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Trotz dieser offensichtlichen Tatsache gibt es seit langem nur wenige bis gar keine Beziehungen zwischen diesen beiden revolutionären Strömungen. Erst in den letzten Jahren wurde begonnen, miteinander zu debattieren und zusammenzuarbeiten. Dies ist das Ergebnis einer leidvollen Geschichte der Arbeiterbewegung. Die Haltung der Mehrheit in der bolschewistischen Partei zwischen 1918-1924 (unterschiedsloses Verbot jeglicher anarchistischen Presse, die Zusammenstöße mit der Armee Machnos, die blutige Niederschlagung der Matrosenrevolte in Kronstadt…) hat einen Graben zwischen den revolutionären Marxisten und den Anarchisten entstehen lassen. Aber vor allem der Stalinismus, der Tausende von Anarchisten im Namen des „Kommunismus“ getötet hat(2), hat ein reales, jahrzehntelang wirkendes Trauma bewirkt (3).
Noch heute gibt es auf beiden Seiten gewisse Ängste vor der Diskussion und Zusammenarbeit. Um diese Schwierigkeiten zu überwinden, muss man davon überzeugt sein, dass man ungeachtet all der Divergenzen dem gleichen Lager angehört, nämlich dem der Revolution und des Proletariats. Aber das reicht nicht. Wir müssen auch bewusste Anstrengungen unternehmen, um die Qualität unserer Debatten zu verbessern. Vom „Abstrakten zum Konkreten“ zu gelangen ist immer die schwierigste Etappe. Deshalb möchten wir mit diesem Artikel genauer darstellen, in welchem Geist wir dieses mögliche und notwendige Verhältnis zwischen der Kommunistischen Linken und internationalistischem Anarchismus gestalten wollen.
Die konstruktive Kritik unter Revolutionären ist absolut notwendig
In unserer Presse haben wir mehrfach in verschiedener Form die Aussage gemacht, dass der Anarchismus von Anfang an mit kleinbürgerlichen Merkmalen behaftet sei. Diese in der Tat radikale Kritik wird von den anarchistischen Militanten als inakzeptabel angesehen, selbst von denjenigen, die der Diskussion zumeist offen gegenüberstehen. Und selbst heute noch reicht die Kennzeichnung des „Anarchismus“ als „kleinbürgerlich“ manchem Anarchisten aus, um nichts mehr von uns hören zu wollen. Neulich noch hat jemand, der sich auf den Anarchismus beruft, auf unserem Internet-Forum diese Kritik als eine echte „Beleidigung“ bezeichnet. Wir sind nicht dieser Ansicht.
So tiefgreifend unsere jeweiligen Divergenzen auch sind, dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, dass die Mitglieder der Kommunistischen Linken und des internationalistischen Anarchismus als Revolutionäre miteinander debattieren. Übrigens richten auch die internationalistischen Anarchisten heftige Kritik gegen den Marxismus, angefangen von den angeblichen natürlichen Neigungen zum „Autoritären“ und zum „Reformismus“. Auf der Webseite der CNT-AIT in Frankreich zum Beispiel findet man viele Beispiele dieser Art: „Die Marxisten wurden schrittweise (von 1871 an) zu den Einschläfern der Ausgebeuteten und unterzeichneten die Geburtsurkunde des Arbeiterreformismus“ (4).
“Der Marxismus ist verantwortlich für die Ausrichtung der Arbeiterklasse auf parlamentarische Aktionen [...]. Erst wenn man dies verstanden hat, kann man sehen, dass der Weg zur sozialen Befreiung uns zur glücklichen Welt des Anarchismus führt, und dabei müssen wir den Marxismus überwinden“ (5).
