Ohne einen aktiven Austausch von
Standpunkten, ohne Debatte ist eine Klärung kommunistischer Positionen
unmöglich. Deshalb versuchen wir
möglichst regelmäßig in unserer Zeitung Zuschriften von Leser/Innen zu veröffentlichen
und darauf so ernsthaft wie möglich zu antworten. Wir unsererseits sind nicht
nur erfreut, sondern auch dankbar für jede Zuschrift, die wir erhalten, weil
sie uns zu einer selbstkritischen
Auseinandersetzung mit unserer Arbeit und unseren Positionen zwingt.
Deshalb, wenn Euch an unserer Zeitung etwas besonders angesprochen oder auch
missfallen hat, schreibt uns, auch wenn es nur ein paar Zeilen sind.
Wir haben einen Leserbrief aus dem
Rhein-Neckar Raum erhalten, der sich mit Fragen des menschlichen Verhaltens
befasst. Es handelt sich um sehr grundlegende Fragen des Menschseins und des
gesellschaftlichen Lebens. Aus dem Brief wird aber rasch ersichtlich, dass der
Fragesteller nicht allein durch die Probleme des Allgemeinmenschlichen
motiviert wird, die Frage des Verhaltens zu thematisieren. Es geht insbesondere
um die Perspektiven des Klassenkampfes. Es geht nicht zuletzt um die Frage, ob
die Arbeiterklasse heute und in der Zukunft in der Lage sein wird, dem Druck
der Konkurrenz, den Denk- und Verhaltensweisen des Kapitalismus eine eigene
gesellschaftliche Perspektive entgegenzusetzen. Was sind die Voraussetzungen
dafür, dass die Arbeiterklasse eigene, klassenspezifische Verhaltensweisen
entwickelt, welche der Natur und dem geschichtlichen Endziel ihres Kampfes, dem
Kommunismus, entsprechen?
Aus welchem Zusammenhang und aus welchem
allgemeinem und spezifischem Kräfteverhältnis resultiert welche Art von
Verhalten? Welche Emotionen sind Ausdruck davon?