Der Streik am Frankfurter Flughafen – die
Produktionsmacht der Spartengewerkschaften?
Im Februar schaffte es der Streik von 200
Vorfeldarbeitern am Frankfurter Flughafen Fraport, nicht nur eines der
zentralen Drehkreuze im weltweiten Flugverkehrsnetz zu behindern, sondern der
Streik brachte auch die Geschäftsführung von Fraport, die Gewerkschaft Verdi,
die bürgerliche Justiz und die Regierungsparteien gegen sich auf. Eine solche
Konfrontation verdient es näher untersucht zu werden.
Der Streik war organisiert und ausgerufen von der
kleinen Gewerkschaft der Flugsicherung GdF. Wie schon beim spektakulären Streik
der Lokführer 2007 ist es wieder eine kleine Spartengewerkschaft, der es mit
höheren Forderungen und der Androhung eines größeren volkswirtschaftlichen
Schadens gelingt, den Streik in die mediale Öffentlichkeit zu katapultieren.
Neben den mächtigen Einheitsgewerkschaften des DGB
haben Spartengewerkschaften wie die GdF, die GdL, der Marburger Bund und
Cockpit sich durch eigenständige Aktionen einen Namen gemacht und die
sozialpartnerschaftlich verordnete Trägheit zumindest medial aufgemischt. Doch
was bedeutet dies für den Klassenkampf? Was bedeutet dies für die Analyse der
Funktion von Gewerkschaften im niedergehenden Kapitalismus?