Die nationale Frage

Im Zeitalter des kapitalistischen Niedergangs ist es für die Arbeiterklasse nicht mehr möglich, so genannte "nationale Befreiungsbewegungen" auf irgend eine Weise zu unterstützen. Alle Staaten sind gleichermaßen imperialistisch.

Gaza: Solidarität mit den Opfern erfordert Klassenkampf gegen alle Ausbeuter!

Nachdem die Wirtschaft des Gazastreifens durch die Blockade von Öllieferungen und Medikamenten, die Verhinderung des Exportes und es palästinensischen Arbeitern unmöglich gemacht wurde, auf israelischem Gebiet Arbeit zu suchen, zwei Jahre lang erstickt wurde, nachdem der ganze Gazastreifen in ein gewaltiges Gefangenenlager verwandelt wurde, aus dem verzweifelte Palästinenser zu flüchten versuchen, indem sie die Grenze nach Ägypten durchbrechen, unterwirft die israelische Militärmaschine diesen dicht bevölkerten, verarmten Streifen der Erde der ganzen Bestialität einer praktisch endlosen Bom

2. Vorwort der Ausgabe 1977

 

"Nicht nur in ihren Antworten, schon in den Fragen selbst lag eine Mystifikation" (Marx, Engels: Die deutsche Ideologie, A. Die Ideologie überhaupt, namentlich die deutsche)

Wenn man sich von einem kommunistischen Standpunkt aus eine Frage zu den "nationalen Befreiungskämpfen" stellen kann, so lautet diese: "Weshalb und unter welchen Umständen konnte das Proletariat sie unterstützen?"

Die Frage ist sicher nicht umgekehrt: "Weshalb sollte das Proletariat an den ‚nationalen Befreiungskämpfen’ nicht teilnehmen?"

Teil II Die Kommunisten und die nationale Frage (1900-1920) (aus International Review engl. Ausgabe, Nr. 37, 1984)

In dem 1.Artikel dieser Serie in der Internationalen Review Nr.34 untersuchten wir die Haltung der Kommunisten in Bezug auf die nationale Frage am Vorabend der dekadenten Epoche des Kapitalismus, im Besonderen die Debatte zwischen Lenin und Rosa Luxemburg. In dieser Debatte ging es darum, ob die Arbeiterklasse die Losung des „Rechts der Nationen auf Selbstbestimmung" unterstützen soll oder nicht.

Wir kamen zu dem Schluss, dass selbst wenn einige nationale Befreiungskämpfe gegenüber den Interessen der Arbeiterklasse progressiv erscheinen, eine solche Losung zurückgewiesen werden muss.

Mit der Kriegserklärung 1914 stellte sich eine Reihe neuer Fragen für die Arbeiterbewegung.

In diesem Artikel möchten wir einen Blick auf die ersten Versuche einer Antwort der Kommunisten werfen, sowie ihre Folgerungen im Hinblick auf die Frage der Unterstützung aller nationalen Kämpfe.

Eine der besonderen Funktionen der revolutionären Kräfte besteht immer darin, die Situation, mit der ihre Klasse konfrontiert ist, bestmöglich zu analysieren. Die Debatte innerhalb der Zimmerwälder Linken während des 1. imperialistischen Weltkrieges um die Frage des nationalen Befreiungskampfes war ein lebendiger Prozess, die Bedingungen, die sich durch die Konfrontationen des Klassenkampfes stellten, zu herauszuarbeiten; neue, noch nie da gewesene Bedingungen der globalen kapitalistischen Kriegsführung, ungezügelter Imperialismus und massive Staatskontrolle.

60 Jahre später ist die Debatte nicht die Gleiche und es gibt keinen Grund, dass die Revolutionäre die Unzulänglichkeiten und Irrtümer wiederholen.

