, die von den Gewerkschaften "aus Respekt vor der Königin" verschoben wurden, werden fortgesetzt und von weiteren Streiks bei der Post, den Bussen und der U-Bahn begleitet. Andere Auseinandersetzungen, an denen Müllwerker, Bauarbeiter, Amazon-Lagerangestellte und andere beteiligt sind, dauern an. Auch die Beschäftigten im Bildungswesen und andere stehen bereit zur Urabstimmung. Der "Sommer des Zorns" scheint sich in einen heißen Herbst und vielleicht einen weiteren "Winter der Unzufriedenheit" zu verwandeln, da die Arbeiter:innen steigenden Preisen und winzigen Lohnerhöhungen gegenüber stehen.

In der Zwischenzeit hat die linksliberale Presse den "Mini-Haushalt" der Truss-Regierung, der ostentativ die Begrenzung der Banker-Boni aufhebt und Steuersenkungen vorsieht, die eindeutig den sehr Reichen zugute kommen, als eine Klassenkriegserklärung der Truss-Regierung angeprangert. Und das ist natürlich richtig: Die herrschende Klasse befindet sich ständig im Krieg mit denjenigen, die sie ausbeutet, und ist vor allem in Krisenzeiten gezwungen, den Lebensstandard der Ausgebeuteten zu senken, sei es grob und offen, sei es in einem subtileren, schrittweisen Vorgehen.  Denn der Klassenkampf ist keine ideologische Deformation, keine Entscheidung der Herrschenden. Er ist die grundlegende Wirklichkeit dieses Gesellschaftssystems, das nur auf dem Boden der ausgebeuteten Arbeit der Mehrheit leben und "wachsen" kann.

Und was die Streiks in diesem Sommer und Herbst gezeigt haben, ist, dass die ausgebeutete Klasse die ersten Schritte unternimmt, um den Klassenkrieg auf ihrem eigenen Terrain und für ihre eigenen Bedürfnisse zu führen.

Die Bedeutung der Wiederbelebung des Klassenkampfes in Großbritannien

Wir haben an anderer Stelle[1] über die internationale Bedeutung der gegenwärtigen Kämpfe in Großbritannien geschrieben, als Zeichen dafür, dass die Arbeiterklasse nicht verschwunden ist, nicht vom beschleunigten Zerfall des kapitalistischen Systems verschlungen wurde – und somit als eine Art Appell an die Weltarbeiterklasse, auf den Angriff auf ihre Arbeits- und Lebensbedingungen mit der Rückkehr auf den Weg des Kampfes zu reagieren.

Das kapitalistische System schlug zuerst in Großbritannien Wurzeln, und in der Zeit des aufsteigenden Kapitalismus im 19. Jahrhundert stand die britische Arbeiterklasse zu bestimmten Zeiten an der Spitze der internationalen Arbeiterbewegung. In Großbritannien gründeten die Arbeiter zunächst Gewerkschaften, um sich gegen die brutale Ausbeutung zu wehren, und später eine politische Partei, die Chartisten, die die unabhängigen Interessen der Klasse im Parlament und in der Gesellschaft insgesamt zu vertreten suchte.
Die von den Arbeitern gegründeten Gewerkschaften und Parteien sind längst zu Rädchen im kapitalistischen System geworden, aber der kämpferische Geist der Arbeiterklasse ist nicht mit ihnen gestorben, ob wir nun von Red Clydeside 1919, dem Generalstreik von 1926 oder in den späten 60er und 70er Jahren von den Kampfwellen sprechen, die den Aufstieg der Arbeiterklasse aus der langen Konterrevolution kennzeichneten, die seit Ende der 20er Jahre über die internationale Arbeiterklasse hereinbrach.

Um der Militanz der Arbeiterklasse in Großbritannien zu begegnen, startete die Bourgeoisie unter der Führung der Thatcher-Regierung, aber mit der vollen Unterstützung der herrschenden Klasse der ganzen Welt, eine große Gegenoffensive. Am deutlichsten wurde dies bei der Niederschlagung des einjährigen Bergarbeiterstreiks, der nicht nur die Schließung der Zechen, sondern die Demontage ganzer Sektoren der britischen Industrie ermöglichte. Aber auch die Hafenarbeiter erlitten 1989 und erneut 1995-98 schwere Niederlagen.

