Spanien 1936

Spanien 1936: Der Mythos der anarchistischen Kollektive

Die spanischen Kollektive von 1936 wurden von den Anarchisten als das perfekte Modell der Revolution dargestellt. Ihrer Auffassung gemäß ermöglichten die Kollektive die Arbeiterselbstverwaltung der Wirtschaft, bedeuteten die Abschaffung der Bürokratie, steigerten die Arbeitseffizienz und waren – „Wunder über Wunder“ - „das Werk der Arbeiter selbst… allzeit von den Libertären angeführt und orientiert“ (in den Worten von Gaston Leval, einem kompromisslosen Vertreter des Anarchismus und der CNT).

1936: Die „Volksfronten“ in Spanien und Frankreich

Wie die Linke die Arbeiterklasse für den Krieg mobilisierte

Vor 70 Jahren, im Mai 1936, brach spontan eine riesige Welle von Arbeiterkämpfen gegen die wachsende Ausbeutung aus, die von der Wirtschaftskrise und der Ausbreitung der Kriegswirtschaft ausgelöst wurde. Im Juli desselben Jahres begann die Arbeiterklasse in Spanien unvermittelt einen Generalstreik und erhob, als Reaktion auf den Militärputsch Francos, die Waffen. Viele Revolutionäre, einschließlich einige der bekanntesten wie Trotzki, interpretierten diese Ereignisse als den Beginn einer neuen internationalen revolutionären Welle. Tatsächlich aber ließen sie sich durch die begeisterte Unterstützung der Massen, durch ein oberflächliches Verständnis der vorhandenen Kräfte und durch den „radikalen“ Charakter einiger ihrer Reden in die Irre führen.

Ken Loachs Film: ‘Land and Freedom’

Ken Loach’s Film „Land and Freedom" war ein Erfolg in ganz Europa. Er spielt im spanischen Bürgerkrieg, welcher in erster Linie eine Periode der Niederlage in der Geschichte der Arbeiterklasse darstellt, und der so gezeigt wird, als wäre er ein Sieg des spanischen und internationalen Proletariats in seinem Kampf gegen den Faschismus. Dies ist die große Lüge des Films.

Von 1931 bis 1936 kämpften alle spanischen Arbeiter wie Löwen, aber ihre Kämpfe waren gekennzeichnet von der Niederlage des Weltproletariats. Die 30er Jahre waren eine Zeit des tiefgreifenden Rückflusses des Klassenkampfes weltweit. Es waren die Jahre des weltweiten Sieges der Konterrevolution, besonders in Rußland mit dem Triumph des Stalinismus und seiner Ausrufung des ‘Sozialismus in einem Land’. Die Kämpfe des spanischen Proletariats, so dynamisch sie auch waren, waren geprägt von der tiefen Isolation und Niederlage dieser Zeit. Das spanische Proletariat wurde für die Verteidigung der spanischen Republik mobilisiert und für die Milizen der Volksfront angeworben, um den ‘Faschismus zu bekämpfen’ und ‘die Demokratie zu verteidigen’. Dadurch wurden sie von ihrem Klassenterrain auf das Terrain des Kapitalismus gezerrt.

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