Kommunisten und die nationale Frage (aus International Review, engl. Ausgabe Nr. 42, 1985)

Die Debatte während der revolutionären Welle und die Lehren für heute

In den vorhergehenden Artikeln haben wir die Debatten unter den Kommunisten über das Verhältnis zwischen der proletarischen Revolution und der nationalen Frage betrachtet:

- am Vorabend der Dekadenz des Kapitalismus über das Thema, ob die Revolutionäre das „Recht der Nationen auf Selbstbestimmung" unterstützen sollen;

- während des Ersten imperialistischen Weltkrieges innerhalb der Zimmerwalder Linken über die Folgen der neuen Bedingungen der Dekadenz für das alte „Minimalprogramm" der Sozialdemokratie und für den Klassencharakter der Nationalkriege.

Im dritten und letzten Artikel wollen wir die wohl wichtigste Feuerprobe für die damalige revolutionäre Bewegung untersuchen: die historischen Ereignisse zwischen der Machtergreifung durch die russischen Arbeiter 1917 und dem Zweiten Kongress der Kommunistischen Internationalen 1920, vom ersten optimistischen Schritt zur Zerstörung des Kapitalismus bis zu den ersten Anzeichen der Niederlage der Arbeiterkämpfe und der Degeneration der Bewegung in Russland.

In diesen Jahren wurden die Irrtümer der Bolschewiki in der Frage der Selbstbestimmung in die Praxis umgesetzt: Auf der Suche nach Verbündeten schlug die junge Kommunistische Internationale einen opportunistischen Kurs in Richtung einer Unterstützung nationaler Befreiungskämpfe in den Kolonien ein. Auch wenn die KI in dieser Periode noch immer eine revolutionäre Kraft war, so tat sie dennoch bereits die ersten fatalen Schritte zu ihrer Kapitulation unter der bürgerlichen Konterrevolution. Dies allein unterstreicht die Notwendigkeit, heute eine Kritik dieser proletarischen Erfahrung zu verfassen, um eine Wiederholung dieser Fehler zu vermeiden – ein Punkt, den Viele im revolutionären Milieu noch immer nicht verstehen.

Leserbrief: Wofür kämpfen - Nation oder Klasse?

Nachstehend veröffentlichen wir einen sehr lesenswerten Leserbrief und unsere Antwort aus der schwedischen Presse der IKS.

Wir denken, dass es interessant ist, den folgenden Brief (E-Mail) mit einer kurzen Antwort zu veröffentlichen, weil er wichtige und aktuelle Fragen aufgreift. Wir freuen uns über eure Briefe, etwa zu Gesichts- und Standpunkten von aktuellen Fragestellungen bis zu allgemeinen politischen Fragen.

Leserbrief:

Hallo, ihr Genossen!

Folgendes kann man in einem Beitrag von ‚autonomas’ im Internet finden:

Anmerkungen zur Geschichte der imperialistischen Konflikte im Nahen Osten, 3. Teil

Die ersten zwei Artikel dieser Serie über die imperialistischen Konflikte im Nahen Osten (veröffentlicht in der Internationalen Revue Nr. 34, 35) verdeutlichten die Manipulation des arabischen und zionistischen Nationalismus durch die Großmächte, besonders durch Großbritannien, mit dem Zweck, die Region zu dominieren. Sie wurden ebenso benutzt als eine Waffe gegen die Drohung seitens der Arbeiterklasse zu einem Zeitpunkt, der direkt auf die Russische Revolution folgte. In diesem Artikel setzen wir die Studie der imperialistischen Rivalitäten in der Region im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges und des Krieges selbst fort, um den blanken Zynismus der imperialistischen Politik jeder Fraktion der Bourgeoisie zu enthüllen.

Naher Osten

Der Klassenkampf - einziges Mittel gegen das Versinken im Krieg

 

Erneut steht der Nahe Osten in Flammen. Israelische Bomber und Kriegsschiffe beschießen systematisch Beirut und andere Ziele im südlichen und nördlichen Libanon. Hunderte von Zivilisten sind getötet oder verletzt worden, große Teile der Infrastruktur zerstört. Immer mehr Flüchtlinge fliehen aus den bombardierten Gebieten. Während wir diesen Artikel schreiben, sind die Vorbereitungen einer Besatzung durch die israelische Armee im Gange. Im Süden ist der Gasa-Streifen nur wenige Monate nach dem Rückzug der israelischen Armee zu einem einzigen Schlachtfeld zwischen israelischen Truppen und bewaffneten palästinensischen Organisationen geworden. Die israelische Militärblockade beider Regionen erwürgt die Wirtschaft und bringt die örtliche Bevölkerung in eine nie dagewesene Zwangslage. Aber auch in der israelischen Bevölkerung nimmt die Angst zu: Raketen der Hisbollah haben schon mehrere Menschen im Norden Israels getötet, als in Haifa in einem Eisenbahndepot 8 Arbeiter durch eine Rakete umgebracht wurden.

