Während GSP die Entwicklung des
Klassenbewusstseins im Wesentlichen als einen individuellen Prozess zu begreifen
scheint, ist die IKS ganz entschieden gegenteiliger Meinung. Und das hat
offenbar wesentliche Konsequenzen, was das Selbstverständnis und die Aktivität
der beiden Gruppen betrifft. GSP begreift seine Aufgabe unserem Eindruck
zufolge ein wenig im Geiste der
bürgerlichen Aufklärung, im Wesentlichen darin, den einzelnen Arbeiter zum
Marxismus zu erziehen. Für uns hingegen ist der Marxismus selbst ein Produkt
des kollektiven Klassenkampfes. Die revolutionäre Organisation selbst ist ein
Teil der Klasse, Ausdruck von und aktiver, vorantreibender Teil des
Klassenkampfes. In Bezug auf die Abwehrkämpfe der Klasse mag der entscheidende
Unterschied in der Tat nicht darin liegen, dass GSP diese Kämpfe „verachtet“, sondern
darin, dass GSP sich nicht an diesen Kämpfen beteiligt, um sie in einer
Klassenrichtung voranzutreiben?
Ja, die Arbeiterklasse muss „erzogen“
werden. Aber ist der Kampf selbst nicht die große Schule der Befreiung der
Arbeit? Und müssen dabei nicht auch die Erzieher erzogen werden, wie Marx es
formulierte?