"Uns droht immerhin die größte Wirtschaftskrise seit
dem Zweiten Weltkrieg (...) Diesmal haben wir es nicht mit einer normalen Krise
zu tun, sondern mit einer systemrelevanten Krise..." Dies stellte kein
Geringerer als der selbsternannte Arbeiterführer und Ministerpräsident von
Nordrhein-Westfalen, Jürgen Rüttgers, in einem Interview mit dem
"Spiegel" (1) fest. Und er ist beileibe kein einsamer Rufer in der
Wüste. Wenn es so etwas wie Einigkeit in der bürgerlichen Klasse weltweit gibt,
dann ist es die Erkenntnis, dass diese Rezession, die im Sommer 2008 in den USA
ihren Ausgang nahm, schon jetzt in ihrer voraussichtlichen Dauer, in der Rasanz
ihrer Ausbreitung und in ihren Ausmaßen alles bisher Dagewesene seit 1929 bei
weitem übertrifft. Kein Experte wird müde, vor einer drohenden weltweiten
ökonomischen Depression zu warnen. Alle beteuern, dass sie in ihrem gesamten
Leben so etwas noch nie erlebt hätten.