 

Die “serbische Revolution"

Ein Sieg der Bourgeoisie, nicht der Arbeiterklasse

Im Augenblick der Fertigstellung der International Review Nr. 103 (engl./frz./span. Ausgabe), aus welcher dieser Artikel übernommen wird, erfährt die Situation in Ex-Jugoslawien eine neue Wende. Wir sehen uns deshalb zu einer unmittelbaren Stellungnahme veranlasst. Als revolutionäre Organisation der Arbeiterklasse ist dies unsere Aufgabe, auch wenn der Positionsbezug nur kurz sein kann. Unsere Leser können gewiss sein, dass wir unsere Analyse und unsere Intervention zu dieser Frage in unseren verschiedenen territorialen Publikationen sehr schnell vorantreiben werden.

Karikaturen Mohammeds

Wie die Bourgeoisie einige Karikaturen ausschlachtet, um Hass und Nationalismus zu schüren

Was mittlerweile als die Affäre der "Karikaturen Mohammeds" bezeichnet wird, ist von den bürgerlichen Medien  stark aufgebauscht worden. Jeden Tag wird über neue pro-islamische Kundgebungen irgendwo auf der Welt berichtet. Die Veröffentlichung von Karikaturen mit einem kriegerisch dargestellten Mohammed hat sofort zu wüsten Beschimpfungen zwischen den imperialistischen Staaten nicht nur in der islamischen Welt geführt, sondern weltweit. Diese Ereignisse spiegeln in Wirklichkeit die Spannungen unter den verschiedenen kapitalistischen Staaten wider.

Karstadt, Opel, VW: Die Notwendigkeit der Arbeitersolidarität gegen die Logik des Kapitalismus

Der nachfolgende Artikel ist eine leicht gekürzte Fassung eines Flugsblatts, das die IKS während der Kämpfe bei Opel verteilt hat. (Vollständiges Flugblatt im PDF-Format siehe Archiv)

Wie kämpfen gegen Massenentlassungen? Wie kann man sich wirkungsvoll wehren, wenn der “eigene” Arbeitsplatz oder “Standort” nicht mehr als profitabel gilt? Verliert etwa die Waffe des Streiks dort an Wirksamkeit, wo der Kapitalist ohnehin daran denkt, das Werk zu schließen, oder wo ganze Firmen vor der Insolvenz stehen? Diese Fragen stellen sich heute ganz konkret nicht nur bei Opel, bei Karstadt oder VW, sondern überall dort, wo im Zuge der kapitalistischen Wirtschaftskrise Betriebe und Konzerne “saniert” oder gleich dichtgemacht werden. Und das geschieht heutzutage ziemlich überall. Nicht nur in Deutschland, sondern in Amerika und auch in China. Nicht nur in der Industrie, sondern auch in den Krankenhäusern oder in der öffentlichen Verwaltung.

Der Arabisch/Jüdische Konflikt: Die Positionen der Internationalisten in den 30er Jahren: Bilan Nr. 30 und 31

Die folgenden zwei  Artikel sind 1936 in der Revue BILAN, dem Organ der Italienischen Linkskommunistischen Fraktion, Nr. 30 und 31 veröffentlicht worden. Es war bitter nötig, dass die Fraktion die marxistische Position gegenüber dem Arabisch/Jüdischen Konflikt entwickelte, da der Generalstreik gegen die jüdische Einwanderung zu einer Reihe von blutigen Pogromen eskaliert war. Auch wenn einige spezifische Aspekte der aktuellen Situation sich geändert haben, fällt auf, in welchem Ausmaß in diesen Artikeln viele Analysen bis auf die heutige Zeit noch Gültigkeit haben.

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