Der Prozess der "Deindustrialisierung" hatte seine wirtschaftlichen Gründe – insbesondere die Suche nach höheren Profitraten in den "aufstrebenden" Volkswirtschaften –, aber es ist kein Zufall, dass er auch einige der kämpferischsten Sektoren der Arbeiterklasse auflöste, nicht nur die Bergarbeiter, sondern auch die Arbeiter in den Werften, in den Stahl- und Autowerken, in den Docks usw., während die neuen Maßnahmen der "Privatisierung" auch dafür sorgten, dass wichtige Sektoren wie die Eisenbahner nicht mehr nur einem einzigen staatlichen Arbeitgeber gegenüberstanden, sondern mehreren, und somit leichter gespalten werden konnten.

All dies wurde von einer neuen ideologischen Offensive begleitet, die auf dem Motto basierte, dass der Klassenkrieg vorbei sei und der Klassenkampf in die Geschichtsbücher eingegangen sei. Und mit dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989-91 nahm diese Kampagne in der ganzen Welt Fahrt auf und betonte noch nachdrücklicher, dass die Arbeiterklasse tot sei und dass jede Vorstellung, sie könne das gegenwärtige System ändern, nur zum Scheitern verurteilt sei. Der "Tod des Kommunismus"[2], so wurde uns gesagt, bedeute das Ende jeder Hoffnung auf eine Alternative zum Kapitalismus.

Der Zusammenbruch des Ostblocks markierte den Eintritt des Kapitalismus in eine neue, letzte Phase seines Niedergangs, die durch zunehmende Zersplitterung und Chaos auf allen Ebenen gekennzeichnet ist. Auch dieser Prozess traf die Arbeiterklasse in Großbritannien mit besonderer Härte, verschärfte die soziale Atomisierung, förderte das Aufkommen städtischer Banden, nährte die Spaltung zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen und betonte neue "Identitäten", die an die Stelle der Klassenidentität und damit der Klassensolidarität traten. In den letzten zehn Jahren wurden all diese Spaltungen durch die Brexit-Kampagne und die Schürung der sogenannten "Kulturkriege" sowohl durch den rechten als auch den linken Flügel der Bourgeoisie weiter verschärft.

Die Arbeiterklasse in Großbritannien hat sich daher nur schwer von den Rückschlägen der 1980er und 1990er Jahre erholen können. Aber heute, trotz dieses langen Rückzugs, trotz aller Spaltungen, erhebt die Arbeiterklasse wieder ihr Haupt, und in vielen Fällen sind es die "traditionell" kämpferischen Sektoren, diejenigen mit einer langen Geschichte vergangener Kämpfe – Eisenbahn, Häfen, Busse, Post –, die eine Führung bieten, der andere Sektoren folgen können, die zwar zahlreicher sind, aber nicht immer die gleiche Geschichte von Klassenkämpfen haben: Bildung, Gesundheit, Vertrieb usw. Die Wirtschaftskrise und vor allem der Anstieg der Inflation machen es objektiv erforderlich, dass alle Arbeiter:innen gemeinsam kämpfen und dabei das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Klasse mit eigenen, unabhängigen Interessen und letztlich mit einer eigenen Alternative für die Zukunft der Gesellschaft zurückgewinnen. Diese Kämpfe richten sich zwar nicht direkt gegen die kapitalistische Kriegstreiberei oder prangern nicht offen die Opferaufrufe für den Konflikt zwischen der NATO und dem russischen Imperialismus an, aber allein die Tatsache, dass sie angesichts solcher Aufrufe stattfinden, ist ein Beweis dafür, dass die Arbeiterklasse, vor allem in den zentralen Ländern des Systems, nicht bereit ist, sich auf dem Altar des kapitalistischen Krieges zu opfern.