Es handelt sich hier nicht um „Beleidigungen“, sondern um radikale Kritiken…, mit denen wir natürlich überhaupt nicht einverstanden sind. In diesem Sinne wollen wir auch unsere Analyse hinsichtlich des Charakters des Anarchismus verstanden wissen. Wir wollen hier diese Kritik kurz in Erinnerung rufen. In dem Kapitel „Das kleinbürgerliche Wesen des Anarchismus“ schrieben wir 1994: „Das Wachstum des Anarchismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war das Produkt des Widerstandes der kleinbürgerlichen Schichten – Handwerker, Intellektuelle, Ladenbesitzer, Kleinbauern – gegen den Triumphmarsch des Kapitals, ein Widerstand gegen den Prozess der Proletarisierung, der sie ihrer früheren gesellschaftlichen ‚Unabhängigkeit‘ beraubte. Am stärksten in jenen Ländern, wo das Industriekapital spät auf die Bühne trat, in den südlichen Randgebieten Europas, drückte er sowohl die Rebellion dieser Schichten gegen den Kapitalismus als auch ihre Unfähigkeit aus, darüber hinweg auf die kommunistische Zukunft zu blicken; stattdessen verlieh er ihrem Sehnen nach einer semi-mystischen Vergangenheit der freien lokalen Gemeinschaften und der strikt unabhängigen Produzenten Ausdruck, frei von der Unterdrückung durch das Industriekapital und den zentralisierenden bürgerlichen Staat. Der ‚Vater‘ des Anarchismus, Pierre-Joseph Proudhon, war die klassische Verkörperung dieser Haltung, mit seinem erbitterten Hass nicht nur gegen den Staat und den großen Kapitalisten, sondern auch gegen den Kollektivismus aller Schattierungen, einschließlich der Gewerkschaften und ähnlicher Ausdrücke der Kollektivität der Arbeiterklasse. Entgegen all der realen Trends, die sich in der kapitalistischen Gesellschaft entwickelten, war Proudhons Idee eine ‚mutualistische‘ Gesellschaft, die sich auf der individuellen Handwerksproduktion gründet, verbunden mit freiem Austausch und Kredit.“ (6).
Oder auch in “Anarchismus und Kommunismus” im Jahre 2001: „In der Genese des Anarchismus hat man den Standpunkt des Arbeiters, der gerade proletarisiert wurde und seinen neuen Status mit jeder Faser seines Leibes ablehnt. Nachdem sie gerade aus der Bauernschaft oder dem Handwerkstum herausgetreten sind, oft noch auf dem halben Wege vom Handwerker zum Arbeiter (wie die Uhrmacher aus dem Jura zum Beispiel), drücken diese Arbeiter angesichts ihres Abstiegs unter die Bedingungen der Arbeiterklasse ihre Trauer um den Verlust der Vergangenheit aus. Ihr gesellschaftliches Streben war es, das Rad der Geschichte zurückzudrehen. Im Zentrum dieser Konzeption stand die Nostalgie für das kleine Eigentum. Daher analysieren wir, getreu Marx, den Anarchismus als den Ausdruck des Eindringens der kleinbürgerlichen Ideologie in die Reihen des Proletariats.“ (7). Anders gesagt, meinen wir, dass der Anarchismus von Anbeginn durch ein tiefes Gefühl für die Revolte gegen die Barbarei der kapitalistischen Ausbeutung geprägt war, dass er aber auch den Einflüssen der „Handwerker, Händler, Kleinbauern“ ausgesetzt ist, die zu seiner Gründung beigetragen haben. Das heißt keineswegs, dass alle anarchistischen Gruppen „kleinbürgerlich“ sind. Es ist offensichtlich, dass die CNT-AIT, die KRAS (8) und andere Gruppen von einem revolutionären Geist der Arbeiterklasse durchdrungen sind. Im 19. und 20. Jahrhundert haben zahlreiche Arbeiter, die anarchistische Sache vertretend, für die Abschaffung des Kapitalismus sowie für die Herbeiführung des Kommunismus gekämpft, von Louise Michel über Volin und Malatesta bis hin zu Durruti. Während der Welle revolutionärer Kämpfe 1917 hat ein Teil der Anarchisten selbst Arbeiterbataillone aufgestellt, die zu den kämpferischsten gehörten.
Seit jeher gibt es innerhalb der anarchistischen Bewegung einen Kampf gegen die Beeinflussung durch die radikalisierte kleinbürgerliche Ideologie. Dies spiegelt sich auch in den tiefen Divergenzen zwischen individualistischen, genossenschaftlichen, reformistischen, kommunistisch-nationalistischen und kommunistisch-internationalistischen Anarchisten wider, wobei nur die Letztgenannten wirklich dem revolutionären Lager angehören. Doch selbst die internationalistischen Anarchisten werden durch die historischen Wurzeln ihrer Bewegung beeinflusst. Hier liegt z.B. die Ursache für ihre Neigung, den Kampf der Arbeiterklasse durch den „autonomen Volkswiderstand“ zu ersetzen.
Die IKS betrachtet es deshalb als ihre Pflicht, alle Divergenzen ehrlich aufzuzeigen, um so gut wie möglich zur allgemeinen Verstärkung des revolutionären Lagers beizutragen. Genau wie es die Pflicht der internationalistischen Anarchisten ist, weiterhin ihre Kritik am Marxismus zu äußern. Dies darf auf keinen Fall ein Hindernis für die brüderliche Haltung in unseren Debatten oder eine Bremse für eine eventuelle Zusammenarbeit sein, im Gegenteil (9).