Gewerkschaftsstreiks und "wilde" Initiativen

Die meisten Streiks in den Schlüsselsektoren wurden von den Gewerkschaften gut kontrolliert, die ihre Rolle für den Kapitalismus erfüllten, indem sie die Streiks voneinander isoliert hielten (so wie sie es mit den Bergarbeitern und anderen Sektoren in den 1980er Jahren taten), sie auf verschiedene Tage verteilten, sogar unter den Arbeiter:innen in verschiedenen Teilen des Verkehrssystems (Bahn, U-Bahn, Busse ...), und sich oft auf einen oder zwei Streiktage beschränkten, die lange im Voraus angekündigt wurden. Ein Zeichen für die zugrundeliegende Kampfbereitschaft der Arbeiter:innen ist jedoch die herausragende Rolle, die linke Gewerkschaftsführer:innen spielen. Mick Lynch von der RMT (der wichtigsten Eisenbahngewerkschaft) ist am meisten in Erscheinung getreten, und er wurde weithin für seine Fähigkeit gelobt, in Medieninterviews feindselige Fragen zu beantworten. So hat er beispielsweise auf den Vorwurf der Medien, die Bahnstreiks würden im Namen eines privilegierten Sektors geführt, geantwortet, dass seine Mitglieder kämpfen, weil alle Arbeiter angegriffen würden und gemeinsam kämpfen müssten. Die Generalsekretärin der Gewerkschaft Unite, Sharon Graham, hat sich von der kleinmütigen Haltung der Labour-Partei gegenüber Streiks distanziert und ist über den Kopf ihrer eigenen Bürokraten hinweggegangen, um "Gemeinsame Ausschüsse" einzurichten, in denen Gewerkschaftsvertreter aus verschiedenen Sektoren (Abfallwirtschaft, Lagerhäuser, Gastgewerbe usw.) zusammenkommen. Es sollte uns nicht überraschen, wenn wir, während die Kämpfe im Herbst und Winter weitergehen, mehr Appelle zur Einheit der Arbeiterklasse und mehr gemeinsame Aktionen, Demonstrationen usw. hören. Für linke Gruppen wie die Socialist Workers' Party wird dies als Beweis dafür angeführt, dass die Basis die Führungen zum Kampf zwingen kann, wenn sie genug Druck auf sie ausübt, aber für Kommunist:innen, die verstehen, dass die Gewerkschaften zu Staatsorganen geworden sind, entspricht die Radikalisierung der Gewerkschaften der Notwendigkeit, sich der Klassenbewegung anzupassen, um die Kontrolle über sie zu behalten.

Wir sollten auch beachten, dass der Kampfgeist der Arbeiter:innen auch in inoffiziellen Aktionen, sogar wilden Streiks, in einer Reihe von verschiedenen Sektoren zum Ausdruck gekommen ist. In ihrem Artikel Wildcat Strikes in the UK: Getting Ready for a Hot Autumn (Vorbereitung auf einen heißen Herbst) hat die Communist Workers Organisation eine (nicht erschöpfende) Liste mit den folgenden Beispielen erstellt:

"10. Mai: Etwa 100 Müllmänner in Welwyn Hatfield legten die Arbeit nieder, um gegen einen Manager zu protestieren, dem Sexismus, Rassismus und Mobbing vorgeworfen wurden. 11. Mai: Etwa 300 Bauarbeiter in einer Raffinerie in Hull streikten, weil die Lohnzahlungen verspätet oder unvollständig waren. 17. Mai: Mehr als tausend Offshore-Ölarbeiter in der Nordsee legten auf 19 Bohrinseln die Arbeit nieder und forderten, dass ihre Löhne an die Inflation angepasst werden. 27. Juli: Etwa 100 Arbeiter in einem Lebensmittelbetrieb in Bury legten die Arbeit nieder, weil sie keine angemessenen Pausen am Arbeitsplatz erhielten. 3. August: Hunderte von Amazon-Beschäftigten an verschiedenen Standorten in Tilbury, Rugeley, Coventry, Bristol, Dartford und Coalville haben Streiks und Bummelstreiks als Reaktion auf eine "Lohnerhöhung" von nur 35 Pence mehr pro Stunde organisiert. 10. August: Hunderte von Vertragsarbeitern, darunter Gerüstbauer und Wartungsarbeiter, in Raffinerien, Chemiewerken und anderen Anlagen in Teesside, Grangemouth, Pembroke, Fife, Fawley und Drax legten im Kampf um die Löhne die Arbeit nieder und bestreikten Autofahrer, die in die Anlagen ein- und ausfuhren".[3]