Stehen die Marxisten und Anarchisten aus der Sicht der IKS in einem Lehrer-Schüler-Verhältnis zueinander?
All diese Kritiken an den Anarchisten hat die IKS nicht wie ein Lehrer an seine Schüler gerichtet, der diese korrigiert. Dennoch wurde in einigen Wortmeldungen auf unserem Forum unserer Organisation ein „oberlehrerhafter“ Ton vorgeworfen. Neben der Frage des Geschmacks für diesen oder jenen literarischen Stil verbirgt sich hinter diesen Bemerkungen eine echte theoretische Frage. Erfüllt die IKS gegenüber der CNT-AIT - oder allgemeiner, erfüllt die Kommunistische Linke gegenüber dem internationalistischen Anarchismus eine „Führungsrolle“, kann sie als Vorbild dienen? Halten wir uns für eine aufgeklärte Minderheit, die den anderen DIE Wahrheit, DAS Bewusstsein einflößen muss?
Solch eine Auffassung stünde im völligen Gegensatz zur ganzen Tradition der Kommunistischen Linken. Und diese Tradition verweist noch in einem tieferen Sinn auf die Verbindung zwischen den revolutionären Kommunisten und ihrer Klasse. Marx behauptete in den „Deutsch-Französischen Jahrbüchern“: „Wir treten dann nicht der Welt doktrinär mit einem neuen Prinzip entgegen: Hier ist die Wahrheit, hier kniee nieder! Wir entwickeln der Welt aus den Prinzipien der Welt neue Prinzipien. Wir sagen ihr nicht: Lass ab von deinen Kämpfen, sie sind dummes Zeug; wir wollen dir die wahre Parole des Kampfes zuschrein. Wir zeigen ihr nur, warum sie eigentlich kämpft…“ (10).
Die Revolutionäre, Marxisten oder internationalistische Anarchisten, stehen nicht über der Arbeiterklasse; sie sind ein integraler Bestandteil ihrer Klasse; sie sind mit ihr durch unzählige Verbindungen vernetzt. Ihre Organisation ist der kollektive Ausdruck des Proletariats.
Die IKS hat sich nie als eine Organisation verstanden, die der Arbeiterklasse oder anderen revolutionären Gruppen ihren Standpunkt aufzwingen möchte. Wir stellen uns voll hinter die Aussagen des „Kommunistischen Manifestes“ von 1848: „Die Kommunisten sind keine besondere Partei gegenüber den andern Arbeiterparteien. Sie haben keine von den Interessen des ganzen Proletariats getrennten Interessen. Sie stellen keine besonderen Prinzipien auf, wonach sie die proletarische Bewegung modeln wollen.“ [Marx/Engels: Manifest der kommunistischen Partei. Marx/Engels: Ausgewählte Werke, S. 2640 (vgl. MEW Bd. 4, S. 474)]
Das gleiche Prinzip vertrat Bilan, Organ der Italienischen Kommunistischen Linken, auch schon in der Erstausgabe ihrer Zeitschrift im Jahre 1933: „Sicher beruft sich unsere Fraktion auf eine lange politische Vergangenheit, auf eine lange Tradition in der italienischen und internationalen Bewegung, auf eine Gesamtheit politischer Grundsatzpositionen. Aber sie beansprucht keineswegs aufgrund ihrer politischen Vorgeschichte, Zustimmung einzufordern für Lösungen, die sie in der gegenwärtigen Lage für richtig hält. Im Gegenteil, wir fordern die Revolutionäre dazu auf, im Lichte der Ereignisse die Positionen zu überprüfen, die wir gegenwärtig vertreten, wie auch die politischen Positionen, die wir in unseren Grundsatzpositionen dargelegt haben.“
Seit ihrer Gründung hat unsere Organisation versucht, denselben Geist der Offenheit und den Willen zur Diskussion zu entfalten. So schrieben wir schon 1977:
„In unseren Beziehungen zu den (anderen revolutionären Gruppen), die der IKS nahestehen, aber nicht uns angehören, verfolgen wir ein klares Ziel. Wir versuchen eine brüderliche und vertiefte Diskussion über die verschiedenen Fragen zu führen, vor denen die Arbeiterklasse steht“. „Wir können unsere Rolle (…) gegenüber ihnen nur wirklich erfüllen, wenn wir gleichzeitig dazu in der Lage sind:
- uns davor zu hüten, uns als die heute einzige und alleinige bestehende revolutionäre Gruppierung zu betrachten,
- ihnen gegenüber unsere Positionen entschlossen zu vertreten;
- ihnen gegenüber eine für die Diskussion offene Haltung zu bewahren. Die Diskussionen sollen öffentlich und nicht durch den Austausch vertraulicher Korrespondenz stattfinden“ (11).
Es handelt sich hier um eine Verhaltensmaßregel. Wir sind von der Richtigkeit unserer Positionen überzeugt (wobei wir gleichzeitig einer begründeten Kritik gegenüber offenstehen), aber wir betrachten sie nicht als die „Lösung für alle Probleme auf der Welt“. Wir wollen einen Beitrag zum kollektiven Kampf der Arbeiterklasse leisten. Deshalb legen wir besonderen Wert auf die Debattenkultur. 2007 hat die IKS gar einen ganzen Orientierungstext zu dieser Frage verfasst: „Die Debattenkultur – eine Waffe des Klassenkampfes“. Wir schrieben darin: „ Wenn revolutionäre Organisationen ihre fundamentale Rolle bei der Entwicklung und Ausbreitung von Klassenbewusstsein erfüllen wollen, ist die Kultivierung einer kollektiven, internationalen, solidarischen und öffentlichen Diskussion absolut notwendig“ (12).
Aber der aufmerksame Leser wird bemerkt haben, dass wir neben der Notwendigkeit der Debatte auch betonen, dass die IKS ihre politischen Positionen entschlossen vertreten muss. Dies ist kein Widerspruch. Offen miteinander zu diskutieren heißt nicht, dass alle Ideen gleich und alle Positionen gleichwertig sind. Wie wir in unserem Text aus dem Jahr 1977 schrieben: „Weit davon entfernt, sich gegenseitig auszuschließen, gehören für uns Prinzipienfestigkeit und eine offene Haltung zusammen. Wir haben keine Angst zu diskutieren, weil wir von der Richtigkeit unserer Positionen überzeugt sind.“
In der Vergangenheit wie in der Zukunft brauchte und braucht die Arbeiterbewegung offene, freimütige und brüderliche Debatten unter ihren verschiedenen revolutionären Tendenzen. Diese Vielfalt verschiedener Standpunkte und Herangehensweisen stellt einen Reichtum und einen unabdingbaren Beitrag zum Kampf des Proletariats und der Entwicklung seines Bewusstseins dar. Wir möchten hier wiederholen, dass, ausgehend von einer gemeinsamen Grundlage der Revolutionäre, es tiefgreifende Divergenzen geben kann. Diese müssen unbedingt zum Ausdruck kommen und debattiert werden. Wir verlangen von den internationalistischen Anarchisten nicht, dass sie auf ihre Kriterien verzichten oder ihr theoretisches Erbe über Bord werfen. Im Gegenteil, wir wünschen sehr, dass sie diese in größtmöglicher Klarheit vortragen, als eine Antwort auf die Fragen, vor denen wir alle stehen; dass sie Kritik und Polemik genauso akzeptieren wie wir und dass sie ebenso wie wir die eigenen Positionen nicht als „das letzte Wort“ auffassen, sondern diese als einen offenen Beitrag in einer von Widersprüchen gekennzeichneten Debatte verstehen. Wir sagen diesen Genossen nicht: „Streckt die Waffen vor der Überlegenheit des Marxismus!“.
Wir respektieren zutiefst den revolutionären Charakter des internationalistischen Anarchismus; wir wissen, dass wir Seite an Seite kämpfen werden, wenn massive Kämpfe ausbrechen. Aber wir werden ebenso entschlossen und voller Überzeugung (und wir hoffen: überzeugend) unsere Positionen zur russischen Revolution und bolschewistischen Partei, zur Zentralisierung, zur Übergangsperiode, zur Dekadenz des Kapitalismus, zur arbeiterfeindlichen Rolle des Syndikalismus vertreten… Damit wollen wir nicht – wie bereits gesagt - die Rolle eines Lehrers übernehmen und haben es auch nicht darauf abgesehen, einige Anarchisten für unsere Organisation zu gewinnen; wir wollen damit schlicht und einfach zur notwendigen Debatte unter den Revolutionären beitragen.
Wie ihr seht, Genoss/Innen, kann diese Debatte sehr lebhaft und leidenschaftlich werden!