Im Anschluss an diesen Artikel veröffentlichte die CWO den Aufruf des Offshore Oil and Gas Workers Strike Committee, in dem erklärt wird, warum die Streikenden eine "wilde Aktion" starteten, ohne eine Urabstimmung abzuwarten:[4]

"Unsere Gewerkschaften sagen, dass sie derzeit nicht die nötigen Teilnehmer finden, um eine Urabstimmung durchzuführen. Wir sagen, dass das Unsinn ist, denn die gesamte Nordsee ist absolut wütend über unsere Behandlung.

Die wilden Streiks, über die gesprochen wird und die geplant sind, sind das Ergebnis jahrelanger Untätigkeit der Gewerkschaften und unserer Arbeitgeber und haben uns das Gefühl gegeben, dass wir nur etwas erreichen können, wenn wir die Dinge selbst in die Hand nehmen.
Wir haben das gesamte ordnungsgemäße Verfahren durchlaufen, als es darum gegangen ist, unsere Beschwerde vorzubringen. Wir haben die ordnungsgemäßen Kanäle genutzt, aber wir haben das Gefühl, dass wir an der Nase herumgeführt werden.

Das ganze Vereinigte Königreich ist wegen der Lebenshaltungskosten in Aufruhr. Wir sind nicht anders".[5]

Dieser Streik wurde von der RMT, der Unite und der GMB angeprangert, die in einem gemeinsamen Schreiben erklärten: "Unsere Sorge ist, dass inoffizielle Aktionen alles gefährden. Einige Betreiber der alten Infrastruktur werden die Arbeitsunruhen nutzen, um eine vorzeitige Stilllegung zu rechtfertigen, und alles, was wir bekommen, sind weitere Entlassungen. Andere werden eine gespaltene Belegschaft sehen und dies ausnutzen."

Die Aktionen bei Amazon sind auch deshalb interessant, weil die Mehrheit der Beschäftigten gestreikt hat, ohne überhaupt einer Gewerkschaft anzugehören. Die "arbeitertümelnde" Gruppe Notes from Below hat Berichte von einigen der an den Streiks beteiligten Arbeiter:innen veröffentlicht, hier aus dem "Fulfilment Centre" von Amazon in Coventry:

"Wir haben während der gesamten Covid-Pandemie gearbeitet, einschließlich während der Lockdowns. Wir haben seit April auf Informationen über die Lohnerhöhung gewartet und alle haben mindestens 2 Pfund mehr pro Stunde erwartet. Am Mittwoch gab die Geschäftsleitung jedoch bekannt, dass wir nur eine Lohnerhöhung von 50 Pence pro Stunde erhalten würden.

Wir planten den Streik erst zwei Stunden, bevor er tatsächlich stattfand. Wir hatten die Streiks in den Abwicklungszentren von Tilbury und Rugeley in unserer Pause auf TikTok gesehen, und das hat uns inspiriert zu streiken. Wir sahen uns diese Videos um 11 Uhr an und begannen, die Idee einer Arbeitsniederlegung durch Mundpropaganda im Lagerhaus zu verbreiten. Um 13 Uhr hatten wir bereits über 300 Leute, die die Arbeit niederlegten. Am Anfang hatten wir keine Unterstützung von den Gewerkschaften. Wir haben das alles selbst organisiert. Nachdem wir jedoch die Arbeit niedergelegt hatten, nahm GMB Kontakt mit uns auf, um uns zu beraten und dazu aufzufordern, der Gewerkschaft beizutreten".[6]