Wir möchten diese dreiteilige Artikelserie zur “Kommunistischen Linken und den internationalistischen Anarchismus” mit einem Zitat Malatestas schließen:
“Wenn wir Anarchisten die Revolution alleine machen könnten oder wenn die Sozialisten (13) sie alleine machen könnten, könnten wir uns den Luxus leisten, dass jeder in seiner Ecke handelt und womöglich handgreiflich wird. Aber die Revolution muss von der Arbeiterklasse insgesamt gemacht werden, vom ganzen Volk, in dem die Sozialisten und Anarchisten zahlenmäßig nur eine Minderheit darstellen, auch wenn das Volk für uns viel Sympathie zu haben scheint. Uns zu spalten, selbst da, wo wir geeint sein könnten, hieße das Proletariat zu spalten, oder genauer gesagt seine Sympathien abkühlen zu lassen und es weniger geneigt zu machen, diese gemeinsame edle sozialistische Orientierung zu verfolgen, die den Sozialisten und Anarchisten gemeinsam im Schoße der Revolution den Triumph ermöglichen könnten. Die Revolutionäre, insbesondere die Sozialisten und Anarchisten, müssen darauf achten, die Gründe ihrer Divergenzen nicht aufzubauschen und sich insbesondere mit den Tatsachen und Zielen zu befassen, die sie zusammenführen und in die Lage versetzen könnten, das größtmögliche revolutionäre Ziel zu erreichen.“ (Volontà, 1. Mai 1920).
IKS, September 2010
1) Siehe den ersten Teil dieser Serie: “Was die Kommunistische Linke und die internationalistischen Anarchisten gemeinsam haben”.
2) Wie übrigens Tausende Marxisten und Millionen Arbeiter im Allgemeinen.
3) Siehe den zweiten Teil dieser Serie „Zu unseren Schwierigkeiten in der Debatte und wie man diese überwinden kann“
4) cnt-ait.info/article.php3 ?id_article=472&var_recherche=r%E9formisme+marxisme
5) Es handelt sich hier genau gesagt um ein Zitat Rudolf Rockers, auf das die CNT-AIT sich beruft.
6) Der Kommunismus ist kein schönes Ideal, sondern eine materielle Notwendigkeit” (10. Kapitel).
7) https://fr.internationalism.org/rinte102/anar.htm
8) Es handelt sich um die Sektion der AIT in Russland, mit der wir sehr gute brüderliche Beziehungen haben und von der wir schon mehrfach Stellungnahmen in unserer Presse veröffentlicht haben.
9) Während der letzten Monate haben anarchistische Genoss/Innen und ihre Sympathisanten zu Recht gegen übertriebene Formulierungen protestiert, die eine endgültige Einschätzung des Anarchismus darstellen. Nachdem wir einige unserer früher veröffentlichen Artikel nachgelesen haben, haben wir in der Tat einige Aussagen gefunden, die wir heute nicht mehr verwenden würden. Zum Beispiel: „Arbeiter mögen denken, sie unterstützen die Revolution mittels des Anarchismus, aber um ein revolutionäres Programm zu unterstützen, muss man mit dem Anarchismus brechen“ ((https://fr.internationalism.org/rinte102/anar.htm).
– “Deshalb muss sich die Arbeiterklasse entschlossen von diesen anarchistischen Illusionshändlern abwenden.“ (https://fr.internationalism.org/ri321/anarchisme.htm).
– Unser Artikel “Anarchismus und Kommunismus”, der sehr sorgfältig den Kampf der “Freunde Durrutis” in der spanischen CNT in den 1930er Jahren behandelt, karikiert mittels eines Satzes die Auffassung der IKS vom Anarchismus durch die Behauptung, dass die „revolutionäre Flamme“ 1936 in der CNT erloschen sei. Unsere jüngste Artikelserie zum Anarcho-Syndikalismus, in der wir erneut die Integration der Führung der CNT in das Räderwerk des Staates anprangern sowie deren Beitrag zur politischen Entwaffnung der anarchistischen Arbeiter (was später die Arbeit der stalinistischen Henker erleichtert hat), zeigte die sehr komplexe Lage auf. International gab es innerhalb der CNT richtige Kämpfe zur Verteidigung echter proletarischer Positionen und gegen den Verrat, den die Eingliederung dieser Organisationen in den spanischen Staat darstellte. (Siehe unsere Artikelserie zum revolutionären Syndikalismus).
10) Karl Marx, Briefe aus den „Deutsch-Französischen Jahrbüchern“, MEW Bd. 1, S. 344
11) In “Les groupes politiques prolétariens”, Revue internationale no 11, 4e trimestre 1977. In „Proletarische politische Gruppen“, Revue internationale Nr. 11, 4. Quartal 1977
12) Dieser Artikel steht auf unserer Webseite zur Verfügung.
13) Zum Zeitpunkt, als Malatesta diesen Artikel schrieb, befanden sich in der sozialistischen Partei Italiens noch neben den Reformisten revolutionäre Elemente, die im Januar 1921 auf dem Kongress von Livorno die KPI gründeten.