Diese Schilderung wirft ein Licht auf eine Reihe von Fragen: Ein Element des derzeitigen Aufschwungs der Klassenwut ist die Tatsache, dass zahlreiche Sektoren – Gesundheit, Recycling, Transport, Vertrieb usw. –, denen während der Pandemie gesagt wurde, dass ihre Arbeit unerlässlich sei und dass sie Helden seien, weil sie weitermachten, jetzt mit beleidigenden Lohnerhöhungen "belohnt" werden. Es zeigt auch, dass die Arbeiter:innen in der Lage sind, ohne gewerkschaftliche "Unterstützung" zu streiken, wie in einem Bericht über den ersten wilden Streik bei Amazon[7] ausführlicher beschrieben wird.

Es zeigt aber auch, dass die Gewerkschaften immer bereit sind, einzugreifen und die Arbeiter:innen zu ihrem eigenen Vorteil zu "organisieren". Wenn es sich, wie in diesem Fall, nicht um eine offizielle Gewerkschaft wie die GMB handelt (die sich selbst als "Gewerkschaft für alle Arbeitnehmer" bezeichnet), dann gibt es eine Reihe von halb-syndikalistischen "Standesorganisationen" wie die United Voices of the World und die IWGB (The Independent Workers' Union of Great Britain), die sich darauf spezialisiert haben, die prekäreren Sektoren zu rekrutieren, die bisher von den großen Gewerkschaftsorganisationen ignoriert wurden. Und wir sollten nicht vergessen, dass auch die unterste Ebene der offiziellen Gewerkschaften, die Vertrauensleute oder die lokalen Organisatoren, scheinunabhängige Streikkomitees und -koordinationen einrichten können, die kein echter Ausdruck der Massenversammlungen der Streikenden sind und versuchen, als letztes Bollwerk der Gewerkschaften zu fungieren.

Die Gewerkschaften und die grundlegende Ideologie des Gewerkschaftswesens haben in Großbritannien eine sehr lange Geschichte, und es wird lange dauern und viele Konfrontationen mit gewerkschaftlicher Sabotage erfordern, bevor die Arbeiter:innen in der Lage sind, autonome Organisationsformen in großem Umfang zu entwickeln – insbesondere souveräne Vollversammlungen, auf denen die Arbeiter:innen darüber debattieren und entscheiden können, wie sie ihre Kämpfe ausweiten und vereinigen wollen. Und es ist auch wahrscheinlich, dass die von der Regierung Truss angekündigten neuen "gewerkschaftsfeindlichen" Maßnahmen dazu beitragen werden, die Vorstellung zu verstärken, dass die Gewerkschaften wirklich den Arbeiter:innen gehören und verteidigt werden müssen, obwohl die Gewerkschaften sehr geschickt darin geworden sind, frühere streikfeindliche Gesetze zu überwachen und zu normalisieren (Urabstimmungen, Beschränkungen von Streikposten usw.).

Dennoch können wir an einigen dieser jüngsten Beispiele sehen, dass die authentische Klassentradition, Aktionen auf Vollversammlungen zu beschließen, Massenstreikposten zu organisieren und andere Betriebe direkt zum Kampf aufzurufen, keineswegs aus dem kollektiven Gedächtnis der Arbeiterklasse in Großbritannien verschwunden ist und immer noch in embryonaler Form existiert. Die gegenwärtige Streikwelle ist eine wesentliche Vorbereitung für die Kämpfe der Zukunft, um das dringend benötigte Maß an Selbstorganisation zu erreichen, das es den Arbeiter:innen ermöglichen wird, ihre Kämpfe zu vereinheitlichen.

Amos / 04.10.2022

 

[2] Diese Kampagne basierte auf einer grundlegenden Lüge: dass der stalinistische Staatskapitalismus in Wirklichkeit Kommunismus sei.

[4] "RMT, Unite und GMB-Gewerkschaften verurteilen wilde Streiks auf Öl- und Gasplattformen in der Nordsee", https://www.wsws.org/en/articles/2022/09/08/coef-s08.html

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Streikwelle in Großbritannien